Vorschau zu Fire Emblem Warriors: Three Hopes - Nintendo Switch
Die Geschichte von Fódlan wird neu geschrieben
Selten habe ich während einer Nintendo Direct-Präsentation so ein Aha-Erlebnis gehabt wie bei der Ankündigung von Fire Emblem Warriors: Three Hopes im letzten Februar. Die Teams bei Nintendo und Koei Tecmo verstehen sich offensichtlich blendend, was uns schon drei einzigartige Titel in Warriors-Manier eingebracht hat. Hyrule Warriors (2014) und Fire Emblem Warriors (2017) feierten die jeweilige Serienhistorie, Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung (2020) dagegen war eine actionreiche Abwandlung von Breath of the Wild. Im gleichen Stil wird nun Fire Emblem: Three Houses neu verpackt und um allerhand Action-Elemente angereichert.
Wenige Monate nach der Enthüllung ist Fire Emblem Warriors: Three Hopes dann auch schon hier. Das strategische Action-Rollenspiel erscheint am 24. Juni für die Nintendo Switch und wir haben vorab die Möglichkeit erhalten, ausführlich in den Titel reinzuspielen. In dieser Vorschau wollen wir euch einige unserer Eindrücke teilen und zugleich darüber aufklären, mit was für einem Biest ihr es bei diesem Spiel zu tun bekommt. Dafür haben wir einige Punkte zusammengetragen, die für Fans von Fire Emblem oder früheren Warriors-Kollaborationstiteln wissenswert sind. Sucht euch anhand der Zwischenüberschriften einfach selbst aus, worüber ihr mehr erfahren wollt.
Ein anderes Fódlan
Dieses Aufeinandertreffen dürfte euch aus Fire Emblem: Three Houses vertraut sein.
© Nintendo / Intelligent Systems / Koei Tecmo Games Co., Ltd.
Fire Emblem Warriors: Three Hopes ist im Universum von Fire Emblem: Three Houses angesiedelt, bietet jedoch einen völlig anderen Geschichtsverlauf. Wer mit dem Strategie-Rollenspiel vertraut ist, wird also zahlreiche Charaktere und Orte wiedererkennen, darunter selbst solche, die im Originalspiel nur bei Namen genannt wurden. Ein markanter Unterschied macht sich aber gleich schon zum Spielbeginn bemerkbar. Dieses Mal kontrolliert ihr nicht Byleth, sondern schlüpft in die Haut von Shez, einer neuen Hauptfigur. Bei einer Nahtoderfahrung werden in ihr mysteriöse Kräfte erweckt, die sie mit dem übernatürlichen Wesen namens Arval in Verbindung bringen.
Wie schon Byleth in Three Houses rettet Shez in Three Hopes die drei Klassensprecher der Militärakademie vor Banditen und wird daraufhin ins Kloster Garreg Mach eingeladen. Dort entschließt sich die Hauptfigur, einem der drei Häuser beizutreten, um stärker zu werden. Das friedliche Schulleben währt allerdings nicht lang, so deutet sich ein großer Konflikt in der Heimat eures gewählten Hauses an. In der Handlung vergehen zwei Jahre und der Kontinent von Fódlan befindet sich einmal mehr unmittelbar vor einem grausamen Krieg. Zusammen mit alten Klassenkameraden sowie neuen Verbündeten kämpft ihr nun entweder für das Kaiserreich, das Königreich oder die Allianz.
Kriegskunst will gelernt sein
Hochrangige Gegner lassen sich effektiv besiegen, indem ihr die Starreanzeige leert. Für Warriors-Veteranen ist das partout nichts Neues.
© Nintendo / Intelligent Systems / Koei Tecmo Games Co., Ltd.
Eine durchdachte Strategie ist in Fire Emblem Warriors: Three Hopes so wichtig wie in keinem anderen Warriors-Spiel. Beginnt ihr das Abenteuer im Klassischen Modus, sind gefallene Charaktere ein für allemal erledigt. Mit stumpfen Haudrauf-Taktiken kommt ihr hier also nicht weit. Abhängig von den Siegesbedingungen, eurer aufgestellten Armee, dem Terrain und weiteren Aspekten will jeder Schritt während des Kampfverlaufs wohlüberlegt sein. Dabei hilft die durchdachte Struktur und Gestaltung der Menüs sowie UI/UX enorm. Das spornt an, sich mit den vielschichtigen Systemen auseinanderzusetzen, welche diesem Titel seine taktische Tiefe verleihen.
