Vorschau zu Super Mario Bros. Wonder - Nintendo Switch
Mario ist zurück und wundersamer denn je
Die 2D-Mario-Serie kann auf eine erfolgreiche, seit Jahrzehnten existierende Vergangenheit blicken. Für viele Fans zählen Super Mario Bros. 3 und Super Mario World zu den besten Titeln der Reihe. Im Jahr 2006 wurde wiederum die New Super Mario Bros.-Serie ins Leben gerufen und erhielt mit New Super Mario Bros., New Super Mario Bros. Wii, New Super Mario Bros. 2, New Super Mario Bros. U und dem DLC New Super Luigi U bereits einige Ableger. Zwischen den moderneren Teilen brachte die Serie nur geringfügige Innovationen mit sich und wurde zwar grundsätzlich positiv bewertet, allerdings vermissten die Fans signifikante Weiterentwicklungen. Mit Super Mario Maker und Super Mario Maker 2 ging Nintendo mit den 2D-Mario-Spielen danach einen etwas anderen Weg und ließ die Fans eigene Level kreieren. Nun kehrt die Reihe aber mit Super Mario Bros. Wonder zu den eigenen Wurzeln zurück und füllt hoffentlich das Spiel genau mit den Innovationen, die bereits seit langer Zeit gewünscht werden. Es ist vermutlich der wichtigste Titel von Nintendo des laufenden Jahres und dementsprechend auch entscheidend für das Weihnachtsgeschäft. Im Rahmen der gamescom 2023 hatten wir die Ehre, einige Level aus verschiedenen Welten hinter verschlossenen Türen anzuspielen und berichten euch in diesem Vorschaubericht von unserem Ersteindruck.

Mario besucht das erste Mal das Blumenkönigreich – neue Welten und neue Gegner sind garantiert
© Nintendo
Super Mario Bros. Wonder spielt nicht wie die Vorgänger im Pilzkönigreich, sondern im Blumenkönigreich, welches eine ganz neue Umgebung in der Super Mario-Serie ist. Im ersten Level des Spiels wird man durch die bunte Spielweltherzlich begrüßt. Super Mario Bros. Wonder hat einen anderen Grafikstil als noch die New Super Mario Bros.-Serie – alles ist bunter, malerischer, aber auch einfach spielerischer. Das Spiel enthält deutlich mehr Detailreichtum als noch die Vorgängerspiele und dies spiegelt sich nicht nur in der Spielwelt, sondern auch in den Animationen wider. Dies fängt schon bei den Mimiken der einzelnen Spielcharaktere an, die diesmal deutlich mehr Emotionen zeigen. Es wurden aber auch diverse zusätzliche Animationen implementiert, die beim Spielen für ein Lächeln auf unseren Lippen sorgen und eine positive Grundstimmung vermitteln. Man merkt dem Spiel förmlich an, wie viel Liebe hineingesteckt wurde und dies ist etwas ganz Erfrischendes nach über einem Jahrzehnt der New Super Mario Bros.-Serie.
Verschiedene Spielcharaktere stehen zu Beginn des Spiels zur Auswahl, steuern sich allerdings identisch. Neben Mario, Luigi, Peach, Daisy, Toadette und Toads in verschiedenen Farben stehen für Anfänger noch Yoshis in verschiedenen Farben sowie Mopsie zur Auswahl, die im Gegensatz zu den anderen Charakteren keinen Schaden nehmen, dafür allerdings auch keine Items einsammeln können. Die Steuerung von Super Mario Bros. Wonder ist identisch zu der von den New Super Mario Bros.-Spielen. Die Belegung der Sprung- und Lauftaste ist gleich, auch der Drehsprung ist wieder enthalten. Eine Erweiterung der Steuerung ist allerdings durch Abzeichen möglich, die im Spiel durch gewisse Herausforderungslevel erhalten werden können und dann doch für Unterschiede im Umgang mit den verschiedenen spielbaren Charakteren sorgen. Ob der bekannte hohe Sprung von Luigi, die Fallschirmmütze, die der Gleitfähigkeit von Peach ähnelt, oder sogar ungewöhnliche Fähigkeiten wie der Klimmsprung sind nur einige Beispiele, die auf alle auswählbaren Charaktere angewandt werden können. Diese geben dem Spiel noch zusätzliche Abwechslung, ich hoffe allerdings, dass es keine willkürlichen Gimmicks sind, sondern diese auch eine sinnvolle Implementierung im finalen Spiel finden. Dies konnte ich in der kurzen Anspielsession noch nicht erkennen. Abzeichen ändern allerdings nicht nur die Steuerungsart der Spieler, sondern können auch das Level deutlich einfacher und zugänglicher machen, sodass jüngeren Spielern hierbei sehr geholfen wird.
