Vorschau zu Hellboy Web of Wyrd - Nintendo Switch

Optisch hui, spielerisch okay

Wenn der Name Mike Mignola fällt, dann dürften (nicht nur) Comic-Fans aufhorchen. Denn seine Schöpfung, Hellboy, ist auch durch Film-Adaptionen sowie einige wenige Videospiel-Versoftungen bekannt. Letztere sind aber alles andere als frisch und so manch ein Fan dürfte sich in all den Jahren die Frage gestellt haben, wieso die Lizenz nicht endlich mal wieder genutzt wird. Mit der Ankündigung von Hellboy: Web of Wyrd schienen die hoffnungsvollen Stimmen endlich erhört. Wir durften auf der gamescom einen genaueren Blick auf den Titel werfen und sagen euch, wieso sich Fans von Hellboy zwar freuen dürfen, ihre Erwartung allerdings trotz allem nicht zu hoch ansetzen sollten.


Ihm ist selten zum Spaßen zumute: Hellboy

© Cosmocover

Bei den aktuellen Temperaturen hätte der namensgebende Hellboy wahrscheinlich nicht so seine Probleme, umso mehr jedoch mit dem Umstand, dass sich überall auf der Welt paranormale Risse öffnen, die allerlei düstere Gestalten auf die Erde bringen und deren Ursprung in Argentinien zu finden sind. Zusammen mit seinem Team sollt ihr in der Rolle des Halbdämonen diesem Mysterium auf den Grund gehen und nebenbei die dunkle Brut wieder dorthin zurückschicken, wo sie herkommt. Die Geschichte stammt dabei nicht von Mike Mignola, sondern wurde von den Entwicklern eigens erdacht – allerdings auch mit dem Segen des Hellboy-Schöpfers. Entsprechend dürfte auch Fans der Comics frischer Wind erwarten, der nicht einfach 1:1 eine bereits bestehende Handlung abfrühstückt. Von der kurzen Anspiel-Session her wirkten zumindest die Dialoge und das Gezeigte an Hintergrundgeschichte in sich stimmig.


Bevor ihr euch ins Schlachtgetümmel stürzt, könnt ihr euch in eurer kleinen Festung mit verschiedenen Teammitgliedern unterhalten, eure Beziehung zu ihnen ausbauen, eure Ausrüstung für den nächsten Einsatz anpassen sowie eure bestehenden Waffen verbessern. Seid ihr dann soweit, könnt ihr euch in eine der verschiedenen Welten begeben; in meinem Fall ein dunkles Waldstück, das diverse Monstrositäten beherbergt. Die jeweiligen Level entpuppten sich als kleinere Areale, fast schon Arenen, die allesamt durch kleinere Levelschläuche, meistens in Form von verschlossenen Toren, miteinander verbunden sind. Spieltechnisch kommt Hellboy: Web of Wyrd mit wenigen Überraschungen daher; ihr könnt eure Feinde entweder per Nah- oder Fernkampfangriff beharken, bestimmte magische Artefakte nutzen und solltet dabei gegnerischen Angriffen entweder gezielt ausweichen oder sie blocken. Tut ihr das im richtigen Moment, oder müsst ihr eine Menge Treffer einstecken, ladet ihr eine Leiste auf, die gefüllt einen mächtigen Spezialangriff ermöglicht.


Allerlei Monstrositäten warten darauf, von euch verprügelt zu werden

© Cosmocover

Und hier kommen wir zu dem grundsätzlichen „Problem“ des neuesten Hellboy-Titels: Er spielt sich grundsolide aber eben auch nicht viel mehr. Das Kampfsystem und die Art, sich gegen Feinde zur Wehr zu setzen, haben andere Spiele entweder ähnlich oder besser gelöst und von der reinen spielerischen Seite aus betrachtet ist Web of Wyrd ein gutes Mittelmaß – mehr allerdings auch nicht. Das rechtzeitige Blockieren funktionierte während meines Probespielens gefühlt nicht immer, das Ausweichen fühlte sich bisweilen etwas hakelig an und die Kamera verfing sich auch das eine oder andere mal. Das alles war nicht so ausgeprägt, dass ich keinen Spaß gehabt hätte; es ginge aber einfach alles einen Tick besser.


Was dem Spiel jedoch einiges an Charme verleiht, ist sein Look, der sich klar an den Comics orientiert. Wenn Hellboy sich durch die Welt bewegt, dann wirkt das auf mich, als ob ich dabei zusehe, wie eine Comicseite zum Leben erwacht. Das sieht nicht nur schön aus, sondern sorgt auch für einige kleine Wow-Effekte. Dazu kommt der für die Serie bekannte trockene Humor sowie eine Lore, die aus einem reichhaltigen Comic-Fundus schöpfen kann. Und diese Liebe zum Ursprungsmaterial merkte man den Entwicklern vor Ort auch an – weswegen Fans von Hellboy definitiv ihre Freude haben dürften. Aber vielleicht ergibt sich ja noch ein ganz anderes Bild als während meiner 30-minütigen Anspielsession. Das erfahrt ihr allerspätestens in unserem Test zu Hellboy: Web of Wyrd.

Unsere Prognose

Meinung von Florian McHugh

Hellboy: Web of Wyrd besticht vor allem mit seiner Optik und dem reichhaltigen Universum, aus dem die Entwickler schöpfen konnten. Das Spiel wirkt wie ein lebendig gewordener, düsterer Comic und es ist eine Freude, Hellboy in Action zuzusehen. Doch gerade diese Action erreicht in den meisten Fällen nur das Mittelmaß und wächst selten über sich heraus. Das Kampfsystem, die Möglichkeiten, Gegner zu erledigen, ihnen auszuweichen oder Schaden zu blocken, haben andere Spiele bereits deutlich besser umgesetzt. Für Fans der Comics dürfte der Kauf immer noch ein No-Brainer sein. Alle anderen bestellen erst einmal nicht vor und warten besser unseren finalen Test ab.

Kommentare 3

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  • Wowan14

    Ja ich habe schon an Hand der Trailer meine Zweifel gehabt, dass das Gameplay was wird da es wie immer das gleiche aussah

  • Ande

    Meister des Turms

    Die Optik ist wirklich wie aus den Büchern, das haben sie prima umgesetzt. Wenn das Gameplay stimmt, würde ich es mir sicherlich überlegen, da muss ich wohl auf den finalen Test warten.

  • Sunboy

    Gamer

    Ich bleibe Optimistisch, wird sicher zu denn besseren Hellboy Games gehören. In Punkt Optik- Stil sicher im vorderen Bereich. Wie oben geschrieben kommt ein Comic Stimmung zum Vorschein da zweifle ich auch nicht. Und es scheint ja auch einen eigenen Weg zu gehen das Spiel. Für die Fans sicher interessant. Die Story von Hellboy ist einfach nur Geil. Und zum Schluss bitte lasst Liz die Freundin von Hellboy spielbar sein. :saint: