Vorschau zu Donkey Kong Bananza - Nintendo Switch 2
Donkey Kong lässt die Fäuste fliegen
Als Nintendo am Ende der Nintendo Switch 2-Direct am 2. April 2025 ein neues 3D-Donkey Kong-Spiel ankündigte, waren nicht wenige überrascht. Hatte man doch eher mit etwas anderem gerechnet, zumal zu Jahresbeginn bereits das Remaster zu Donkey Kong Country Returns auf der Nintendo Switch landete. Auch das gezeigte Gameplay von Donkey Kong Bananza überraschte. So schien es sich darin mehr darum zu drehen, mit DKs Pranken die Level kurz und klein zu schlagen, anstatt Platforming-Passagen zu meistern. So sehr ich mich auch gefreut hatte, ein neues 3D-Abenteuer mit Donkey Kong zu bekommen, war ich doch ein wenig skeptisch bezüglich des Gameplays und der ersten Anspieleindrücke. Hat Donkey Kong Bananza genug Substanz, um auch langfristig Spaß zu machen? Um uns davon zu überzeugen, zeigte uns Nintendo am 18. Juni schließlich eine weitere Direct, die sich nur um das Spiel drehte und deutlich mehr bot, als bis zu diesem Tag bekannt war. Zudem wurden wir von Nintendo eingeladen, eine Probe aufs Exempel zu machen und uns selbst vom nun vollständigen Spiel einen Eindruck zu verschaffen. Wie der am Ende ausfiel, lest ihr hier.
Ein paar einleitende Worte vorweg: Das Event fand bei Nintendo in Frankfurt statt und wir hatten gute drei Stunden, um dem Spiel auf den Zahn zu fühlen. Hierbei konnten wir das Spiel ausschließlich im Docked-Modus spielen und hatten die Möglichkeit, verschiedene Spielstände von unterschiedlich fortgeschrittenen Punkten im Spiel anzutesten. Los ging es allerdings mit dem Tutorial, wo es erst mal darum ging, die Steuerung und ersten Gameplay-Kniffe kennenzulernen. Das ist von Beginn an intuitiv und schon nach den ersten Sekunden schlägt man das Steinwerk um einen herum zu Brei. Die einzelnen Ebenen sind sehr offen gestaltet, sodass ihr selbst entscheiden könnt, welchen Weg ihr einschlägt. Das Erkunden und Zerstören macht direkt riesigen Spaß. Zusätzlich wird man dabei an jeder Ecke belohnt. So findet ihr haufenweise Gold, Schatzkisten, Fossilien und die begehrten Goldbananen. Das klingt schon fast nach zu viel, trotzdem wirkt dieses System nicht überfrachtet; man freut sich über jedes gefundene Extra. Das Feedback, welches ihr hierbei über den Controller mittels Rumble-Funktion erhaltet, passt hervorragend dazu. Jeder Schlag, ob auf Stein oder auch einen Gegner, kommt sehr wuchtig rüber und gibt einem das Gefühl, mit ordentlich Wumms zuzuschlagen. Den Abschnitt, in dem unser Held auf das mysteriöse Steinwesen trifft, konnten wir überspringen und landeten direkt an dem Punkt, an dem Pauline ihre richtige Gestalt zurückerhält und das Abenteuer so richtig Fahrt aufnimmt.