Bereits in der kurzen Anspielsession auf der gamescom habe ich eine Menge neuer Gegner kennenlernen können, die bis dato noch nie in der Super Mario-Serie aufgetaucht sind. Das neue Königreich beschert uns also scheinbar viele neue Charaktere und folglich auch Taktiken zum Besiegen der Gegner. Zu den neuen Charakteren zählt auch die Raupe Prinz Fabian, die eine zentrale Rolle in der Story des Spiels einnimmt. Diese war auch teilweise als Begleiter bei den gespielten Leveln dabei, ich habe allerdings noch nicht herausfinden können, in wie weit diese das Gameplay beeinflusst. Auch die kommenden Bossgegner kenne ich bislang noch nicht, weshalb ich sehr gespannt bin, was sich die Entwickler haben einfallen lassen. Zumindest ist der Hauptbösewicht gleichgeblieben, denn Bowser feiert auch in diesem Titel sein Comeback.

Die Wunderblume könnte die wichtigste Neuerung des Spiels werden und sorgt für überraschende Momente
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Die wichtigste Schlüsselfunktion des Spiels ist die Wunderblume. Sie taucht mindestens einmal in jedem Level auf und aktiviert beim Berühren den Wundereffekt. Im ersten Level, das bereits aus dem Enthüllungstrailer bekannt ist, bewegen sich auf einmal alle Röhren des Spiels und sorgen damit zwar für keine neue Herausforderung – es ist immerhin nur das erste Level des Spiels –, allerdings ist es schon etwas ungewöhnlich. In einem späteren Level wurden dann beispielsweise reihenweise Nashörner beschworen, die nacheinander durch das Level laufen, wodurch die Spieler von Nashorn zu Nashorn hüpfen müssen (auch dazu gibt es eine Szene im Enthüllungstrailer). Meinen bisher liebsten Wundereffekt erlebte ich, als die Spieler plötzlich in Gumbas verwandelt wurden und somit nicht mehr springen konnten. Dies hat den gesamten Spielstil verändert und damit auch die Taktik, wie man an das vor einem liegende Level herangeht. Auftauchende Gegner konnten nicht mehr übersprungen werden, sondern der Gumba musste sich hinter den Büschen verstecken, damit der Gegner vorbeiziehen kann. Diese verschiedenen Effekte werden mit der Wunderblume ausgelöst und mit dem Einsammeln des Wundersamens abgeschlossen. Manchmal ist die Fähigkeit zudem durch ein Zeitlimit begrenzt, manchmal aber auch nicht. Die Wunderblumen sind allerdings nicht immer öffentlich platziert, sondern von Zeit zu Zeit auch gut versteckt, die Wundersamen, die zum Abschließen der Fähigkeit gesammelt werden müssen, sind die Sammelgegenstände der einzelnen Level (ähnlich zu den Sternenmünzen in New Super Mario Bros.). Die Wunderblume ist also schon jetzt die spannendste Neuerung des Spiels. In der Vollversion muss aber noch ergründet werden, inwieweit sich Effekte wiederholen werden und wie oft man auf völlig neue Effekte trifft.
