Angespielt: Xenoblade Chronicles
Events wie das Post E3 bei Nintendo stellen eine ideale Gelegenheit dar, um einen ersten Blick auf die künftigen Top-Titel zu werfen. Bei vielen Spielen reichen kurze Spiel-Sessions auch aus, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Bei Xenoblade Chronicles war das aber definitiv nicht der Fall. Eine gute halbe Stunde lümmelte ich mich auf der vor dem Fernseher platzierten Couch und ließ mich von der freundlichen Nintendo-Mitarbeiterin mit Fakten bombardieren, während ich mich durch eine weitläufige Landschaft, eine dunkle Höhle und die Intro-Sequenz kämpfte.
Doch gehen wir chronologisch vor. Zwei riesige Krieger kämpfen seit ewigen Zeiten gegeneinander, ohne dass sich ein Sieger abzuzeichnen scheint. Bis der Kampf eines Tages zu einem unerwarteten Ende kommt: Die Schwerter der beiden Kontrahenten fahren in den Körper des jeweils anderen und plötzlich ist alles vorbei. Viele Jahre später haben sich auf den im Tod vereinten Kriegern Zivilisationen gebildet, welche die meiste Zeit über im Frieden miteinander lebten. Doch dieser hält nicht lange an und so bricht ein Invasionskrieg aus. Mitten in der Verteidigung einer großen Stadt darf ich zum ersten Mal aktiv in das Geschehen eingreifen. Als Anführer einer Dreier-Gruppe stürze ich mich auch direkt ins Gefecht, um mir das Kampfsystem zu Gemüte zu führen. Im Grunde ist dieses ziemlich simpel: Ihr wählt über die Schultertasten einen Gegner aus und startet dann per Knopfdruck den Kampf. Anfangs gab es aber noch nicht viel zu tun, da die Fähigkeiten des von mir gesteuerten Charakters noch sehr übersichtlich waren. Ich musste lediglich den richtigen Abstand einhalten und um die Gegner kreisen, zugeschlagen hat mein Kämpfer automatisch. Meine beiden Kollegen wurden von der KI übernommen.
Doch keine Angst, so simpel bleiben die Kämpfe nicht. Nach der kurzen Einführung startete ich einen anderen Spielstand und fand mich auf einer sich bis zum Horizont erstreckenden Graslandschaft wieder, in der Massen an Wildtieren auf Wanderschaft gingen. Ich steuerte auch einen anderen Charakter namens Shulk (Ähnlichkeiten und Verwandtschaft mit She-Hulk besteht aber nicht), der schon deutlich mehr Attacken drauf hatte. In Kämpfen muss ich mich daher richtig positionieren, da einige der Spezialangriffe besonders effektiv sind, wenn sie den Gegner in den Rücken oder von der Seite treffen. Führt ihr eine dieser Spezialattacken aus, muss sie sich erst einmal wieder neu aufladen, bevor ihr sie erneut nutzen könnt. Mit in Kämpfen, nach Level-Aufstiegen und in Quests erlangten Tech-Punkten könnt ihr die verschiedenen Angriffe je nach Spielweise aufstufen. Waffen und Rüstungen könnt ihr mit Kristallen verbessern, die ihr im Laufe selber schmieden könnt. Hier kommt dann ein weiteres wichtiges Element ins Spiel: die Beziehungen. Je nach Verhalten geht ihr Freundschaften mit euren Mitstreitern und allen Leuten ein, denen ihr begegnet. Wie genau dieses Freundschaftssystem funktioniert, konnte mir die Nintendo-Mitarbeiterin aber auch nicht sagen. Neben den normalen Aufträgen und dem Story-Verlauf schaltet ihr immer wieder neue Erfolge frei, wie man sie mittlerweile aus so einigen Spielen kennt (auf der Wii müssen sie ja spielintern sein). Ich bin die Liste einmal durchgegangen, habe allerdings nicht genau gezählt: Über 100 sind es aber mindestens.