Das Ziel unserer beiden Protagonisten ist es, zum Planetenkern zu gelangen, welcher der Legende nach ihre größten Wünsche erfüllen wird. So arbeitet sich unser Duo Ebene um Ebene nach unten. Zu Beginn eines Levels müsst ihr erst mal einen Weg finden, zum nächsten Abgang zu gelangen. Dieser ist dann nicht etwa frei, sodass ihr sorglos hinunterspringen könnt, sondern von Widersachern verschlossen worden. Eure Gegner – die Void-Company – haben das gleiche Ziel wie ihr und stellen sich euch, wo es nur geht, in den Weg. Um zur nächsten Ebene zu gelangen, müsst ihr verschiedene Aufgaben lösen, wie zum Beispiel einen verstopften Wasserzulauf freilegen. Mit dem steigenden Wasserpegel kommt ihr wiederum an höher gelegene Orte und damit eurem Ziel näher. Dort angekommen, warten unter anderem Bossgegner auf euch, die ihr mit der richtigen Taktik bezwingen müsst. Die Kämpfe sind, wie auch der Rest des Spiels, sehr fair. Die Schwachstellen der Gegner sind schnell ausgemacht, und drumherum gibt es genügend Stellen, an denen ihr eure Herzen oder Bananza-Energie wieder aufladen könnt. Darüber hinaus gibt es pro Level mehrere Checkpoints, an die ihr zurückgesetzt werdet, solltet ihr wirklich einmal das Zeitliche segnen. Natürlich dürfen in einem Donkey Kong-Spiel die roten Luftballons nicht fehlen, die euch wieder zu festem Boden unter euren Füßen verhelfen, solltet ihr in den Sprung-Passagen abstürzen. Für Anfänger oder diejenigen, die an einer bestimmten Stelle mal nicht weiter kommen, gibt es überdies noch einen „Assist Mode“. Dieser sorgt dafür, dass Donkey Kong bei Treffern weniger Schaden erleidet, von Haus aus mehr Herzen besitzt und zeigt euch ebenfalls an, wohin ihr als Nächstes gehen müsst.
Während ihr euch euren Weg zum nächsten Abschnitt bahnt, versüßen euch diverse Nebenaufgaben den Gameplay-Alltag. Mal wollen Bewohner der jeweiligen Ebene eure Hilfe, mal müsst ihr Challenges absolvieren, wie eine gewisse Anzahl an Gegnern in einer vorgeschriebenen Zeit zu erledigen. Auch die 2D-Abschnitte und Rätseleinlagen sind sehr kurzweilig und durchaus herausfordernd. Belohnt werdet ihr auch hier mit den Goldbananen. Sammelt man mehrere davon, erhält man einen Fähigkeitenpunkt, mit dem man in einem Skill-Tree diverse Fähigkeiten freischalten kann. Hiervon spielt man im Verlauf immer mehr frei, kann jedoch auch schon zu Spielbeginn Sachen wie erhöhte Gesundheit oder einen Doppelsprung erhalten. Auch die Spezialfähigkeiten können damit verbessert werden. Bei unserem Anspielevent konnten wir Kong-Bananza freischalten, mit dem Donkey Kong über deutlich mehr Kraft verfügt und spezielle Materialien zerstören kann. Später hatten wir auch die Gelegenheit, das Strauß-Bananza auszuprobieren. In dieser Form seid ihr schneller unterwegs und könnt darüber hinaus eine gewisse Distanz in der Luft überbrücken.
Technisch machte Donkey Kong Bananza in der Zeit, die uns damit zur Verfügung stand, einen sehr guten Eindruck. Die Welt ist knallig bunt und sehr detailverliebt. Die Level und Charaktere glänzen mit scharfen Texturen und einem butterweichen Gameplay. Nicht mal in den tiefsten Steinschichten, wenn drumherum alles zerbröselt, oder beim Kampf mit mehreren Gegnern gleichzeitig sind mir Ruckler oder dergleichen aufgefallen. Ein kleines Manko ist jedoch nach wie vor die Kamera. Während beim Herumlaufen, Springen oder Kämpfen soweit noch alles okay ist, geht speziell beim Eingraben in die Felswände schnell die Übersicht flöten und man sieht Donkey Kong stellenweise gar nicht mehr, geschweige denn das, was gerade vor einem liegt. Da das mitunter nicht nur Goldklumpen oder Schätze sein können, sondern je nach Gebiet auch mal giftige Substanzen, die euch bei Berührung Energie abziehen, ist das etwas ärgerlich. Immerhin funktionieren Steuerung und Movement so gut, dass man sich schnell wieder aus solchen Situationen befreien kann. Dass dies nach den drei Stunden Spielzeit mein einziger Kritikpunkt ist, zeigt, was für ein Potenzial in Donkey Kong Bananza steckt.
Das Bildmaterial konnte lediglich in SDR (Standard Dynamic Range) aufgenommen werden.
Unsere Prognose
