Vorschau zu Infinity Strash: Dragon Quest The Adventure of Dai - Nintendo Switch
Sehr hübsche Schale mit ausbaufähigem Kern
Schon vor einiger Zeit entfernte sich Square Enix mit der legendären Rollenspielmarke Dragon Quest vom klassischen JRPG-System, lediglich die Hauptreihe orientiert sich noch am traditionellen Gameplay. Nachdem die Reihe nun mit Dragon Quest Monsters: Der dunkle Prinz ihre Reise in andere Genres bald fortsetzt, sollen im neuesten Ableger Infinity Strash: Dragon Quest The Adventure of Dai vor allem Action-Rollenspielelemente den Kern bilden. Angelehnt an den gleichnamigen Anime schlüpft ihr in die Rolle des Protagonisten Dai und erlebt mit seinem Team ein actionreiches Abenteuer. Auf der diesjährigen gamescom konnten wir die Nintendo Switch-Version leider nicht antesten, sondern mussten uns auf dem riesigen Xbox-Stand umsehen, um das Abenteuer einmal selbst zu Gesicht zu bekommen. Welchen ersten Eindruck Infinity Strash dabei machte, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.
Ganz so umfangreich wurde Infinity Strash hierzulande bislang nicht beworben und bewegt sich daher ziemlich unter dem Radar. Höchstens der japanische Raum wurde mit der Werbetrommel befeuert und so konnte auch der Westen einige Kernelemente des Action-Ablegers erhaschen. Hier bewegt sich das Franchise etwas weg von strategischer Tiefe und wandert hin zu einem Echtzeit-Action-Kampfsystem, das ihr in einem Team bestehend aus drei Charakteren austragt. In der spielbaren Demo waren Dai und seine zwei Kumpanen, die alle einen eigenen Spielstil mitbringen, in typischen Rogue-like-Räumen gefangen und mussten Gegnerwellen innerhalb einer bestimmten Zeit aus dem Weg räumen, um Extraboni für die folgenden Herausforderungen zu erlangen. Spannend war die Demo durch diese Einschränkung nicht, sollte hiermit wohl eher das Kampfsystem von Infinity Strash nähergebracht werden; Einblicke in die Story des Titels gab es nicht, vermutlich wird sich diese allerdings an der Serie orientieren.

Am Ende jeder Kammer habt ihr die Wahl aus zwei Verbesserungen, die euch zufällige Boni mit auf den Weg geben
© Square Enix
Während Dai mit einem klassischen Schwert ausgerüstet ist, kümmert sich seine Kollegin um magische Angriffe und Heilung – eine Aufteilung, die schon aus klassischen JRPGs bekannt ist. Interessant ist hier, dass ihr jederzeit zwischen den Charakteren durchwechseln und die charakterspezifischen Fähigkeiten nach Belieben einsetzen könnt. Habt ihr eine Kombination an Angriffen erfolgreich durchführen können, füllt sich eine Spezialleiste, die euch stärkere Spezialangriffe einsetzen lässt, was ebenfalls aus anderen Spielen bekannt ist und keine Seltenheit oder Neuheit darstellt. Der Kampf fühlt sich bei jedem Charakter flüssig und wuchtig an, die taktische Tiefe ergibt sich durch das ständige Wechseln der Kämpfer. Das lockert die sonst recht monotonen Angriffsmuster, die ihr individuell bei den Charakteren findet, angenehm auf und motiviert, weitere Strategien auszuprobieren. Ganz so tiefgehend ist das Kampfsystem nicht, macht aber Spaß und hat einen angenehmen Wumms.
Wurde allen Gegnern einer Kammer das Handwerk gelegt, geht es auf zur nächsten. Bevor ihr jedoch die riesigen Steintafeln aus dem Weg schiebt, könnt ihr euch für eine Verstärkung entscheiden, die sich beispielsweise auf die Defensive, Offensive oder Magie konzentriert. Danach werden euch einige wenige Verbesserungen zur Verfügung gestellt, aus denen ihr wählen könnt; welcher Charakter dabei verstärkt wird, ist nach jeder Kammer ebenfalls zufällig. Genre-Fans kennen dies bereits aus Hades; so seid ihr in der Lage, im Laufe des Kammer-Abenteuers einen eigenen Spielstil zu entwickeln. Im gleichen Zuge erhaltet ihr nach Abschluss Erfahrungspunkte, die euch im Level steigen lassen und Statuswerte erhöhen.
Wir durften die Xbox Series-Version eines Dev-Kits spielen. Dort legt Infinity Strash einen astreinen Auftritt hin, läuft flüssig und sieht gestochen scharf aus. Wie im Franchise üblich, findet ihr auch hier den Zeichenstil von Akira Toriyama wieder, der einzigartig wie eh und je ist. Die Texte waren zudem alle in deutscher Sprache.
Unsere Prognose

Meinung von Michael Barg
Große Einblicke in Infinity Strash: Dragon Quest The Adventure of Dai gab es durch die Demo am Xbox-Stand der gamescom leider nicht. Vermutlich handelte es sich um einen bestimmten Spielabschnitt, um den Fans das Kampfsystem näherzubringen. Die Demo präsentierte ein eher monotones Rogue-like-System, das euch verschiedene Kammern bekämpfen lässt, um am Ende belohnt zu werden und die Charaktere zu verstärken. Jeder Charakter verfügt dabei über einen eigenen Spielstil und das schnelle Wechseln der zu steuernden Mitglieder wird wohl hohes Gewicht tragen, um dicke Combos rauszuhauen. Das Kämpfen fühlt sich sehr wuchtig an; die Steuerung geht ebenfalls einfach von der Hand und spricht Fans von Action-Rollenspielen an. Optisch sieht es natürlich nach einem Dragon Quest aus; auszusetzen gibt es am klassischen Anime-Look eigentlich nichts. Der Rahmen ist also interessant und sieht vielversprechend aus, der monotone Kern lässt mich leider eher ernüchtert zurück. Trotzdem schaue ich vorsichtig optimistisch auf den 28. September, wenn der Titel hierzulande unter anderem für die Nintendo Switch erscheint.