Angespielt: Prince of Persia: Die vergessene Zeit

Am 20.05. startet in Deutschland die Film-Umsetzung zur Prince of Persia-Reihe. Gleichzeitig erscheint auch ein neues Spiel mit dem markanten Prinzen für alle Konsolen dieser Generation. Wir haben uns für euch nach Köln begeben, ausführlich gespielt und uns einen ersten Eindruck von der Wii-Version von Prince of Persia: Die vergessene Zeit gemacht.

Das Wichtigste vorweg: Spiel und Film haben nichts miteinander zu tun. Wir haben es hier also nicht mit einer Film-Versoftung zu tun. Sind schon die Geschichten in Leinwand-Adaption und Videospiel verschieden, erzählt die Wii-Version noch einmal eine andere Geschichte als die HD-Varianten des Titels. Eines gemeinsam haben die beiden Spiele-Umsetzungen trotzdem: Sie spielen zwischen Prince of Persia: The Sands of Time und Warrior Within. Der Prinz wirkt also wie eine Mischung aus dem ersten und zweiten Teil der ehemaligen Trilogie, die nun zum Quartett erweitert wird. Der Einschlag Richtung Warrior Within ist allerdings erheblich größer. Der größte Unterschied zwischen der Wii- und den HD-Versionen ist allerdings die verschiedene Magie, derer sich der Prinz bedienen kann. So nutzt er in den hochauflösenden Spielen ganz klassisch Zeit-Kräfte wie das Stoppen der Zeit, sodass Wasserfontänen als Kletterstangen missbraucht werden können. Auf unserer weißen Lieblingskonsole hingegen bekommt es der Prinz mit anderen Fähigkeiten zu tun, die euch während der zahlreichen Geschicklichkeitseinlagen eine wertvolle Hilfe sein werden. Denn diese machen wie schon seit dem ersten Prince of Persia das Hauptspielelement aus.

So kann der Prinz natürlich an Wänden entlang rennen, akrobatisch Stangen erklettern, sich an Felsvorhängen emporziehen, auf dünnen Plattformen balancieren, weite Sprünge vollführen und vorhandenes Efeu nutzen. Damit ihr im dreidimensionalen Raum jederzeit wisst, wohin der agile Adlige beim Betätigen des Sprungknopfes springen wird, wird kurzzeitig eine blaue Linie eingeblendet. Auf diese Weise werden Fehlsprünge vermieden. Ab und an werdet ihr das Geschehen ausschließlich aus der Seitenperspektive zu sehen bekommen, so dass sich der Prinz wie in einem 2D-Spiel steuert. Dieser kleine Kniff bringt Abwechslung in den Kletteralltag. Zusätzlich werden besonders weite Sprünge oder coole Aktionen mit einer Zeitlupensequenz aus einem anderen Blickwinkel belohnt. Kenner der Gamecube-Teile der Serie wird es freuen, dass sich schon nach kurzem Einspielen der gute alte "PoP-Flow" einsetzt. Waren die ersten Geh- und Kletterversuche noch zaghaft, haben wir uns schnell wieder an alte Zeiten zurückbesonnen und sind grazil wie eine Gazelle durch die Kletterparcours gerannt. Auch Selbstschussanlagen und andere gemeine Fallen wie Kreissägen konnten uns nicht aufhalten. Doch schnell mussten wir feststellen, dass die ersten beiden spielbaren Abschnitte ein Klacks waren zu dem, was danach folgte.

Begeistert von unserem Können wählten wir nämlich anschließend den fünften der sechs Abschnitte, die für die anwesende Presse spielbar waren. Und schon kurz nach den ersten Schritten standen wir vor dem ersten Problem: Eine große Schlucht mit keinerlei Möglichkeit, hinüber zu gelangen. Glücklicherweise beherrscht der Prinz, wie schon oben erwähnt, Magie. Und diese galt es nun geschickt einzusetzen. Mithilfe der "Ring"-Fähigkeit kann der Prinz einen Ring an den Wänden erscheinen lassen; anfangs nutzt er dafür bestimmte Plattformen, später im Spiel und auch in unserem gespielten Abschnitt kann man diesen Ring an beliebiger Stelle platzieren. Diese Ringe dienen euch dann als Haltepunkt und zur Verlängerung der Laufdistanz des Prinzen an der Wand entlang. Dank der Pointer-Funktion lassen sich die Hilfsringe auch hervorragend dort platzieren, wo ihr sie haben wollt. Eines müsst ihr aber bedenken: Es lässt sich immer nur ein einziger Ring herbei zaubern. Benötigt ihr einen neuen, verschwindet der vorher gesetzte. Um also wirklich große Abgründe überwinden zu können, müsst ihr eine weitere Kraft einsetzen: Die Sphäre. Setzt ihr diese ein, bildet sich eine Luftkugel um dem Prinzen, so dass er quasi in der Luft schwebt. In Verbindung sieht der Einsatz der beiden Kräfte somit folgendermaßen aus: Ihr zaubert einen Ring an eine der beiden Wände, rennt zu ihm und springt vom Ring ab. In der Luft aktiviert ihr die Sphäre, in deren Schutz ihr einen neuen Ring etwas weiter vor euch erscheinen lasst, zu dem ihr anschließend springt. Stoßt euch nun wieder von der Wand ab und lasst die Sphäre erscheinen. Dieses Spielchen wiederholt ihr dann so lange, bis ihr auf der anderen Seite angekommen seid.

