Vorschau zu Mario Tennis: Ultra Smash - Wii U
Unsere Vorschau zum Spiel: Mario Tennis: Ultra Smash
Was hat unser korpulenter Lieblingsklempner Mario nicht alles in den vergangenen 30 Jahren erlebt. Auf dem ersten Blick würde man es sicherlich nicht gerade vermuten, dass der Schnauzbartträger die verschiedensten Sportarten beherrscht, teilweise sogar in vollkommen verrückten Ausrichtungen. Dabei konnte er in den vergangenen Jahren schon mehrmals seine Fertigkeiten auf dem Tennis-Court unter Beweis stellen, nicht zuletzt auch auf der Wii und dem Nintendo 3DS. Mario Tennis: Ultra Smash für Wii U verspricht einmal mehr actionreiche Tennis-Schlachten aus dem Hause Camelot, erstmals in ansehnlicher HD-Optik. Doch reicht allein das für eine weitere Tennis-Episode aus dem Pilzkönigreich? Ich durfte in den vergangenen Tagen diverse Matches in der deutschen Verkaufsversion bestreiten und lasse euch im Folgenden an meinen ersten Erkenntnissen teilhaben.
Mario hat einen Mega-Pilz verschlungen und ist um mehrere Meter in die Höhe gewachsen. Nun schlägt er besonders hart zu.
Da es bis zur Markteinführung von Mario Tennis: Ultra Smash bekanntlich noch ein paar Wochen dauert und unser abschließender Spieletest erst zu einem späteren Zeitpunkt folgt, werde ich in dieser Vorschau nur exemplarisch auf ausgewählte Inhalte eingehen. Darüber hinaus werde ich das Spiel gelegentlich mit der 3DS-Episode Mario Tennis Open vergleichen, da diese noch am frischesten in unseren Erinnerungen liegen dürfte und erst kürzlich in das Nintendo Selects-Programm für Nintendo 3DS aufgenommen wurde.
Kommen wir deshalb am besten zunächst zum grundlegenden Gameplay, das in vielerlei Hinsicht an das 3DS-Spiel anknüpft und das Rad, besser gesagt das Tennis-Racket, nicht gerade neu erfindet. Auch in Mario Tennis: Ultra Smash spielt ihr im Einzel oder Doppel gegeneinander Tennis, um mit verschiedenen Schlagtechniken, etwa Lob oder Slice, Punkte zu erzielen. Dabei stehen euch fast alle denkbaren Controller-Konfigurationen zur Verfügung, darunter das Wii U GamePad, der Wii U Pro Controller oder die Wii-Fernbedienung in horizontaler Ausrichtung. Eine alternative Bewegungssteuerung mit der Wiimote, wie es Wii Sports damals vorgemacht hat, gibt es hingegen nicht, was angesichts der verschiedenen Schlagtypen vermutlich auch alles andere als intuitiv wäre. Im lokalen Mehrspielermodus ist es übrigens möglich, die Perspektiven der beiden Bildschirme asymmetrisch darstellen zu lassen: Ein Spieler schaut dabei auf das Wii U GamePad, während der andere den großen Fernseher verwendet.
Apropos Schlagtypen: Jede Taste eures Controllers, also A-, B-, X- und Y-Taste, steht in Mario Tennis: Ultra Smash für einen grundlegenden Schlag. Mit der A-Taste schlagt ihr beispielsweise einen klassischen Top-Spin übers Netz, während ihr mit B einen unberechenbaren Slice ausführt. Noch wilder wird das Ganze allerdings, wenn farbige Glücksfelder auf eurer Seite des Courts erscheinen. Lauft ihr in ein Glücksfeld hinein, das zufällig erscheint und beispielsweise blau leuchtet, schlagt ihr einen wesentlich mächtigeren Slice, der alles andere als einfach abgewehrt werden kann. Jeder Schlagtyp symbolisiert dabei übrigens eine Farbe, wodurch ihr gleich nach Erscheinen des Glücksfeldes wisst, welchen Schlag ihr ausführen müsst, um euch einen Vorteil zu verschaffen.
Ganz neu ist zudem der Mega-Pilz, der Mario bereits in anderen Spielen zu riesiger Größe verholfen hat: Sammelt ihr einen Mega-Pilz ein, der ähnlich wie in Mario Kart recht willkürlich auf den Court geworfen wird und im Zweifel eher die spielerisch schlechtere Seite bedient, werdet ihr für einen kurzen Zeitraum riesengroß, wodurch eure Schläge härter sind und ihr gegnerische Schläge besser abwehrt. Besitzern von Mario Tennis Open wird vieles davon bekannt vorkommen, da die genannten Gameplay-Elemente bis auf den Mega-Pilz nahezu 1:1 übernommen wurden (und es sich auch genauso anfühlt). Neu ist allerdings neben dem Maxi-Pilz die Möglichkeit, auch (fast) komplett ohne Glücksschläge und den Maxi-Pilz zu spielen. Hier kann man die Niederlage endlich nicht mehr auf die Verteilung der Glücksfelder schieben!
