Vorschau zu Jurassic World Evolution: Complete Edition - Nintendo Switch

Schnupperkurs im Dinosaurier-Park

Mit Jurassic World Evolution: Complete Edition bekommen nun auch Nintendo Switch-Besitzer endlich die Chance, eigene Parks für die nicht mehr ganz so prähistorischen Kreaturen zu errichten. In der Complete Edition erhaltet ihr Zugang zu allen bisher veröffentlichen DLCs sowie Updates und genießt außerdem die Vorzüge der Flexibilität der Hybrid-Konsole. Doch wie schlägt sich der Port und müsst ihr mit gewissen Abzügen rechnen? Wir konnten bereits einen kleinen Blick auf die Reise in die Vergangenheit werfen und können euch in dieser Vorschau obendrein verraten, wie sich unter anderem die grafische Darstellung und Steuerung behaupten.


Jedes neue Reptil ist ein besonderer Moment.

© Frontier

Als frisch eingestellter Parkleiter werdet ihr mit der Aufgabe verpflichtet, auf mehreren Inseln unterschiedliche Anlagen zu errichten. Dabei fällt der Start noch relativ harmlos aus: Ihr baut das erste Gehege, macht euch mit der Infrastruktur eines Parks vertraut und kommt gemächlich in die dazugehörige Organisation rein. Unterstützung erhaltet ihr hierbei von unterschiedlichen Charakteren mit speziellem Fachwissen, die mit einer gelungenen deutschen Synchronisation daherkommen. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, bei jeder Petitesse ein Menü öffnen zu müssen, während ihr am Kreieren seid, da die Tipps mit neuen Elementen einhergehen und parallel ausgeführt werden können. Ungeachtet dessen ist es aber nicht zu vermeiden, hin und wieder das Spielgeschehen zu unterbrechen, um sich mit den verschiedenen Tätigkeiten hinter den Kulissen zu beschäftigen. Das Spiel unterteilt das Ökosystem eines Parks in drei Kategorien: Sicherheit, Wissenschaft und Unterhaltung. Für die bestmögliche Resonanz ist es unverzichtbar, eine gewisse Balance zwischen den Fraktionen zu schaffen, was aufgrund ihrer symbiotischen Eigenschaften untereinander glücklicherweise von Natur aus zusammenhängt. Investitionen in die Wissenschaft führen beispielsweise zu neu entdeckten Dinosauriern, welche als Unterhaltung für potenzielle Gäste fungieren. Demzufolge muss jedoch eine gewisse Sicherheit gewährleistet sein, zumal die wilden Kreaturen unter Kontrolle behalten werden müssen. Obwohl ich mich noch am Anfang des Spiels befinde und dementsprechend nur an der Oberfläche der Dreiecksbeziehung kratzen konnte, vermittelt das Spiel einen geeigneten Überblick über das Fundament eines Parks und teilt euch augenblicklich mit, sollte ein Glied in der Kette nicht anständig funktionieren.


So können eure Urzeittiere zum Beispiel erkranken und damit das ganze Gehege in Gefahr bringen. Um dem zu entgehen, setzt ihr ausgebildete Ranger ein, welche mit ihren Fahrzeugen schnell am Tatort erscheinen und die Tiere mit der passenden Medizin wieder heilen. Im Gegensatz zu vielen anderen Spielen, wo ihr als Erschaffer eine passive Rolle einnehmt und das Geschehen ausschließlich aus der Vogelperspektive betrachtet, gibt euch Jurassic World Evolution die Möglichkeit, alternativ die Kontrolle über das Fahrzeug zu übernehmen, sodass ihr den Park aus nächster näher betrachten könnt. Inwiefern dieses Feature einem höheren Zweck dient, als lediglich die Immersion etwas zu steigern, lässt sich noch nicht ganz beurteilen – allerdings kann man mit Sicherheit behaupten, dass es keine schlechte Idee ist, dem Spieler die Chance zu geben, Dinosaurier gewissermaßen persönlich zu beobachten.


Durchstreift den Park aus der Sicht des Sicherheitspersonals.

© Frontier

Die prähistorischen Kreaturen selbst sind selbstredend der Dreh- und Angelpunkt, wenn es darum geht, Jurassic World Evolution wirklich einzigartig zu machen. Mit insgesamt über 60 unterschiedlichen Spezies werdet ihr lange genug beschäftigt, um jedes Wesen auf ihre gewissen Eigenarten zu studieren. Dies fängt mit der offensichtlichen Unterteilung zwischen Pflanzen- und Fleischfressern an – welche bestmöglich nicht gemeinsam in ein Gehege gesteckt werden sollten – und weitet sich bis ins genetische Erbgut einer Spezies aus. Passende Futterstationen umgehen zwar das Problem von Todesfällen aufgrund der hungrigen Karnivoren ein wenig, dennoch garantieren sie niemals die tatsächliche Sicherheit unterhalb der Bestien. Oberflächlich betrachtet verhalten sich die Tiere bisher, wie man es von ihnen erwartet, jedoch befürchte ich, dass hier auch schon die Spitze der künstlichen Intelligenz erreicht wurde. Weder konnte ich ein gewisses Herdenverhalten, noch weitere spezielle Verhaltensmuster feststellen – was schade in Anbetracht der Möglichkeiten wäre. Somit kommt ein wenig die Furcht auf, dass sich die Dinosaurier bis auf ein paar Kleinigkeiten nur geringfügig von einfachen Tieren in ähnlichen Genrevertretern unterscheiden. Natürlich lässt sich dies noch nicht genau sagen und andererseits wäre es äußerst hinderlich, den Spieler bereits zum Start des Spiels mit komplexen Handlungsweisen zu überfordern, obwohl er sich noch in die Grundlagen des Gameplays einarbeitet. Trotz alledem ist das Auge fürs Detail sowohl in der Soundkulisse, als auch in den Animationen fantastisch gelungen. Jeder Dino besitzt einen einzigartigen Ruf, welcher sich teilweise von Weitem erkennen lässt, während die Animationen animalistisch genug erscheinen, um die Kreaturen ernst zu nehmen. Natürlich stellt sich hier die Frage, ob die Nintendo Switch-Fassung mit anderen Plattformen mithalten kann und die einfache Antwort lautet: Jein.


