Angespielt: Mario Party 9
Am 14. Februar 2012 lud mich Nintendo ins Elbwerk nach Hamburg ein, um dort ganz im Zeichen der Mario Party-Serie einen Abend voller verrückter Minispiele zu verbringen. Schon vor der Eingangstür im verregneten Hamburg erwarteten mich Mario und Luigi persönlich, um mich in der stilvoll eingerichteten Location willkommen zu heißen. Zu allem Überfluss durfte ich mir dann noch einen Schnauzbart ankleben, damit die Party so richtig in Fahrt kommt. Doch warum der ganze Aufwand? Am 2. März erscheint der neunte Ableger der Mario Party-Serie für die Wii-Konsole, der gleich mit mehreren interessanten Neuerungen aufwartet. Nach einer Stärkung am Buffet machte ich mich also auf an die TV-Stationen und begab mich in die knallbunte Welt von Mario Party 9.
Für eine ganze Runde im klassischen Spielmodus von Mario Party 9 war an dem besagten Abend leider keine Zeit, schließlich wollten auch alle anderen Besucher noch über die Spielbretter toben. Deshalb entschlossen wir uns, das Hauptaugenmerk auf die Minispiele zu legen, von denen es rund 80 in das fertige Spiel geschafft haben. Erfreulicherweise könnt ihr übrigens direkt nach dem Kauf auf alle verfügbaren Minispiele zugreifen, sofern ihr euch für den freien Spielmodus entscheidet. Der Großteil der Spielchen basiert hier auf den klassischen Vier Spieler-Regeln, bei denen jeder gegen jeden antritt. Schnell fiel auf, dass die Entwickler beim neunten Teil mehr auf die Einbindung der Bewegungssteuerung geachtet haben als dies noch beim Vorgänger der Fall war. Fast jedes Minispiel nutzte die Bewegungssensoren oder den Pointer der Wii-Fernbedienung aus, um das Spielgeschehen noch intuitiver zu gestalten. Wii MotionPlus findet hingegen keine Verwendung. Dass das Spiel von dem Entwicklerteam von Wii Party stammt, merkt man den einzelnen Spielen übrigens sehr stark an, da mir viele Minispiele vom Prinzip her schon bekannt vorkamen. Aber genug vom theoretischen Geschwafel, lasst mich im Folgenden ein paar typische der rund 80 Minispiele beschreiben.
Das Prinzip von Hickhack ist denkbar einfach: Jeder der vier Charaktere ist mit einer Axt bewaffnet und wartet darauf, dass in der Mitte des Felds ein Holzstück platziert wird. Ist dies der Fall, so müsst ihr schnellstmöglich mit der Wii-Fernbedienung zuschlagen, um als erster das Holzstück zu zerhauen. Ich habe mich hier übrigens eher auf das Zerschlagen der Bob-Ombs konzentriert, die ebenfalls ab und an auftauchten. Nur wirklich erfolgreich war ich damit irgendwie nicht… In „Rübenzieher“ gilt es, in 30 Sekunden möglichst viele Rüben aus dem Erdboden zu pflücken. Dies schafft ihr, indem ihr die Wii-Fernbedienung möglichst schnell von unten nach oben zieht und dabei die A- und B-Tasten loslasst. Mein Rekord waren 46 Rüben in 30 Sekunden. Ob das den Muskelkater von heute wert war? „Gumbowling“ war vermutlich das Minispiel, welches ich mit Abstand am häufigsten gespielt habe. Und ich weiß schon jetzt, was ich als erstes spielen werde, wenn ich das Spiel erneut in die Hände bekomme. Auch hier ist das Spiel ganz schnell erklärt: Auf einer Bowlingbahn mitten im Pilzkönigreich bewegt sich eine Kette von 20 hintereinanderstehenden Gumbas hin und her. Eure Aufgabe ist es nun, mit einem Bowlingwurf möglichst viele Gumbas abzuräumen. Spieler von Wii Sports sollten mit der Steuerung übrigens keine Probleme bekommen.
Aus technischer Sicht machte Mario Party 9 übrigens einen durchaus ordentlichen Eindruck und zeigte gleich mehrere Verbesserungen, vergleicht man das Spiel mit dem fünf Jahre alten Wii-Vorgänger. Und es gibt auch endlich einen richtigen 16:9-Modus, der Besitzern eines Flachbildschirms vorher verwehrt wurde. Die Musik des Spiels konnte ich leider nicht beurteilen, da Nintendo während des gesamten Abends Musik aus den aktuellen Radiocharts ablaufen ließ. Aber seien wir doch mal ehrlich: Hinsichtlich der Musik wissen wir doch sowieso was uns erwartet, oder?!?
Eine interessante Neuerung des klassischen Spielmodus' ist die Tatsache, dass ihr in einem Spieldurchgang gegen zwei Bossgegner antreten müsst. Während der zweite Bosskampf von Spielbrett zu Spielbrett unterschiedlich ist, besucht euch der erste Bossgegner jedes Mal wieder. Um euch nicht allzu sehr zu spoilern, lasst mich den besagten Bossgegner wie folgt umschreiben: Er ähnelt Bowser, ist aber wesentlich kleiner, fliegt immer in einer weißen Tasse umher und geht mir jedes Mal wieder auf die Eier! Kurzes Beispiel gefällig, wie ein typischer Kampf gegen diesen Gegner abläuft? Jeder der Mitspieler sitzt ebenfalls in einer fliegenden Tasse und muss versuchen, den Gegner gegen den Elektrozaun am Rand zu rammen. Habt ihr dies nach Ablauf der Zeit nicht geschafft, so gilt der Bosskampf als gescheitert. Welche Konsequenzen dies für den weiteren Verlauf des Spiels hat, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht sagen. Die Tatsache, dass Bosskämpfe von nun an zum festen Bestandteil einer Spielrunde gehören, gefällt mir aber ausgesprochen gut. Dies liegt auch daran, dass man die Kämpfe meist nur gewinnt, wenn man sich vorher im Team abspricht und sich eine geeignete Taktik überlegt. Nur hoffe ich, dass es genügend unterschiedliche Bosskämpfe gibt, sodass das Spielprinzip nicht schon nach wenigen Runden verblasst.