Neben dem Riesenpilz gibt es allerdings noch eine weitere Neuerung auf dem Court: den titelgebenden Ultra-Smash. Dabei handelt es sich um einen weiteren Schlagtyp, den ihr ausführen könnt, wenn das entsprechende Glücksfeld auf eurer Seite erscheint. Anschließend springt euer Charakter in die Höhe, um den Filzball mit voller Wucht auf die gegnerische Seite zu dreschen. Dieser Schlag ist wirklich schwer abzuwehren und tritt selbst dann hin und wieder auf, wenn ihr alle anderen Glücksfelder sowie den Maxi-Pilz ausgeschaltet habt. Auffällig ist übrigens, dass die Glücksfelder vom Ultra Smash häufig dann erscheinen, wenn der Gegner den vorherigen Schlag nur gerade so mit einem mühevollen Hechtsprung abwehren konnte. Mit dem anschließenden Ultra-Smash könnt ihr dann meistens den Sack zumachen.
Es wird an dieser Stelle sicherlich deutlich, dass die Entwickler nicht gerade bemüht waren, das Spielerlebnis aus Mario Tennis Open für Mario Tennis: Ultra Smash hinreichend zu verändern. Ob das notwendig wäre, muss jeder für sich selbst entscheiden. Nach meinem Empfinden sind die Neuerungen, gerade der Mega-Pilz, durchaus coole Erweiterungen, die gerade dann wirklich zur Geltung kommen, wenn mehrere Charaktere gleichzeitig zur Mega-Variante werden. Dennoch hätte ich mich zweifellos über weitere Power-Ups gefreut, die das Gameplay etwas vielseitiger und unvorhersehbarer gemacht hätten. Meistens ist es nur eine Frage der Zeit, bis „Balljungen-Toad" den nächsten Maxi-Pilz aufs Feld wirft und der Kontrahent in Abwehrstellung gehen muss. So sind die Neuerungen im eigentlichen Spielgeschehen leider nicht wirklich der Rede wert.
In meinem Spieletest werde ich noch vor dem Release von Mario Tennis: Ultra Smash umfassend auf den Inhalt eingehen. Schon jetzt sei allerdings angemerkt, dass das Spiel im Hinblick auf sein Charakter-Aufgebot, die Court-Auswahl und die Spielmodi alles andere als überzeugen kann. Tatsächlich bietet es im Vergleich zum 3DS-Titel weniger Charaktere (in Mario Tennis: Ultra Smash sind es zwölf plus vier freischaltbare Figuren), Courts und Spielmodi, was den Eindruck erwecken lässt, dass die Entwickler noch ein halbes Jahr mehr Entwicklungszeit benötigt hätten. Wirklich enttäuscht bin ich übrigens von den Tennisplätzen, da es lediglich ein (zugegebenermaßen ziemlich ansehnliches) Stadion gibt, das mit unterschiedlichen Bodenbelägen daherkommt. Diese verschiedenen Plätze unterscheiden sich deshalb zwar aus optischer Sicht nur marginal, bringen aber zumindest bezogen auf die Physik etwas Variation ins Spiel.
Auch mit Blick auf die Auswahl der Spielmodi vermisse ich mehrere Inhalte, die es im 3DS-Vorgänger noch zu finden gab. Für Einzelspieler ist es beispielsweise nicht mehr möglich, verschiedene Turniere wie den Pilz-Cup zu bestreiten, um Pokale zu gewinnen. Auch gibt es mit dem Mega-Ballwechsel nur ein nennenswertes Minispiel, in dem ihr mit einem übergroßen Ball einen möglichst langen Ballwechsel erzeugen müsst. Cool ist hingegen die KO-Herausforderung: Hier wählt ihr einen Charakter und müsst anschließend möglichst viele computergesteuerte Gegner am Stück besiegen, wobei diese sukzessive stärker werden. Klasse ist hier die Möglichkeit, dass ihr einen amiibo als Doppel-Partner trainieren könnt, um die KO-Herausforderung gemeinsam zu meistern. Euer amiibo wird sogar spielstärker, wenn ihr lange genug mit ihm spielt.
Abschließend gibt es in Mario Tennis: Ultra Smash einen Online-Modus, in dem ihr im Einzel oder Doppel (zwei Spieler an einer Konsole gegen zwei andere Spieler an einer weiteren Konsole) antreten könnt. Dabei startet ihr jeweils mit 2.000 Punkten, wobei diese je nach erspielten Ergebnissen steigen oder fallen. Es ist zudem möglich, im klassischen Modus auch ohne Mega-Pilze und Glücksfelder online zu spielen. Leider bleibt jedoch auch der Online-Modus nicht kritikfrei, da es (zumindest in der aktuellen Version) keine Möglichkeit gibt, gegen Kumpel aus der Wii U-Freundesliste anzutreten. Auch das ist in Mario Tennis Open ohne Probleme möglich.
Peach lässt sich nicht von Riesen-Bowser beeindrucken und schmettert den Ball zurück zu Mario. Der wartet schon.