In der Anspielsession haben wir darüber hinaus drei neue Items kennenlernen dürfen. Die im Enthüllungstrailer gezeigte Elefantenfähigkeit ist Teil des ersten Levels und verwandelt die Charaktere in große Elefanten. Diese Fähigkeit macht die Charaktere nicht nur groß und ermöglicht es, höher gelegene Itemboxen zu erreichen, sondern macht es auch möglich, mit dem Rüssel Gegner und Blöcke zu zerstören. Außerdem kann an den Wasserstellen im Level das Wasser eingesogen und die Gegner oder Blumen begossen werden. Gegner wie Gumbas mögen Wasser nicht und werden dadurch paralysiert. Eine weitere Fähigkeit ist der Bohrer, der es ermöglicht, ähnlich wie Monty Maulwurf unter die Erde zu gelangen und beim Rausbrechen Blöcke zu durchdringen. Die Seifenblasenfähigkeit ermöglicht es Mario und seinen Freunden, Seifenblasen zu schießen und Gegner darin einzufangen. Ich hoffe, dass Nintendo noch weitere neue Items implementiert hat, denn die bislang bekannten konnten uns zunächst noch nicht allzu sehr vom Hocker hauen. Andere berühmt-berüchtigte Items wie der Pilz und die Feuerblume ergänzen das bislang bekannte Portfolio.

In Super Mario Bros. Wonder stellt der Mehrspieler-Modus eine echte Alternative zum Solo-Abenteuer dar
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Der Mehrspieler-Modus der New Super Mario Bros.-Reihe kann durchaus als umstritten bezeichnet werden. Sicherlich ist dieser für die Party zwischendurch ganz witzig, allerdings endete es nicht selten im großen Chaos und war daher ziemlich anstregend, um das Spiel vom Beginn bis zum Ende im Koop-Modus zu spielen. Super Mario Bros. Wonder bringt dagegen eine Neuerung mit sich, die zuvor wohl nur selten gefordert wurde, wir aber ziemlich genial finden: Es gibt keine Kollisionen mehr zwischen den einzelnen Spielern, was bedeutet, es ist beispielsweise nicht mehr möglich, Spieler hochzuheben und in den Abgrund zu schmeißen. Dadurch wird zwar der Konkurrenzgedanke eliminiert und auch das von dem einen oder anderen vielleicht sogar gewünschte Chaos hat ein Ende, allerdings ermöglicht diese Neuerung, das gesamte Abenteuer mit bis zu vier Spielern ohne großen zusätzlichen Stress zu spielen. Dadurch haben wir schon jetzt große Lust, das Spiel mindestens zu zweit zu spielen. Auch Items, die als Backup aus der Tasche generiert werden, sind für denjenigen Spieler reserviert, welcher diese beschworen hatte.
Interessant ist auch Nintendos Ansatz beim Online-Modus des Spiels. Erklärt wurde dies als „Online-Modus ohne Nachteile“, denn bis zu zwölf Spieler sollen einem Raum beitreten können, woraufhin es mit bis zu vier Spielern gleichzeitig in das gleiche Level geht. Jede Nintendo Switch-Konsole enthält einen eigenen Spielstand und der Online-Spieler erscheint als unbeteiligter Geist im Level. Auf diese Weise kann ein Mitspieler zwar nicht unbedingt das Spielgeschehen beeinflussen, über Markierungen aber Hinweise auf zum Beispiel versteckte Gegenstände oder Geheimgänge geben. Auch Items können an andere Mitspieler weitergegeben werden. Der größte Vorteil des limitierten Online-Modus ist die nicht vorhandene Abhängigkeit von der schwächeren Internetverbindung des Mitspielers. Es löst euch auch davon, einen gemeinsamen Spielstand zu spielen und erlaubt es immer noch für jeden, einen eigenen Spielstand voranzubringen. In Kombination mit einem parallelen Voicechat ist dies somit eine recht interessante Neuerung des 2D-Mario-Genres, nachdem der Online-Modus in Super Mario Maker 2 eher unter eine schwierigen technischen Umsetzung litt.
Unsere Prognose
