Vorschau zu One More Gate: A Wakfu Legend - Nintendo Switch
Eine Rogue-like-Kartenspiel-Legende?
Das französische Studio Ankama Games hat ein eigenes Franchise erschaffen, welches mit dem MMORPG Wakfu im Jahr 2012 begann. Zusätzlich zum Spiel wurde das Franchise durch ein Sammelkartenspiel, eine Zeichentrickserie sowie eine Comic-Adaption erweitert. Vor allem in Frankreich ist das Franchise besonders beliebt und somit dürfte das Spiel One More Gate: A Wakfu Legend ein weiteres Spiel alle Fans sein. One More Gate: A Wakfu Legend geht demnächst in die Early Access-Phase auf Steam und soll voraussichtlich im März 2023 für die Nintendo Switch erscheinen. Auf der gamescom 2022 haben wir das Spiel sowohl auf dem PC als auch in einer sehr frühen Entwicklungsversion auf der Nintendo Switch ausprobieren können. Eines kann ich vorab sagen, die Nintendo Switch-Version lief schon im frühen Entwicklungsstadium besonders stabil.
Bei dem Titel handelt es sich um ein Rogue-like-Deckbuilder, welcher sich unübersehbar an Slay the Spire orientiert, wo mithilfe eines Kartendecks gegen Monster gekämpft wird. Doch natürlich ist das Spiel keine blinde Kopie von Slay the Spire, denn rein optisch und spielerisch unterscheidet sich One More Gate deutlich von seinem Konkurrenten und kommt auch mit eigenen Taktiken daher. Das Spiel beginnt in einem Dorf in dem ihr euch frei fortbewegen und beispielsweise einen Shop besuchen und neue Karten für die kommenden Runs kaufen könnt. Von hier aus startet ihr zudem eure Runs und wählt den Pfad, den ihr beschreiten wollt. Dabei handelt es sich um einen vorgegebener Pfad, der von links nach rechts führt, es gibt allerdings Verzweigungen, die unterschiedliche Arten von Räumen bereithalten.
Am häufigsten findet ihr Monsterräume vor. Hier könnt ihr auf einen oder mehrere Gegner treffen und diese mit eurem Kartendeck, bestehend aus drei verschiedenen Kartentypen, besiegen. Bei den drei Typen handelt es sich um Angriff, Verteidigung und Verbesserung. Mit den Angriffskarten könnt ihr einen oder sogar mehrere Gegner gleichzeitig angreifen. Wie in ähnlichen Vertretern des Genres könnt ihr den nächsten Angriff eines Gegners vorhersehen, wodurch ihr stets wisst, ob euer Widersacher einen Schild zückt oder einen Angriff mit der entsprechenden Menge an Angriffspunkten plant. Der Feind plant beispielsweise einen Angriff mit 7 Schadenspunkten. Ihr könnt somit eine Schildkarte (5 Verteidigung) zücken, um den erhaltenen Schaden um 5 zu verringern. Euch wird also nur noch 2 Schaden zugefügt. Eine Verbesserungskarte könnte hingegen die bestehende Karte verbessern, wodurch der Angriffs oder der Verteidigung der jeweiligen Karte erhöht wird.
Ihr könnt allerdings nicht unbegrenzt Karten zücken, denn euch steht pro Runde nur eine begrenzte Menge an Energie zur Verfügung. Habt ihr eure Energie verspielt, führen die Gegner ihren Angriff durch. Anfangs stehen euch nur drei Energie zur Verfügung, diese erhöht sich allerdings jede Runde um eins, weshalb ihr mehr Angriffe oder Effekte in einer Runde einsetzen könnt. Sobald ihr sechs Energie zur Verfügung habt, ist das Maximum erreicht. Setzt ihr diese sechs Energie in einem einzelnen Zug ein, werdet ihr mit einer starken Zusatzkarte belohnt, die ordentlich Schaden austeilen kann. Es gilt somit stets abzuwägen, wie ihr eure Energie am geschicktesten und effektivsten einsetzt.
Optisch sieht das Spiel sehr schön aus, nur das Kartendesign ist recht simpel gehalten. Man hat sich bemüht, den Stil der Wakfu-Serie in das Spiel zu übertragen. Nichtsdestotrotz verwirren mich die viel zu großen Räume, die man im Spiel betritt. Wählt ihr einen Monsterraum, müsst ihr zunächst die Gegner besiegen, dann könnt ihr darin frei herumlaufen und so euren nächsten Pfad auswählen.
Insgesamt muss ich allerdings sagen, dass es ziemlich schwer ist, ein Spiel dieser Art nach nur 30 Minuten zu beurteilen. One More Gate wird zunächst eine etwa halbjährliche Early Access-Phase durchmachen, während der insbesondere auf das Fan-Feedback gehört werden soll. Sicherlich ist das Balancing ein Thema, welches ohne Feedback der Community gar nicht einwandfrei umzusetzen ist. Zudem muss sich erst zeigen, ob dieses Spiel längerfristig die Motivation aufrecht halten kann und ob die spielerische Abwechslung vorhanden ist. Gibt es noch andere spannende Kartentypen, die ich nicht gesehen habe? Wenn diese Punkte erfüllt sind, könnte One More Gate: A Wakfu Legend ein spaßiges Spiel für Rogue-like-Kartenspiel-Fans werden. Der Ersteindruck war zumindest durchweg positiv.
Unsere Prognose