Im TV-Modus wirkt die Grafik bis auf kleinere Einbrüche der Framerate größtenteils stabil und zufriedenstellend, wohingegen der Handheld-Modus einiges zu wünschen übrig lässt. Das Geschehen wirkt hier schwammig, als hätte jemand schon lange nicht mehr den Bildschirm der Konsole anständig gereinigt. Betrachtet man das kurzlebige Gameplay, das sich für einen kurzen Einblick für zwischendurch hervorragend eignet – ist es äußerst schade, dass die tragbare Komponente in dieser Hinsicht leider enttäuscht. Die Steuerung hingegen funktioniert einwandfrei und obwohl es etwas bedauerlich ist, keine Eingaben per Touchscreen ausführen zu können, hatte ich niemals das Gefühl, keine Kontrolle über das Gameplay zu besitzen. Ich möchte in dieser Vorschau nicht auf alle Details genauestens eingehen, allerdings steht es jetzt schon fest, dass der Parksimulator Fans für unzählige Stunden an den Bildschirm fesseln wird. Jede Einrichtung lässt sich auf vielen Ebenen verbessern, Fossile können erforscht sowie ausgegraben werden und selbst die Landmasse beugt sich bis zu einem gewissen Grad euren Vorstellungen. Gerade das Missionsdesign achtet stetig darauf, euch mit verschiedenen Aufträgen zu versorgen, welche allesamt gewissermaßen als Tutorial für die verschiedenen Grundlagen agieren und ihren Sinn erfüllen.

Unsere Prognose

Meinung von Kevin Becker

Jurassic World Evolution: Complete Edition macht in Anbetracht der bisher überschaubaren Spielzeit einen absolut qualitätsvollen ersten Eindruck. Die Möglichkeiten zur Gestaltung des Parks wirken ungezähmt, Dinosaurier verhalten sich entsprechend ihrer kulinarischen Ausrichtung und das Zusammenspiel aus Sicherheit, Wissenschaft und Unterhaltung motiviert, alle drei Fraktion aufgrund ihrer Zusammengehörigkeit gleichmäßig zu fördern. Gerade die Menüführung kann zu Beginn für Anfänger überfordernd sein, jedoch sorgt das clevere Missionsdesign stets dafür, die Richtung des Spiels ein wenig zu navigieren. Technisch gesehen waren Abstriche in der Darstellung nicht zu vermeiden und während der TV-Modus größtenteils akzeptabel erscheint, spiegelt der Handheld-Modus nicht den erwarteten Anspruch wieder und wirkt zu unscharf. Inwiefern das Geschehen auch im Verlauf der Reise abwechslungsreich bleibt, lässt sich zu diesem Zeitpunkt nicht sagen, doch gerade hinsichtlich weiterer Modi und Kampagnen scheint das Spiel inhaltlich einiges zu bieten. Bis es allerdings so weit ist, müssen noch etliche Reptilien erforscht und aufgezogen werden, weswegen ich schnellstmöglich dem Forschungszentrum Bescheid gebe, den vollständigen Testbericht für euch vorzubereiten.
Mein persönliches Highlight: Die Rolle der Ranger eigenhändig übernehmen zu können.

Kommentare 5

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  • Maluigi | Leon

    Moderation

    Habe das Spiel bereits auf der PlayStation und kann es nur empfehlen. :)

  • Frank Drebin

    Spezielle Spezialeinheit

    Also in den Jeep steigen und rumkurven ist mal cool.

    Ich baue den Park, und meine Kinder dürfen ihn sich dann ansehen. :P:D



    Eine Frage:

    Kommt das Spiel nicht als Retail? Finde bei Amazon nichts.... :(

  • Hans Olo

    Frank Drebin


    Nein, kommt leider für die Switch nur als Download, was auch der Grund ist, warum ich auf ein Angebot warte - ein Spiel, das auf anderen Plattformen Retail erhältlich ist kaufe ich nicht zum Vollpreis als Download. So gut sich das nach dem hands on hier auch anhören mag.

  • SAM

    Conkers bester Freund

    Brauch das Spiel unbedingt! Hab schon etliche Jurassic Park Builder auf dem GameBoy Advance/PC/Handy usw. Aber das scheint ja mal wirklich was zu taugen :*


    Allerdings ist der eshop Preis schon happig und ich hätte das ganze viel lieber auf Karte für meine JP-Sammlung! ;)

  • Chreerok83

    Turmbaron

    Cooler Test :) Eine Frage: Gibt es Bewegungssteuerung oder kommt das Spiel nur mit Joystick-Steuerung klar?