Ersteindruck: Das steckt in Fire Emblem Echoes: Shadows of Valentia

Mit Fire Emblem Echoes: Shadows of Valentia geht Nintendo einen mutigen Schritt. Das Spiel ist nämlich kein konsequenter Nachfolger von Fire Emblem Fates, sondern stellt ein Remake des zweiten Titels der Serie, Fire Emblem Gaiden, dar, welcher niemals außerhalb von Japan erschienen ist. Nicht zu Unrecht wird dieser auch als der Titel genannt, welcher hinsichtlich des Gameplays am meisten aus den anderen Spielen heraussticht, ebenso, wie Fire Emblem Echoes: Shadows of Valentia heute. So wird zum Beispiel auf das berühmte Waffendreieck der Reihe verzichtet, mit Genres gespielt und eine beinahe komplett vertone Synchronisation geboten, welches ein Novum für die Serie darstellt. Dass sich Nintendo für diesen Weg entschieden hat, auch wenn sie den Ball hätten sicherer spielen können, davor ziehe ich jetzt schon einmal meinen Hut. Aber wie sieht mein erster Eindruck vom Spiel aus?


An der Mila-Statue könnt ihr allerhand Aktionen ausführen.

Fangen wir doch einmal ganz von vorne an, mit dem Intro. Dieses ist aus mehreren kurzen Szenen zusammengeschnitten, welche euch einen groben Ausblick auf Charaktere geben, die ihr größtenteils noch nicht einordnen könnt, ihr euch aber gewiss seid, dass sie noch eine Rolle spielen werden. Zudem treffen wir das erste Mal auf Celica und Alm, unsere beiden Protagonisten. Man merkt bereits nach wenigen Sekunden, dass uns hier eine recht konsistente und mit Intrigen versehene Geschichte bevorsteht, was hinsichtlich der doch recht seichten Handlung von Fates nur positiv bewertet werden kann.


Und über meine Spielzeit bis jetzt – ich bin bis zum Ende des zweiten Akts gekommen – kann ich diesen ersten Eindruck bestätigen. Fire Emblem Echoes: Shadows of Valentia ist vielleicht kein Plot-Twist-Feuerwerk, weiß aber, wie man den Spieler bei der Stange hält, wirft ihm immer wieder einen Infohappen hin, verdunkelt aber die komplette Wahrheit. Das motiviert stets einen neuen Handlungsabschnitt zu erreichen, weil man wissen möchte, wie es weitergeht.


Das Spiel ist grob gesehen in verschiedene Missionen unterteilt, welche ihr auf einer Oberwelt anwählen könnt. Dabei geht man in den ersten zwei Kapiteln sehr linear vor, Alternativruten habe ich bisher vergebens gesucht. Das macht allerdings nicht unbedingt etwas, da sich die ersten beiden Akte wie eine Art „Intro“ anfühlen und vermutlich weitere Gameplay-Elemente erst noch eingeführt werden. Entscheidet man sich für eine Mission, so muss man sich meistens gegen Feinde aller Art zu Wehr setzen. Das macht vor allem auf Alms-Reise viel Spaß und ist durchaus fordernd, wenn ihr euch zum Ziel gesetzt habt, keinen einzigen Charakter ins Gras beißen zu lassen. Natürlich gibt es auch die Option, den Schwierigkeitsgrad anzupassen und die Sterblichkeit eurer Charaktere auszuschalten, aber seid gewarnt: Diese Einstellung lässt sich nur beim Start eines neuen Spiels auswählen!


Die Handlung erinnert an ältere Fire Emblem-Spiele.


Die Celica-Level starten zunächst sehr innovativ und interessant, da verschiedene Gegnertypen, wie Schrecken oder Arkanisten, welche wiederum Schrecken beschwören können, eingeführt werden. Leider ist das Leveldesign innerhalb dieses Abschnitts recht repetitiv und hat man erst mal eine Taktik erdacht, wie man das Terrain am besten nutzen kann, wird das Spiel schnell etwas langatmig. Das kann aber auch durchaus an meinem Spielstil und den gewählten Charakteren liegen.


Jeder Zauber kostet euch in Fire Emblem Echoes Lebenspunkte.

Apropos Charaktere: Anders als bei Fates, werdet ihr bei Fire Emblem Echoes: Shadows of Valentia nicht mit neuen Kameraden überschüttet, vor allem nicht im Alm-Pfad. Startet ihr eure Reise, solltet ihr also wirklich darauf achtgeben, dass ihr keine Einheit verliert, besonders, wenn sie signifikante Eigenschaften, wie Heilzauber, beherrscht. Das etwas kleinere Charakteraufgebot kommt zudem der Handlung und eurer Zuneigung zu den verschiedenen Figuren zugute, welche zudem alle eigene Charakterzüge aufweisen können. Ich bin gespannt, was sich da im Verlauf des Spieles noch so alles entwickelt.


Seid ihr nicht auf dem Schlachtfeld unterwegs, vertreibt ihr euch eure Zeit in Dörfern, anderen Lokationen oder Verliesen. In Ersteren beiden wechselt das Spiel zu einer Perspektive, welche man in Point and Click-Spielen nutzt. Ihr könnt Figuren anwählen und mit ihnen sprechen, oder die Gegend nach Items und anderen Informationen absuchen. Dadurch entwickelt sich ein interessantes Element, welches den vorigen Einträgen der Reihe fehlte: Die Welt von Valentia wird mit ordentlichen Hintergrundinfos gefüllt. Jede Ecke erklärt euch ein bisschen mehr über die Umgebung, in welcher ihr euch befindet, und erschafft so eine schöne Atmosphäre.


