Unser Test zum Spiel: FINAL FANTASY

Ausgearbeitete Story mit epischen Handlungssträngen, vielschichtige Charaktere, grafisch fantastische Zwischensequenzen und riesige Welten mit unterschiedlichen Terrains. Das dürften einige der Aspekte sein, an die man denkt, sobald von der JRPG-Reihe Final Fantasy gesprochen wird. Doch das war nicht immer so, denn der erste Teil der Reihe, welcher auf dem NES erschien, kam noch gänzlich ohne einen Großteil dieser Punkte aus. Was hat sich seit damals verändert und lohnt es sich trotzdem, 5 Euro für den Erstling auszugeben?

4 auserwählte Helden (bei denen ihr Klasse sowie Namen bestimmen könnt) ziehen aus, um ihr eigenes Schicksal und das der ganzen Welt zu ergründen und sie zu retten. Dies beginnt zuerst einmal damit, die Prinzessin des Heimatlandes zu befreien. Dies ist so etwas wie der Prolog, denn erst danach beginnt die eigentliche "Story". Ihr erfahrt nämlich, dass die Welt vor dem totalen Zusammenbruch steht, da die 4 Elemente komplett verrückt spielen. Mit den Kristallen, die die vier Helden besitzen ist es möglich, die Welt zu retten. Also nichts wie los auf die epische Reise!

Im ersten Teil der Serie gibt es noch keine riesigen Städte mit vielen ansprechbaren NPC's, die je nach Spielabschnitt dann auch noch verschiedene Texte von sich geben oder ähnliches. Die Städte sind auf das Wichtigste begrenzt, die NPC's erzählen immer das Gleiche und oftmals lest ihr von verschiedenen Personen dieselben Texte. In Geschäften könnt ihr euch neue Ausrüstung kaufen, jedoch ist nicht ersichtlich, was diese bringt. So müsst ihr also blind drauflos kaufen. Dennoch gibt es meist immer nur bessere Waffen bzw. Rüstungen, von daher solltet ihr euch da nicht allzu große Sorgen machen. Desweiteren kauft ihr auch die Zauber, welche Weiß- und Schwarzmagier im Kampf letztendlich einsetzen können. Leider weiß man auch hier beim Kauf nicht, was genau diese bewirken werden. Auch vom Namen her lässt sich schwer auf die Wirkung schließen. Wer kann schon sagen, was "Fog" (Nebel) gegenüber den Feinden bewirken könnte? Oder ist es möglicherweise ein Hilfszauber für unsere eigene Truppe? Ihr wisst es erst, sobald ihr den Zauber im Kampf erprobt habt. Fähigkeiten werden im ersten Final Fantasy also nicht beim Levelaufstieg erlernt. Im Grunde unterscheiden sich die verschiedenen Klassen nur in den Statuswerten bzw. ob sie zaubern können oder nicht und welche Ausrüstung sie tragen können. Apropos Ausrüstung: Habt ihr welche gekauft reicht es nicht, sie ihm einfach dem entsprechenden Charakter zu geben. Nein, ihr müsst sie extra noch einmal im Ausrüstungsmenü ausrüsten. Ich persönlich tat dies vorerst nicht, da ich das nicht wusste und wunderte mich darüber, wieso ich so schwach bin... den ersten Endgegner habe ich aber dennoch platt gemacht.

Das heißt aber nicht, dass Final Fantasy ein leichter Titel wäre. Denn nach dem Prolog zieht die Schwierigkeit um einiges an: So können euch auch normale Feinde ganz leicht mal eben das Lebenslicht auspusten, wenn ihr nicht auf einem höheren Level seid. Das Leveln selbst ist sehr langwierig und die doch etwas unspektakulären Kämpfe machen dies nicht unbedingt spaßiger. Das alte Kampfsystem hatte noch keinerlei ATB-Balken oder Limit-Angriffe, sondern ihr wählt zu Beginn einer Runde einfach den jeweiligen Befehl aus (Angriff, Item und Co.) und wer die höchste Initiative besitzt, greift auch zuerst an. Zwischendurch muss natürlich auch geheilt werden. Ein großes Problem des Kampfsystems ist leider, dass, sobald ein Feind besiegt ist aber einer eurer Helden auch diesen Feind als Ziel hatte, dieser direkt ins Leere haut und leider nicht auf den nächsten Gegner. Diesen Umstand solltet ihr also vorher schon mit einplanen. Übrigens ist der gesamte Titel auf Englisch, also solltet ihr diese Sprache halbwegs beherrschen, um in den vollen Genuss der Story zu kommen.

Für die heutigen Verhältnisse sieht Final Fantasy natürlich nicht besonders schick aus, aber dafür, dass der Titel noch auf dem NES erschien, hat der Titel einiges auf dem Kasten. Die Feinde sind kreativ gestaltet und schick animiert und die Gegenden sehen recht hübsch aus. Auch wenn Zauber und Co. nicht megaspektakulär sind, können sie sich doch sehen lassen. Einziger, sehr nerviger Kritikpunkt ist, dass ihr bei jedem Menü-Aufruf mit einem LSD-Trip geplagt werdet. Viele bunte Farben, die sich schnell abwechseln, können einem schon leichte Augenschmerzen verursachen. Warum dies umbedingt sein musste, ist fraglich.

Eines hat sich nicht verändert: Die Musik ist auch früher schon einfach grandios gewesen. Besonders freuen könnt ihr euch über die typische Sieger-Fanfare, welche mittlerweile jedem bekannt sein sollte und es ist schön, einmal den Ursprung des Ganzen zu hören. Weiterhin gibt es noch andere Melodien, die noch heute bekannt sind. Aber auch die unbekannten können sich hören lassen. Ein kleines Midi-Meisterwerk, möchte man schon fast sagen.

Unser Fazit

8

Ein Spiele-Hit

Meinung von Eric Sohr

Ich bin ein großer Fan der Final Fantasy-Reihe und es ist sehr interessant zu sehen, wie denn alles angefangen hat. Natürlich kann man den Erstling nicht mit Final Fantasy XIII oder anderen, neueren Teilen, vergleichen. Dennoch macht er immer noch sehr viel Spaß und die einfache, simple Spielweise ohne Sphärobrett oder Kristallauflevel-Gedöns ist auch einmal eine nette Abwechslung vom heutigen Komplexitätswahn.

Awards

Spiele-Hit

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