Wiedersehen mit den Recken
Nintendo und Koei Tecmo sorgten im September mit der Ankündigung von Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung für eine ziemlich große Überraschung. Der Titel spielt 100 Jahre vor den Ereignissen von The Legend of Zelda: Breath of the Wild und beleuchtet die Ereignisse, die sich zugetragen haben, als die Verheerung Ganon das Königreich Hyrule heimsuchte. Bei der Ankündigung des Spiels sagte Eiji Aonuma, der Producer der The Legend of Zelda-Reihe, dass Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung sowohl Fans des klassischen Warriors-Gameplays als auch von Breath of the Wild begeistern soll. In unserer Vorschau möchten wir euch einen Ausblick darauf geben, ob das Spiel diesem Anspruch gerecht wird uns insbesondere die Frage klären, ob auch Zelda-Fans, die bisher einen Bogen um solche Action-Titel gemacht haben, auf den neuen Hyrule Wariors-Titel gespannt sein dürfen.
Die Ereignisse von Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung beginnen mit einem kleinen Wächter, der die finale Auseinandersetzung zwischen Prinzessin Zelda und Ganon beobachtet und daraufhin in der Zeit zurückreist, um die Verheerung aufzuhalten. Kurz darauf findet ihr euch in der Rolle von Link wieder, der zu diesem Zeitpunkt noch ein normaler Soldat der hylianischen Armee ist und sich bei einer Schlacht gegen die aufkommende Verheerung beweist. König Rhoam zögert danach nicht lange, den jungen Krieger zu Zeldas Leibwächter zu ernennen, womit die Geschichte ihren Lauf nimmt und ihr miterleben könnt, wie sich Hyrule auf Ganons Rückkehr vorbereitet. Der Schlüssel hierzu sind, wie wir aus den Rückblicken in Breath of the Wild erfahren haben, die vier Titanen und die Recken der vier Völker: Urbosa, Daruk, Mipha und Revali. Nach dem ersten Kapitel des Spiels, das ihr bereits jetzt in der Demoversion erleben könnt, macht ihr euch mit Link, Zelda und der königlichen Beraterin Impa daran, eben diese vier Helden zu rekrutieren und euch auf den Kampf vorzubereiten.
Dabei gilt es, verschiedene Levelabschnitte zu bereisen, die ihr über eine Weltkarte auswählen müsst. Anders als in Breath of the Wild, bewegt ihr euch nicht frei durch die Welt, sondern seid auf Areale festgelegt, die die verschiedenen Schauplätze von Hyrule abbilden. So werdet ihr beispielsweise das Dorf der Zoras betreten können. Das Umland, das euch im Sequel offen steht, bleibt euch hier allerdings verschlossen. Auch die Möglichkeit, durch Klettereinlagen und Sprünge abgelegene Flecken der Karte zu erreichen, habt ihr hier nicht. Ihr seid auf die vorgegebenen Wege beschränkt, in denen sich euch, wie in Warriors-Spielen gewohnt, Hunderte und Tausende von Gegnern in den Weg stellen. Gerade im Kampf zeigen die Entwickler von Koei Tecmo aber, dass es ihnen sehr wichtig war, wesentliche Gameplayelemente von Breath of the Wild in das Spiel zu implementieren. Das fängt bei den verschiedenen Waffentypen an, die sich zwar im Kampf allesamt schneller steuern als noch in der Vorlage, aber trotzdem in der Form direkt übernommen werden. Sprich, Link kann mit Schwert und Schild, Zweihändern und Speeren gegen die Gegnermassen vorgehen. Darüber hinaus stehen euch im Kampf auch die verschiedenen Module des Shiekah-Steins zur Verfügung, mit denen ihr beispielsweise Gegner in Stasis versetzen oder Bomben werfen könnt. Insgesamt werden so viele Breath of the Wild-Elemente ins Spiel übertragen, ohne den Warriors-Kern zu sehr abzuändern.

Die Recken glänzen als Kämpfer mit ihren Spezialfähigkeiten. Urbosas Blitze verursachen beispielsweise ordentlichen Schaden.
© Nintendo / KOEI TECMO GAMES
Das zeigt sich insbesondere dann, wenn nach dem Absolvieren der jeweiligen Story-Missionen im zweiten Kapitel die Recken selbst gesteuert werden können. In Links späteren Erinnerungen wurde immer wieder darauf eingegangen, welche Fähigkeiten die vier Helden im Kampf gegen die Verheerung eingesetzt haben. Auf diese Fähigkeiten könnt ihr auch in Hyrule Wariors: Zeit der Verheerung zurückgreifen. Daruks Schirm schützt euch so gegen Angriffe, während Urbosa Blitze auf Gegner schleudern und so verheerenden Schaden anrichten kann.
Aus den verfügbaren Kämpfern wählt ihr zu Beginn einer Schlacht eine vorher festgelegte Gruppe aus, zwischen deren Mitgliedern ihr jederzeit wechseln könnt. Den Kämpfern, die ihr nicht aktiv steuert, könnt ihr Befehle erteilen und sie so beispielsweise zu Stützpunkten schicken, die ihr gegen gegnerische Angriffe verteidigen müsst. So erhält Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung auch eine taktische Komponente, die neben dem starken Fokus auf die Kämpfe für spielerische Auflockerung sorgen kann. Dazu tragen in gewisser Hinsicht auch die kleineren Nebenmissionen bei, die ihr auf der Karte auswählen könnt. In aller Regel handelt es sich dabei um Sammelaufgaben, bei denen ihr in den einzelnen Karten bestimmte Materialien sammeln müsst. Als Belohnung winken mehr Herzen, längere Angriffskombinationen und bessere Waffen. Ihr werdet also viele Möglichkeiten haben, an der Schlagkraft eurer Truppe zu feilen.
Am offensichtlichsten wird die Verbindung zwischen Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung und Breath of the Wild, wenn man sich die Inszenierung des Spiels anschaut. Das beginnt mit dem unverwechselbaren Grafikstil, den beide Spiele teilen und endet bei vielen Details wie der Menüführung und den kleinen Krogs, die ihr auf den Schlachtfeldern finden könnt. Daneben ist der zweite Hyrule Warriors-Teil natürlich ein großes Wiedersehen mit den Recken: Wenn ihr die Charaktere aus Breath of the Wild ins Herz geschlossen habt, dürft ihr euch jetzt schon auf viele schöne Momente mit den Helden freuen. Auch die musikalische Kulisse besticht durch bekannte Melodien mit hohem Wiedererkennungswert. Die Präsentation der Geschichte rund um die Verheerung Ganon ist zweifelsohne die große Stärke des Spiels.
Unsere Prognose
