Unser Test zum Spiel: Rock N' Roll Climber

Extremsport ist schwer im kommen. Nicht nur in der Realität, sondern schon seit langem auch in der Welt der Videospiele. Der neueste Trend: Climbing, egal ob in einer Halle oder in der freien Natur. Nintendo hatte die Idee, das Ganze noch etwas attraktiver zu gestalten und fügte dem eine Prise Rock'n'Roll hinzu. Jetzt dürft ihr euch für 800 Nintendo Points zusammen mit Wii-Remote, Nunchuk und wenn verfügbar auch mit dem Wii Balance Board in luftige Höhen begeben. Ob die Rechnung letztendlich aufgeht, erfahrt ihr in unserem Review zum WiiWare-Titel.

Wer das Spiel zum ersten Mal startet und spielt, dem empfehle ich vor allem das Tutorial. Denn in drei verschiedenen Kategorien werden euch unter anderem die Grundlagen und auch wertvolle Tipps für das erfolgreiche Bergsteigen erklärt. Schließlich wollt ihr am Ende ohne Knochenbrüche und vor allem ohne Flug gen Boden heil oben ankommen, um dann die Gitarre zu erreichen.

Wenn ihr das Training erfolgreich überstanden habt, könnt ihr zwei Spielmodi auswählen, die euch unterhalten sollen. Wahlweise der Karriere- beziehungsweise der Free Climbing-Modus. Wie die Namen schon sagen, könnt ihr entweder im übertragenen Sinne die Karriere-Leiter emporsteigen oder nach Lust und Laune einfach mal eine Wand hochkraxeln. Die Karriere selbst beginnt leicht und achtet dazu noch nicht auf die Ausdauer. Erst später kommen weitere Kniffe hinzu, auf die ihr achten müsst. Aufgabe ist bei jeder Bergsteigung das Erreichen der Spitze, um nach der Gitarre greifen zu können. Im Free Climbing-Modus könnt ihr euch richtig austoben und nebenbei Schlüssel einsammeln, die weitere Wände freischalten. Sicherlich stellt ihr euch die Frage: "Ist das nicht furchtbar schwierig, die Arme und Beine mittels zwei Controller steuern zu müssen?"

Wir können euch diese Frage mit einem Wort beantworten: Ja! Die ersten Versuche, eine Wand hochzukommen, sind mehr als anstrengend. Nicht nur der Charakter (wovon insgesamt vier verfügbar sind (zwei von Anfang an, zwei weitere werden später freigeschaltet)) verdreht sich sämtliche Körperteile, sondern ihr euch auch. Denn jeder einzelne Fuß und Arm bekam einen eigenen Knopf zugewiesen. Insgesamt sind das die Tasten A, B, C und Z, die ihr braucht, die einzelnen Körperteile zu bewegen. Haltet also einfach den entsprechenden Knopf gedrückt und greift dann mithilfe der Bewegungssteuerung nach dem nächsten Stein. Hinzu kommt, dass ihr beide Controller-Einheiten tief beziehungsweise hoch halten könnt, dann streckt sich der Charakter oder geht in die Hocke. Wer es noch schwieriger haben will, sollte mit dem Balance Board spielen, denn damit wird das ganze noch einmal herrlich komplizierter. Erst nach mehreren Übungsstunden kam ich so einigermaßen voran. Massenweise Frustmomente sind vorprogrammiert. Wer sich hier nicht ärgert, hat ein dickes Fell.

Wir wissen alle, dass aufgrund der Begrenzung von 40 MB für einen WiiWare-Titel Abstriche in jeder Kategorie gemacht werden müssen. So nett die Umgebungen im Spiel aussehen, lassen die Charaktermodelle doch so einige Wünsche offen. Diese sehen alles andere als schick aus und lassen dem Spieler eher einen Schauer über den Rücken laufen. Glücklicherweise ist der Detailgrad der Umgebung insgesamt recht nett ausgefallen. Dennoch wissen wir, dass die Wii-Konsole selbst für Download-Verhältnisse mehr kann.

Wenn man einen Titel wie Rock'n'Roll Climber liest, hofft man natürlich auch, dass man letztendlich Rock'n'Roll-Musik geboten bekommt. Dem ist aber leider nur bedingt so. Denn außer ein paar Solo-Einlagen, wenn ihr einen Level im Karriere-Modus erfolgreich abgeschlossen habt sowie verschiedenen Samples im Hauptmenü, gibt es nicht sonderlich viel davon zu spüren... Ansonsten dudelt die Musik im Hintergrund vor sich hin und reißt die Person, die vor dem Fernseher sitzt, nicht unbedingt mit. Letztendlich müsst ihr aber nicht am Lautstärkeregler eures Fernseh-Geräts drehen, denn so schlimm ist die Musik auch nicht.

Unser Fazit

3

Eher nicht überzeugend

Meinung von Daniel Pohl

Der Test von Rock'n'Roll Climber war einer der anstrengendsten überhaupt. Selten habe ich mich so oft wie verrückt verrenken müssen wie bei diesem Download-Titel. Spaß macht es letztendlich aber doch, solltet ihr die Kniffe raus haben. Ansonsten erlebt ihr möglicherweise sehr viele Frustmomente, in denen ihr die Wii-Remote samt Nunchuk am liebsten in die Ecke schmeißen würdet. Wer dann noch das Balance Board nutzt, wird wohl an sich selbst zweifeln. Auch wenn die Lernkurve nur sehr langsam ansteigt und Grafik sowie Sound nur bedingt gut sind, macht der Titel letztendlich Spaß. Aber halt nur für die hartgesottenen Gamer unter euch.

Die durchschnittliche Leserwertung

37 User haben bereits bewertet