Unser Test zum Spiel: Pilotwings Resort
Fliegen! Der Traum der Menschheit seit sie aufrecht gehen kann. Viele Jahrhunderte lang versucht sich der Mensch immer wieder daran, mit verschiedenen Geräten in den Himmel aufzusteigen. Mittlerweile ist das Fliegen auf mehreren Wegen möglich. Nintendo hat sich nun drei davon geschnappt und in einen neuen Ableger der Pilotwings-Reihe gepackt, welcher zum Launch des Nintendo 3DS erscheint. Hat sich mein Traum vom Fliegen dank Pilotwings Resort nun auch endlich erfüllt?
Zu Beginn sehen die Möglichkeiten in Pilotwings Resort recht mager aus. So könnt ihr entweder den Missions-Modus starten oder einen Freiflug über Wuhu Island wagen. Die Insel dürfte euch bereits aus dem Wii-Titel Wii Sports Resort bekannt sein, was auch direkt schon einer der Hauptmängel von Pilotwings Resort ist. Denn wer die Insel bereits auf der Wii erkundet hat, wird auf dem 3DS nichts neues entdecken, da diese nahezu 1:1 übernommen wurde. So fällt das Erkunden schon ein wenig flach. Jedoch gilt es trotzdem, einige Gegenstände auf der Insel zu finden. Im Freiflug-Modus wollen Pakete gefunden, Luftballons zerplatzt und Goldringe durchflogen werden. Das alles muss allerdings erst einmal im Missions-Modus freigespielt werden.
Natürlich startet ihr darin als kleiner Fluganfänger, der beim ersten Start des Titels erst einmal alle drei Fluggeräte (Flugzeug, Raketengurt und Hängegleiter) ausprobieren darf. Es bleibt übrigens nicht nur bei den drei Standartgeräten, denn mit kommendem Spielfortschritt schaltet ihr noch drei weitere Fluggeräte frei, welche allerdings nur eine minimale Abwandlung der Standartgeräte darstellen. Auch die anfänglichen Missionen sind natürlich äußerst simpel gestrickt: Fliegt in ihnen mit dem Flugzeug durch eine Reihe von Ringen und versucht, eine gute Zeit zu erreichen oder bringt Luftballons mithilfe des Raketengurtes zum Platzen. Dies ist natürlich nur eine kleine Demonstration, in den späteren Missionen müssen auch mehrere Ziele erfüllt werden.
Eine gewisse Abwechslung in den verschiedenen Missionen besteht durchaus. Entweder muss mithilfe des Flugzeugs eine Reihe von Feuern gelöscht, Luftballons und Zielscheiben abgeschossen oder einfach durch mehrere Ringe geflogen werden. Beim Hängegleiter sieht es hingegen schon ein wenig anders aus, denn mit ihm müsst ihr im Grunde genommen nahezu immer einfach eine gewisse Anzahl von Ringen durchfliegen. Ausnahmen bestätigen die Regel, und so ist es einmal das Ziel, innerhalb von drei Minuten mindestens einmal über die Höhe von 300 Metern gekommen zu sein und dann zu landen. Landen müsst ihr übrigens immer, weswegen ihr dafür schnell ein Gefühl entwickeln solltet. Je besser die Landung, desto mehr Punkte gibt es am Ende.
Die Punkte werden dann dafür genutzt, um eure Leistung in der jeweiligen Mission zu bewerten. Es gibt verschiedene Faktoren, die hierbei einfließen. Wie schnell wart ihr, habt ihr alle Ringe erwischt, war die Landung gut, ist noch genug Treibstoff im Raketengurt vorhanden und wie oft seid ihr angeeckt oder gar abgestürzt? Nachdem all das zusammengerechnet wurde, wird eure Leistung in Form von Sternen dargestellt. Eine gewisse Anzahl von diesen ist nötig, um am Ende des jeweiligen Grades (Anfänger, Bronze, Silber usw.) die nächste Stufe freizuschalten. Im Grunde ist Pilotwings Resort hier sehr schnell durchgespielt, denn schon nach kurzer Zeit ist die letzte Mission des Platin-Ranges beendet und man fühlt sich ein wenig ernüchtert. Highscore-Jäger und Perfektionisten versuchen nun natürlich, in jeder Mission eine perfekte Leistung hinzulegen, was sich teilweise als sehr schwerer Akt herausstellt. Es ist manchmal schon eine Meisterleistung, in einer guten Zeit alle Objekte zu erwischen und dann auch noch perfekt zu landen. In diesem sich immer weiter steigern liegt auch der Kern des Spiels. Im Grunde besteht der Titel aus nicht mehr als das.
