Der erste Hit für die Nintendo Switch: The Legend of Zelda: Breath of the Wild
Nur noch eine Woche ist der Release der Nintendo Switch und The Legend of Zelda: Breath of the Wild entfernt. Für Nintendo-Fans ist das natürlich eine spannende Zeit: Ein System bringt immer wieder neue Spiele auf den Weg und auch Zelda-Fans können gespannt sein, ob das neue Abenteuer mit Link den erwarteten Durchbruch schafft. In unserer Vorschau hatten wir die Gelegenheit, die ersten fünf Stunden der Vollversion genauer anzuschauen und anzuspielen.
Wie auch schon bei der Demo, erwacht ihr als Link in der Vollversion in einer Höhle. Kaum seid ihr aus der Höhle draußen, betretet ihr das vergessene Plateau und findet ein zerstörtes Hyrule vor. Link begegnet einem alten Mann und versucht herauszufinden, was vor 100 Jahren in Hyrule geschah. Nach einer langen Spielsession erfährt man im Laufe des Spiels noch was und wie alles vor 100 Jahren passierte. Da es sich hierbei um eine Vorschau handelt, wollen wir noch nicht so gerne in das Detail hineingehen, sondern wollen den Story-Abschnitt für unseren Test bereithalten. Seid gespannt! Doch was man bislang in der Demo sehen konnte, bestätigt auch hier wieder unser Gefühl, dass Nintendo mit dem neuesten The Legend of Zelda-Abenteuer jede Tradition brechen will und ein komplett neues Spielgefühl vermitteln möchte. Es gibt keine linearen Wege mehr, eine große offene Spielewelt wird geboten, weniger, aber dafür größere Dungeons, viele kleine Schreine und vieles mehr. Und ja, der Ansatz überzeugt am Anfang auf ganzer Linie. Neben eurer Hauptaufgabe verfolgen euch überall stets kleinere Nebenaufgaben, die zwar unterschiedlich kurz ausfallen, jedoch immer eine Belohnung parat haben. Darauf wollen wir aber erst im Spieletest näher eingehen.
Da ich natürlich nun mehr als 20 Minuten Zeit hatte, wollte ich im vergessenen Plateau erst einmal wirklich alles erkunden, was ich so lange anschauen wollte. Doch am Anfang war es wichtig, sich mit dem Shiekah-Stein vertraut zu machen. Das ist euer wortwörtlicher Wegbegleiter, der euch eine Karte anzeigt, Module beibringt und andere wichtige Informationen für euch parat hält. Die ganze Spielewelt gleicht einer großen Sandbox. Sobald man die ersten Module erlernt hat, wird die Spielewelt jedoch noch lebendiger und interaktiver als zuvor. Ihr könnt Steinmauern mit Bomben sprengen, ihr könnt improvisierte Brücken mit eurem Magnet bauen und vieles mehr. Besonders das ausprobieren und herumspielen mit der Physik macht einfach sehr viel Spaß. Zwar habt ihr einen roten Faden, den ihr stets verfolgen müsst, doch nach dem vergessenen Plateau wird euch der Story-Verlauf offener dargestellt, was es sonst nie in einem Zelda-Spiel gab. (Außer vielleicht im ersten NES-Ableger oder bei A Link between Worlds für den Nintendo 3DS). Zwar mag das in den ersten Stunden noch nicht so gut rüberkommen, aber irgendwann sagt euch das Spiel: „Los, erkundet und macht was ihr wollt!“ Nintendos Gedanke sich von einer Tradition zu verabschieden zeigt einfach, wie modern das Unternehmen die Spiele nun entwickeln möchte. Während das im Westen bei einigen Studios seit langer Zeit Standard ist, erreicht nun auch Nintendo mit Breath of the Wild diesen Status.