In Dungeons geht es wiederum weniger friedlich zu. Hier wechselt man in die Third Person-Perspektive und darf so einen Erkundungsgang starten. Dabei gilt es Kisten und Vasen zu zertrümmern, um Wertgegenstände zu finden, oder direkt Ausschau nach Schatzkisten zu halten, um an besondere Items zu gelangen. Trefft ihr auf einen Gegner, so wechselt die Perspektive in den gewohnten Kampf-Modus und lässt euch das Aufeinandertreffen mithilfe des gängigen Schachbrettmusters austragen. Insgesamt hätten mir in den Dungeons ein paar mehr Rätsel gut gefallen, da ich aber auch erst ein paar Höhlen erforscht habe, denke ich, dass da noch was kommen wird.


Die Dungeons sind ein interessantes Element, lassen aber noch ein wenig an Tiefe vermissen.


Am Ende eines jeden Dungeons steht zudem eine sogenannte Mila-Statue, welche die Hauptgöttin des Kontinents Valentia zeigt. Hier könnt ihr die Klassen eurer Charaktere, falls möglich, aufwerten und sie zu noch wertvolleren Begleitern machen. Eine weitere Funktion ist die des Zeitenrads, welches euch an der Statue Erinnerungen abspielen kann, welche ihr im Spiel gefunden habt. Hierüber kann ich leider nicht viel sagen, da das Zeitenrad bei mir nicht wirklich häufig zum Einsatz kam. Das Item lässt sich zudem im Kampf einsetzen, um eine bestimmte Anzahl von Zügen ungeschehen zu machen. Somit lassen sich kleinere Fehler umgehen und erfordern nicht das Neustarten des Nintendo 3DS.


Die letzte Option, welche man an jeder Mila-Statue auswählen kann, ist das Opfern eines Lebensmittels. Möchtet ihr euch ausgiebig in einem Dungeon umsehen, werdet ihr bald feststellen, dass eure Charaktere müde werden und nicht mehr die gleiche Kampfkraft aufweisen. Dann könnt ihr Mila etwas zu Essen opfern und die Ausdauer eurer Kameraden wieder auffüllen. Auch diese Funktion kam bei mir noch nicht wirklich zum Einsatz, da meine bisherigen Dungeons nur kleinere Höhlen waren, ich erwarte aber, dass sie im späteren Verlauf noch eine größere Rolle spielen wird.


In Dungeons findet ihr allerhand Schätze und Wertgegenstände.

Das Kampfsystem kommt wie schon erwähnt dieses Mal ohne sein signifikantes Waffendreieck daher. Wie viel Schaden ihr einem Gegner zufügt, hängt somit alleine von seinen Statuswerten und der Umgebung ab, in der er sich befindet. Waffen, welche ihr im Spiel findet, sind, ähnlich wie in Fates, unendlich lange haltbar. Ihr müsst euch also keine Gedanken darüber machen, dass euer treues Schwert irgendwann einmal den Geist aufgibt. Des Weiteren kosten sämtliche Zauber in Fire Emblem Echoes: Shadows of Valentia Lebenspunkte! Je nachdem wie oft einer eurer Zauberer also seine Sprüche wirkt, desto verletzlicher wird er auch. Eine weitere Neuerung ist zudem, dass auch Bogenschützen im Nahkampf angreifen können. Sie sind somit nicht komplett wehrlos, wenn sie von einem Feind angegriffen werden, dennoch sollte es stets euer Bemühen sein, sie aus solchen Situationen fern zu halten.


Kommen wir noch ganz kurz auf eine Sache zu sprechen, welche mir während meiner kurzen Zeit in Valentia besonders aufgefallen ist: Die wunderbaren Animationen in den Kampfsequenzen! Diese wirken unheimlich dynamisch und abwechslungsreich. Das liegt daran, dass Kombinationen von Treffern und Ausweichen verschiedene Animationen auf den Bildschirm zaubern. Interessanterweise sehen die Laufanimationen in einem Dungeon hingegen relativ hakelig aus, aber das lässt sich schlussendlich auch verschmerzen.

Unsere Prognose

Meinung von Max Kluge

Fire Emblem Echoes: Shadows of Valentia gefällt mir nach den ersten zwei Akten ziemlich gut. Vor allem in den Dungeons wünsche ich mir noch ein wenig Spieltiefe, welche aber mit dem Fortschreiten in der Handlung noch eingeführt werden könnte. Ebenso würde ich gerne mehr Nebenmissionen spielen, welche bislang leider ausgeblieben sind. Ansonsten wirkt das Kampfsystem von komplizierten und unnötigen Funktionen befreit, die Handlung ist spannend und die Missionen sind fordernd. Ich freue mich also definitiv auf die kommenden Stunden und Gefechte!
Mein persönliches Highlight: Das puristische Kampfsystem und die dynamischen Kampfanimationen.

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Die durchschnittliche Leserwertung

22 User haben bereits bewertet

Kommentare 3

  • SAM

    Conkers bester Freund

    Hmm hätte nach dauersuchten von Heroes auf meinem Handy richtig bock auf das Spiel, aber ich steck glaub kein Geld mehr in 3DS Spiele, es kommt so viel das ich unbedingt für meine Switch haben will!

  • nico46646

    Einzigartiger Nutzername

    #3DSMasterrace
    Er ist eben doch nicht tot :P

  • Max Kluge

    Damn Good Coffee...

    @SAM


    Ich glaube da würdest du was verpassen ;) Vor allem, wenn dir Heroes gefällt.