Bei der freien Erkundung gibt es zwar einiges zu entdecken. Aber wie bereits erwähnt, haben Wii Sports Resort-Spieler den Nachteil, alles schon einmal gesehen zu haben. Dies kann natürlich auch ein gewisser Vorteil sein, denn so ist es einfacher, die versteckten Gegenstände zu finden. Man kennt ja die ganzen Ecken, in denen sich etwas befinden könnte. Die versteckten Geschenke, Trickringe und Goldringe sind teilweise sehr gut versteckt und schwer zu erreichen. Bei den Trickringen muss mit dem Flugzeug immer ein bestimmter Trick durchgeführt werden, während ihr durch ihn hindurch fliegt. So wird zum Beispiel von euch verlangt, dass ihr auf dem Kopf fliegt oder eine seitliche Rolle macht, um den Ring mitzunehmen. Mit dem Hängegleiter können übrigens während des Flugs Fotos gemacht werden, die dann bei Wunsch auf der SD-Karte abgespeichert werden.
Der Freiflug-Modus kann sehr gut dafür genutzt werden, um ein wenig die Grafik und vor allem den 3D-Effekt des Titels zu genießen. Grafisch sieht Pilotwings Resort gut aus, reißt aber auch keine Bäume aus. Ich kam mir schon ein wenig so vor, als hätte ich das Flug-Spiel von Wii Sports Resorts vor mir, da sich die beiden Versionen grafisch sehr ähneln. Hinzu kommt aber nun noch der 3D-Effekt des Nintendo 3DS, welcher durchaus gut gelungen ist. Ihr habt immer das Gefühl, als würdet ihr mit eurem Mii durch eine plastische Gegend fliegen. Was für den 3D-Effekt, aber gegen die Spielbarkeit spricht ist die Tatsache, dass es manchmal ein wenig Probleme mit der Konzentration geben könnte. Dies meine ich folgendermaßen: Es kam vor, dass ich mich auf einen der Ringe, durch den ich fliegen musste, konzentriert und dabei mein Mii ein wenig aus dem Blickfeld verloren habe, welcher dann ein wenig verschwamm und doppelt vorhanden war. Konzentrierte ich mich dann wieder auf den Mii, konnte ich zwar seine Flugbahn abschätzen, dafür aber nicht mehr so richtig die Position des Rings ausmachen, da dieser nun unschärfer erschien. Das war vor allem am Anfang ein kleines Problem, aber nach einer Weile gewöhnte ich mich und komme mittlerweile bestens damit klar.
All das Gesammle während der freien Fliegerei dient übrigens dazu, die verschiedenen Dioaramen freizuschalten. Nur leider sind diese all die Sucherei eigentlich nicht wirklich wert, denn sie bestehen nur daraus, euren Mii im Fluggerät noch einmal genauer anschauen zu können. Hier wäre ein wenig mehr Belohnung für die ganze Arbeit wirklich wünschenswert gewesen, denn ein wenig ärgerte ich mich dann schon. Genauso ärgerte ich mich über die langweilige Dudelmusik, die das Spiel beherrscht. Natürlich erwarte ich keine Musikstücke epischen Ausmaßes wie in einem Super Mario Galaxy, aber wenn die Musik so langweilig ist, dass ich sie während des Spielens schon automatisch im Kopf ausblende, ist irgendetwas falsch gelaufen.
Unser Fazit
6
Überzeugend