Angespielt: Pikmin 3
Mit The Wonderful 101 konnte ich auf dem Post E3-Event von Nintendo ein Spiel mit wuselnden Charakteren anspielen. Aber es wurde noch ein weiteres gezeigt, das die Wuselei in den Mittelpunkt stellt: Pikmin 3. Ich selbst kann zwar nicht sehr viel mit dem Spiel anfangen, was mir auch beim Anzocken wieder klar wurde, aber ich kann durchaus nachvollziehen, woher der Reiz so vieler Spieler kommt, sich mit den Pikmin auf die Suche nach Früchten zu begeben. Dabei gibt es diesmal nicht mehr Olimar, sondern drei neue Charaktere. Aber ich will gar nicht weiter auf die Änderungen eingehen, sondern mich auf das konzentrieren, was Holger und ich gemeinsam und auch gegeneinander in der Welt der Pikmin erlebten.
Zuerst wagten wir uns als Team in eine Mission, in der wir innerhalb von zehn Minuten so viele Punkte wie möglich machen mussten. Dazu galt es, Früchte zu suchen und von unseren Pikmin zu unserem Raumschiff transportieren zu lassen, Käfer zu vernichten und ihre toten Körper ebenfalls in Punkte umwandeln zu lassen und nebenbei die neuen Ideen in Pikmin 3 zu entdecken. Als größte Neuerung entpuppten sich sicherlich die Stein-Pikmin, die Kristalle zerstören können. Nur mit ihrer Hilfe gelangten wir in einen bestimmten Abschnitt der Karte, wo eine besonders wertvolle Gold-Frucht auf uns wartete. Es gibt aber auch Goldvorkommen, die von euren fleißigen Sklaven... ähm, Pikmin abgebaut werden. Wie die Arbeiter in Echtzeit-Strategie-Spielen laufen sie dann solange zwischen dem Vorkommen und dem Schiff hin und her, bis es komplett abgebaut wurde. Danach müsst ihr sie wieder einsammeln.
An einer anderen Stelle lag ein Haufen seltsamer Steine herum. Ich schickte also meine Pikmin darauf und schon fingen sie an, direkt daneben eine Brücke zu bauen, die dann nach Vollendung als Abkürzung zum Raumschiff diente. Holger bekämpfte währenddessen mit seinen roten Pikmin ein paar „Feuermonster“ (so genau bekam ich das nicht), da diese immun gegen Hitze sind. Dank des Splitscreens können nämlich beide Spieler unabhängig voneinander die Umgebung erkunden. Wir spielten einfach drauflos, aber wenn man das so richtig ernsthaft angehen würde, sollte man vor dem Start auf jeden Fall eine Strategie besprechen. So könnte sich ein Spieler auf die Früchte in der direkten Nähe des Startpunktes stürzen, während der zweite schnell nach vorne stürmt und die Brücke aufbaut. Andere Taktiken sind natürlich ebenso möglich und elementar für den Missionsmodus.
Eure Punkte könnt ihr nämlich nur dann weiter maximieren, wenn ihr den Level auswendig lernt und euch immer neue Strategien erarbeitet. Vielleicht stellt sich beim ersten Versuch heraus, dass die Bekämpfung des großen Käfers mit der langen Zunge eher mehr Zeit verbraucht, als die Punkte für seinen Kadaver wert sind. So erspielt ihr euch nach und den eurer Meinung nach perfekten Weg durch den jeweiligen Level, um mit möglichst vielen Punkten am Ende der Mission angeben zu können. Dass dies einige unter euch ansprechen dürfte, kann ich verstehen. Ich allerdings hatte nach dem ersten Versuch ehrlich gesagt genug, weil die Highscore-Jagd mich persönlich nicht gerade motiviert...
Ganz ehrlich: Wenn ihr Pikmin 3 spielen wollt, aber keine Wiimote + Nunchuk-Kombi besitzt, dann legt sie euch zu! Dank Wii-Remote könnt ihr einfach auf den Fernseher zeigen und alles intuitiv mit dem Zielkreis anvisieren, um eure Pikmin darauf zu schmeißen. Mit dem GamePad allerdings steuert ihr sowohl die Laufrichtung eures Charakters als auch diesen Zielkreis mit demselben Stick, und es war eine Qual, ihn richtig auszurichten. Insbesondere, wenn sich etwas kurz vor euch befindet. Mit der Wiimote kann man trotzdem draufzeigen, mit dem Stick beginnt aber ein chaotisches Hin- und Herlaufen, bis man den Zielkreis dort hat, wo man ihn haben will. Auch das Einsammeln der Pikmin mit eurer Pfeife funktioniert per Wii-Fernbedienung einfach deutlich intuitiver, schneller und präziser.
Einen Vorteil hatte das GamePad aber im sogenannten Bingo-Modus. Hier spielten Holger und ich gegeneinander, und weil ich mit dem Wii U-Controller spielte, hatte ich eine hilfreiche Karte zur Hand, die ich meinem Gegner einfach enthalten konnte. So hatte ich den perfekten Überblick, wo sich welche Frucht befindet, während Holger alles ablaufen musste. Ich weiß, das klingt ein bisschen unfair, aber man sollte Vorteile zu nutzen wissen! Damit war es mir dann ein leichtes, mein Bingo zu vervollständigen. Darum geht es nämlich in diesem Spielchen: In einem 5 x 5 Felder großen „Bild“ sind in jedem Feld ein andere Frucht bzw. ein anderer Käfer abgebildet. Nun müsst ihr mit eurer Pikmin-Armee eine Reihe vervollständigen, um zu gewinnen. Halt wie im Bingo.
Erschwert wird das aber dadurch, dass ihr euch auf demselben Spielfeld befindet wie euer Konkurrent und er euch so auch die Früchte mopsen kann, die ihr benötigt. Oder ihr klaut seine. Besonders witzig fand ich die Tatsache, dass in der Mitte der Karte ein Riesenkäfer am Schlummern war, der nach seinem Erwachen abwechselnd auf mich und Holger Jagd machte, um unsere Pikmin zu verspeisen. Es ging also nicht nur darum, die benötigten Früchte zu sammeln und den anderen zu ärgern, sondern auch darum, ein Auge offen zu halten, wo sich der Monsterkäfer gerade herumtrieb. Auch hier spielten wir eher ohne Plan und einfach drauflos, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich zwei Pikmin-Profis heftige Schlachten liefern werden, besonders aufgrund dessen, dass verschiedene Taktiken zum Erfolg führen können. Der Fairness halber sollten aber beide Spieler mit Wiimote und Nunchuk spielen und einen Blick auf die Karte werfen können. Würde Holger jetzt vermutlich sagen.