Aus anderen Warriors-Spielen vertraut, gibt es verschiedene Missionstypen, wobei sich eure Aufgabe im Schlachtverlauf auch ändern kann. Bollwerke einnehmen; innerhalb des Zeitlimits eine Anzahl an Gegnern besiegen; einen Verbündeten eskortieren und so weiter. Es ist das bekannte Gemetzel gepaart mit dem strategischen Anspruch eines Fire Emblem-Titels. Am Ende einer Mission werdet ihr basierend auf der Anzahl besiegter Gegner, der benötigten Zeit und dem erlittenen Schaden bewertet. Erlangt ihr einen S-Rang in der Endabrechnung, gibt es einmalig zusätzliche Belohnungen und obendrein mehr Gold für eure Kriegskasse.
Home is where the war is
Die temporär errichteten Basislager werden zu eurem zweiten Zuhause. Hier lebt und arbeitet man gleichermaßen.
© Nintendo / Intelligent Systems / Koei Tecmo Games Co., Ltd.
Während in Three Houses noch das Kloster Garreg Mach als Basis jeglicher Kriegsoperation diente, setzt Three Hopes auf ein glaubwürdigeres Szenario und lässt eure Truppe ein Basislager errichten, wo es die Kriegswirren in dem jeweiligen Moment erfordern. Es ist vor allem dieser Teil des Spiels, dem man den Fire Emblem-Einfluss ansieht. Hier werden fast schon überwältigend viele Features untergebracht, die sich generell aber in zwei Kategorien einteilen lassen: Der Ausbau des Basislagers und das Weiterentwickeln eurer Einheiten. Beide Schwerpunkte erfordern eine große Managementkompetenz und ein gutes Verständnis der Gameplay-Mechaniken, um das Meiste aus ihnen herauszuholen.
Das mag erst einmal kompliziert klingen, gibt euch aber auch eine immense Freiheit. Ihr entscheidet selbst darüber, welche Klasse und somit welches Moveset eure Einheiten haben; mit welcher Ausrüstung sie in den Kampf ziehen; worin ihr sie ausbilden lassen wollt; selbst mit wem sie gemeinsam am Mittagstisch sitzen. Genauso habt ihr das Sagen darüber, inwiefern die Einrichtungen des Basislagers ausgebaut werden sollen, was im Umkehrschluss wieder eurer Armee zugutekommt. Mit gemeinsam verrichteten Aufgaben, Geschenken und Expeditionen – dem Ersatz für Teestunden – steigert ihr zudem den Unterstützungslevel zwischen Figuren, was Gespräche und Boni freischaltet.
Ein eingängiger Gameplay-Zyklus
Die Kriegskarte ist ein neuer Ansatz für Spielfortschritt in einem Fire Emblem-Titel und denkt die Konzepte aus Three Houses clever weiter.
© Nintendo / Intelligent Systems / Koei Tecmo Games Co., Ltd.
Die Handlung von Fire Emblem Warriors: Three Hopes wird kapitelweise vorangetrieben. Dreh- und Angelpunkt ist hierbei die Kriegskarte, von der aus ihr euer nächstes Reiseziel festlegt. In jedem Kapitel steht euch auf der Kriegskarte ein anderer Bereich von Fódlan offen, welcher in mehrere aneinandergrenzende Regionen unterteilt ist. Ihr könnt euch das ungefähr so wie eine Weltkarte in klassischen 2D-Mario-Spielen vorstellen. Euer Ziel ist die Festung, in diesem Fall die abschließende Hauptquest, wofür ihr aber auf dem Weg womöglich mehrere Level, in diesem Fall Nebenquests, bewältigen müsst. Tut ihr dies, schaltet ihr die Reiseziele in nächster Umgebung frei und tastet euch so immer weiter voran.
Dies kreiert einen eingängigen Gameplay-Zyklus, in dem ihr die Kriegskarte erforscht und dabei Materialien oder Items aufsammelt, welche ihr wiederum in den Ausbau eures Basislagers und damit in die Weiterentwicklung eurer Truppe investiert. Mit stärkeren Einheiten lassen sich schwierigere Missionen angehen und hochwertigere Materialien sammeln, was den Kreis in Bewegung hält. Ich habe mich schon nach kurzer Zeit dabei ertappt, in das "Komm, eine Mission geht noch"-Schema gefallen zu sein, weil die ineinandergreifenden Systeme einfach derart stimmig und ausgeklügelt sind. Und mit dem Spielverlauf scheinen der Anspruch und die benötigten Taktiken nur noch weiter zu wachsen. Ich freue mich auf mehr!
Sollten sich euch noch Fragen ergeben, laden wir euch ganz herzlich dazu ein, diese im Kommentarbereich zu stellen. Wir versuchen anschließend, euch nach bester Möglichkeit eine Antwort zu geben.