Gedächtnisverlust als spielerisches Stilmittel
Müssen die meisten Spieler noch auf den 25. März warten, bis sie endlich in die Geschehnisse von Rune Factory 5 eintauchen dürfen, hatten wir bereits jetzt die Möglichkeit, in die ersten beiden Spielstunden des Abenteuers reinzuschnuppern. Dabei konnten wir nicht nur erste Blicke auf die Charaktere des Spiels werfen, sondern auch unsere Fähigkeiten im Kampf sowie unseren grünen Daumen unter Beweis stellen. Unsere Eindrücke dazu lest ihr nachfolgend.
Die Geschehnisse von Rune Factory 5 klingen auf dem Papier wie eine schlechte Seifenoper und so fühlt sich das Ganze zu Beginn auch an. Wahlweise als Mann oder Frau startet ihr das Spiel nämlich mit einem Gedächtnisverlust und findet euch relativ schnell in der Stadt Rigbarth wieder. In dieser angekommen, werdet ihr Teil der dortigen SEED-Truppe, welche man sich als Helfer für die Probleme der Dorfbewohner vorstellen kann. Durch eben jene Probleme und die damit verbundenen Aufträge knüpft ihr Beziehungen zu den Charakteren, lernt ihre Interessen kennen und entwickelt eure eigenen Fähigkeiten weiter.
Die ersten beiden Spielstunden sind dabei vor allem als Tutorial zu verstehen. Jeder Kniff des Abenteuers wird euch erklärt und das Spiel nimmt euch wirklich kleinschrittig an die Hand. War für mich der Umgang mit dem Schwert noch ein sinnvoller Aspekt, der mir erklärt wurde, fühlte sich das Ablegen einer Kartoffel in die Verkaufskiste doch sehr obsolet an. Neulinge des Genre-Mix aus Action-Adventure und Farming-Simulator werden dabei wohl auf ihre Kosten kommen, für mich hat sich der Einstieg jedoch sehr in die Länge gezogen.
Umso erfreuter war ich dann jedoch, als ich mehr Freiheiten gewann. Dank passender Werkzeuge war ich nämlich in der Lage, das neben der SEED-Basis gelegene Feld von Ästen und Steinen freizuräumen und erstes Saatgut auszustreuen. Zudem nutzte ich meine erste selbst hergestellte Klinge, um mich in die um das Dorf befindlichen Wälder zu wagen, um allerlei Gegner im Kampf zu bezwingen. Beachten sollte man bei beiden Aspekten jedoch die Lebensenergie und die sogenannten Rune Points, welche als eine Art Ausdauer zu verstehen sind. Beides erhöht sich im Verlauf des Spiels jedoch, so wie auch die anderen Werte eures Charakters, indem ihr Aufgaben erledigt, euren Umgang mit Waffen wie auch Werkzeugen optimiert oder mit den Charakteren interagiert.
Besonders spannend sind jedoch die Möglichkeiten des Craftings, welche euch gegeben werden. So lernt ihr nach und nach unterschiedlichste Rezepte, durch welche ihr euch nicht nur Nahrung und Heilmittel herstellen, sondern auch eure Ausrüstung anpassen könnt. Von Schwertern und Schilden bis hin zu Rüstungen und Zauberstäben durfte ich bereits jetzt eine Menge sehen und ausprobieren. Zwar kann ich mir noch kein Urteil darüber erlauben, wie tiefgründig diese Spielmechaniken sind, Spaß bereiteten sie jedoch bereits jetzt. Spannend dabei ist unter anderem aber auch, dass ihr mit Gegenständen wie einer Kochstelle oder einem Kleidungsschrank eure Wohneinheiten selbst einrichten dürft. Hier bin ich auf die Möglichkeiten gespannt, die das Hauptspiel bieten wird.
Spielerisch bereitet das alles eine Menge Spaß und die gut charakterisierten Protagonisten des Spiels haben einen soliden Eindruck hinterlassen. Besonders erfreulich war dabei, dass diese in kurzen Cutscenes eingeführt wurden, welche den Charme einer Anime-Serie versprühen. Weniger Charme haben leider die Umgebungstexturen, die nicht ganz dem Zahn der Zeit entsprechen. Hier erhoffe ich mir, dass zukünftig mittels Updates noch etwas an der Performance gefeilt wird. Gerade die Framerate geht in dem Dorf Rigbarth gerne einmal in die Knie, wenn ihr ein Haus verlasst. Auch auftauchende Texturen gehören bislang zur Tagesordnung, auch wenn diese spielerisch nicht wirklich ins Gewicht fallen. Hierzu versprachen die Entwickler jedoch bereits Besserung. So sollen Probleme mit der Framerate und das Auftauchen von Bugs bis zum Release verschwunden sein.
Unsere Prognose