Nicht nur der Spielplatz-Effekt macht die Spielewelt so einzigartig, auch die Atmosphäre und die Engine zeigt dem Spieler, dass man sich direkt mit dem Spiel verbunden fühlt. Ein Beispiel wäre die Umgebung und die Natur. Monster kommunizieren miteinander und rufen Verstärkung, falls man diese angreift. Vor jedem Angriff auf eine Horde an Gegnern muss natürlich ganz genau überlegt werden: „Wie greife ich an? Habe ich genügend Leben? Habe ich starke Waffen? Wie viele Gegner erwarten mich? Gibt es einen Schwachpunkt?“ All diese Fragen sollte man sich vorher stellen und sich einen Plan schmieden, was wirklich für mehr Tiefgang und Spaß sorgt. Natürlich geht auch der leichtere Weg und ihr greift einfach an, jedoch müsst ihr damit rechnen, dass ihr viele Herzen verliert oder sogar den Game Over-Schriftzug auf dem Bildschirm seht. Waffen findet ihr in der Welt natürlich sehr viele, doch diese haben alle einen hohen Verschleiß. Gerade die billigen Waffen gehen nach gefühlten 10-15 Schlägen kaputt und müssen ausgetauscht werden. Ihr könnt ein Schwert für eine Hand oder zwei Hände tragen, ein Schild und Pfeil und Bogen. In jeder diese Rubriken habt ihr mit euren Taschen nur eine bestimmte Anzahl an Plätzen frei, es lohnt sich also ab und zu seine Waffen auszusortieren und immer die Stärksten mitzunehmen. Besonders hat mir beim Pfeil und Bogen gefallen, dass es verschiedene Pfeile zur Auswahl gibt: Holzpfeile, Feuerpfeile, Eispfeile, Elektropfeile und Bombenpfeile. Was die einzelnen Arten bewirken, brauche ich glaube ich nicht erklären. Kleiner Tipp: Jede Pfeil-Art geht richtig ab. Auch bei den anderen Waffen-Typen gibt es unterschiedliche Unterkategorien, wie zum Beispiel ein Reiseschwert oder eine Holzfälleraxt. Noch nie gab es soviel Auswahl in einem The Legend of Zelda-Titel.
Die Natur ist, wie bereits erwähnt, ebenfalls ein wichtiger Punkt. Die Wetter-Engine ist wirklich der Hammer in Breath of the Wild. Am Anfang seid ihr noch in einer strahlenden Umwelt unterwegs, doch auch ein Unwetter kann euch begegnen. Besonders gut gelungen ist die Harmonie zwischen Wind und Gras. Das Gras ist dauerhaft in Bewegung und gerade mit dem Wind ein richtiger Hingucker. Da fragt man sich natürlich, warum die heutigen Spiele bislang fast keinen Gebrauch davon machen, denn gerade dieses Feature ist wirklich super gelungen. Doch nicht nur der Wetter-Aspekt ist in diesem Spiel der Knaller, auch Tiere sind in der Oberwelt genügend anzutreffen, die ihr entweder verscheuchen oder jagen könnt. Ja, es klingt vielleicht für Tierfreunde immer etwas hart, aber manchmal müssen auch Wildschweine oder Fische gejagt werden, um euch eine Mahlzeit zuzubereiten. Wie ihr wisst, kann man im Spiel verschiedene Zutaten in einen Topf werfen und schauen, welches Gericht hierbei raus kommt. Umso besser die Zutaten sind, desto besser wird die Mahlzeit sein. Diese füllt im besten Fall viele Herzen auf, steigert die Ausdauer oder ihr könnt in der Kälte für eine kurze Zeit länger überleben, ohne dabei zu erfrieren.
Was wir bislang aus technischer Sicht gesehen haben, sieht wirklich super und sauber aus. Klar, man merkt in erster Linie, dass das Spiel ursprünglich für die Wii U konzipiert wurde, aber trotzdem erwartet uns hier ein Spiel mit einem sehr einzigartigen grafischen Stil. Ab und zu ploppen in weiter Entfernung ein paar Gegenstände weg, dies ist jedoch dazu gedacht, dass die Ressourcen hierbei etwas gespart werden können, was im normalen Spielverlauf so gut wie nicht auffällt. Der Sound ist bei The Legend of Zelda: Breath of the Wild wirklich ebenfalls eine Neuerung. In den großen Feldern werden euch Sound-Effekte oder kurze Gegner-Musikeinlagen abgespielt, aber große Themes, wie aus den vorigen Titeln, sucht man vergebens. Es gibt zwar ein paar Ausnahmen, wo es immer noch Musik gibt, jedoch ist es weniger geworden. Warum das aber gut ist, verraten wir euch in unserem kommenden Spieletest.