Doch das sind nicht die einzigen Kräfte, die der Prinz heraufbeschwören kann. So könnt ihr an bestimmten Platten einen Wind rufen, der euch anschließend nach oben befördert. Diese Zauber erhält der Prinz von einer kleinen Fee, die ihn die gesamte Zeit über begleitet. An bestimmten Punkten im Spiel übernimmt diese besondere Statuen, um daraufhin ihre Kräfte auf euch zu übertragen. Die Geschicklichkeitspassagen und magischen Kräfte machen aber noch kein ganzes Spiel, daher werdet ihr euch regelmäßig mit bösen Schergen prügeln müssen. Diese erscheinen so gut wie immer unerwartet. Dank der einfachen Steuerung sind die Auseinandersetzungen aber kein Problem. Für einen Angriff schüttelt ihr lediglich die Wiimote; glücklicherweise sind die Kämpfe nicht sehr lang und nicht so häufig, dass ihr Angst vor einem steifen Handgelenk haben müsstet. Die automatische Feinderfassung arbeitet dazu auch sehr gut, nur mit der Kamera gibt es Probleme. Sie kommt einfach nicht hinterher und wir mussten sie ständig neu ausrichten, um den Überblick in den Kämpfen zu behalten. Während der Klettereinlagen fällt das nicht so auf. Ab und zu trefft ihr auf Anführer, die ihr anhand eines blauen Kreises erkennen könnt. Schaltet ihr diese aus, flüchten die anderen Gegner. Zwar mag dies einen Kampf schneller beenden, euch entgehen auf diese Weise aber Erfahrungspunkte. Und die sind wichtig, da der Prinz mit ihnen automatisch neue Angriffe lernt oder seine Stärke erhöht. Ein deutlichen Schub erhält eure Erfahrungsleiste durch das Aufsammeln von Lichtkugeln, die überall verteilt in der Luft schweben und darauf warten, von euch eingesammelt zu werden.

Neben den Erfahrungspunkten bringen sie euch auch Sand für eure Sandcontainer. Diese stellen im Prinzip eure Versuche dar, einen Kampf bzw. einen Parcours zu überwinden. Sind diese aufgebraucht, startet ihr am letzten Speicherpunkt. Und der kann ziemlich weit weg sein. Besonders ärgerlich wird das Zurückgesetzt werden, wenn ihr eine der magischen Türen erneut bezwingen müsst. Auf diesen sind Siegel angebracht, die ihr mit der Wiimote nachzeichnen müsst. Anfangs sind das noch ganz simple Striche, später werden die Symbole komplizierter und die Scheibe, auf der ihr die Siegel nachmalen müsst, dreht sich zu allem Überfluss auch noch. Hier sind etliche Versuche vorprogrammiert. Dies macht aber auch den Reiz von Prince of Persia: Die vergessene Zeit aus. Jeder Tod des Prinzen ist ein Hinweis darauf, wie der Parcours gemeistert werden kann. So wird die Motivation stets oben gehalten. Habt ihr wegen zu vieler Tode vielleicht doch einmal keine Lust mehr, solltet ihr euch einen Kumpel schnappen und ihm eine zweite Wiimote in die Hand drücken. So kann er euch unter anderem in den Kämpfen zur Seite stehen, indem er Gegner lähmt.

Unsere Prognose

Meinung von Pascal Hartmann

Eines können wir euch neben dem spaßigen Spielprinzip selbst ebenfalls versichern: Das Spiel wird sowohl grafisch als auch musikalisch erste Sahne. Ach ja, die Wii-Version hat uns aufgrund der innovativeren magischen Fähigkeiten sogar besser gefallen als die HD-Variante des Titels. Exklusiv bietet die Wii-Fassung auch die SNES-Version des ersten Prince of Persia. Ihr dürft euch also auf einen gelungenen vierten Teil der Prince of Persia-Trilogie freuen.

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Die durchschnittliche Leserwertung

4 User haben bereits bewertet

Kommentare 8

  • wii-süchtler

    Turmritter

    link funzt noch net, wird aber sicher bald gefixt :)


    EDIT: ahja da haben wirs, gefällt mir gut das preview

  • alfredo

    Leitende Persönlichkeit der CreedGamers

    Klingt interessant das game...aber für xbox 360 wirds bestimmt besser

  • Pizza

    Turmheld

    Wäre ich mir ausnahmsweise mal nicht so sicher,hab jetzt schon mehrmals gelesen,dass die Wiiversion besser sein soll.

  • shaun

    Turmritter

    Schön zu hören das das Spiel so gut ist,aber heißt das jetzt wirklich das man die Zeit bei der Wii net zurückdrehn kann? Das währ ein großer Minuspunkt!Und ne andere Story haben wir auch noch?Gibts dazu ne Begründung?

  • DanielNX

    Old School

    Freu ich mich drauf. Endlich wieder ein gutes Act/Adv für Wii.

  • Karu

    Turmheld

    shaun, wieso siehst du es nicht so, dass die HD´ler ne andere Story haben?! :P

  • Light

    Klingt wirklich gut. Mal sehen ob ichs mir zulege.

  • chef1973

    For the Master!For Me!

    nehme euch beim wort das die wii-version grafisch,erste sahne ist.
    mfg