Unser Test zum Spiel: Wii Fit

Auf der E3 2007 erstmals der Weltöffentlichkeit vorgestellt, sorgte das außergewöhnliche Wii Fit für offene Münder. Fitness an einer Videospiel-Konsole? Zu Hause Trainieren? Fettabsaugung per Wii? Kaum zu glauben! Aber Nintendo hat wirklich diesen sehr ungewöhnlichen Schritt gewagt. Wii Fit inklusive dem neuartigen Balance Board eröffnet eine völlig neue Zielgruppe. Faule Couch-Potatoes sollen ihr inneres Gleichgewicht finden und sich in ein gesundes Leben zocken. Geht das überhaupt? Ist Wii Fit wirklich so innovativ? Das alles erfahrt ihr jetzt in unserem Review.

Nachdem man die zahlreichen Warnmeldungen durchgelesen hat, wird das Balance Board auf dem Boden vor euren TV gelegt. Davor müsst ihr zuerst, genau wie bei einer neuen Wii-Remote, euer Balance Board mit der Wii per Bluetooth verbinden. CD eingelegt, geht es ab in die neue Fitness-Ära.

Gestartet wird das Ganze mit einer kurzen Erklärung, was Wii Fit überhaupt ist. Wii Fit soll euer Körperbewusstsein stärken, eure Balance verbessern und euren bösen inneren Schweinehund überwinden. Anfänglich müsst ihr euch einem kleinen Körpertest unterziehen. Hier werden euer Gewicht, euer BMI, die Körperbalance und euer Fitness-Alter gemessen und errechnet. Der Körpertest kann und soll so oft wie möglich wiederholt werden. Jedes Mal, wenn ihr einen macht, wird dieser, sofern gewünscht, in eurem Kalender abgespeichert. Dazu gibt es auch noch ein hübsches Diagramm, das euch zeigt, ob ihr eurem angegebenen BMI-Ziel näher kommt. Hier lungert auch noch ein gelungenes Logbuch herum, in dem ihr eure Aktivitäten nachschauen könnt und andere Sachen, wie Fitness-Studio um 12 Uhr oder Fahrradfahren um 10 Uhr, zusätzlich eintragen könnt. Je nachdem was ihr so insgesamt treibt, schlägt euer Board und Helfer vor, welchen Bereich ihr besser trainieren solltet.

Jetzt kommen wir zu den Trainings-Einheiten. Wii Fit ist in insgesamt 4 Kategorien unterteilt. So gibt es über 40 Einheiten in den Bereichen Yoga, Balancespiele, Aerobic und Muskelübungen. Bei den Yoga-Übungen geht es hauptsächlich um Atmung, Entspannung und Dehnungsübungen. In den Balancespielen müsst ihr Ski-Slaloms den Berg hinab fahren, schnell anfliegenden Fußbällen ausweichen oder einen Balanceakt auf dem Seil wagen. Im Aerobic-Bereich habt ihr die Möglichkeit, eure Hoola-Hoop Fähigkeiten auszubauen oder im Jogginglauf über die Wiifity Island eure Ausdauer zu trainieren. Dann gibt es noch die qualvollen Muskelübungen, die teilweise schon an die Substanz gehen können. Liegestützen, Taillendreher, oder der berühmte Ausfallschritt sind hier vertreten. Für jede Trainingseinheit bekommt ihr Zeit gutgeschrieben, die sich in euer Fit-Guthaben umwandelt. Je mehr Zeit ihr mit dem Spiel verbringt, desto mehr Übungen und Spiele werden frei gespielt.

Sicherlich brennt allen die Frage unter den Fingernägeln, ob das alles so einwandfrei mit dem neuen Balance Board funktioniert. Ja das tut es, und sogar sehr gut! Extrem sensibel nimmt die neue Hardware all eure Aktivitäten auf. Bei einigen Übungen ist das Brett sogar überhaupt nicht nötig. Nachteilig bei der ganzen Sache ist allerdings der benötigte Platz. Ihr solltet vor dem TV mindestens 4 qm Platz haben. Und selbst da wird es ziemlich eng. Einige Übungen brauchen je nach Körpergröße locker 6 qm Platz. Das kann zu einigen Umstellaktionen oder frustrierenden Platzproblemen führen.

Wer übrigens die Daten schnell abrufen will, kann das im eigenen Wii Fit Kanal jederzeit vom Wii-Hauptmenü aus tun. Wie im Spiel selbst, habt ihr die Möglichkeit alle Daten von euch selbst und euren Mitspielern anzusehen und zu vergleichen

Ansonsten kann man sagen, dass Wii Fit inhaltlich sehr lange Spaß machen kann, ob allerdings der innere Schweinehund stärker ist als der Wille, einen gestählten Bodymass Index zu erhalten, hängt auch trotz Miyamotos Fitness-Programm nur an euch selbst.

So revolutionär Wii Fit ist, so rudimentär ist die Grafik. Die Optik von Wii Fit passt sich einheitlich dem aktuellen Wii-Universum an. Schlicht, zeitlos, elegant tummelt man sich durch die Menüs und Übungen. Eure persönlichen Trainer sind sauber animiert und in einem eigenwilligen Stil gehalten. Optische Abwechslung bringen die Joggingeinheiten und zahlreichen Minispiele, die grafisch ein wenig über dem Wii Sports Niveau liegen. Auch lustig, aber zugleich ziemlich deprimierend: Eure Miis passen sich eurem BMI an. Der standardmäßige 16:9 EDTV/HDTV Modus wird natürlich auch unterstützt.

Nintendo muss man wirklich loben, dass sie es endlich geschafft haben, ein hauseigenes Produkt komplett deutsch zu synchronisieren. Die Trainer reden, erklären und motivieren euch kühl, aber unterhaltsam durch das Spiel. Hier kann man auch auswählen, ob ihr eine Frau oder ein Männlein als Trainer haben möchtet. Dazu hat Meister Miyamoto dem Balance Board eine lustige Stimme verpasst, die das ganze Schweißtreiben ein wenig auflockert. Musikalisch geht es auch hier im Nintendo-Style weiter. Die übliche eingängige und knuddelige Fahrstuhlmusik wird allerdings ohne „Dolby Pro Logic 2“ Unterstützung an eure Boxen weitergegeben.

Unser Fazit

7

Spaßgarant

Meinung von Holger Wettstein

Wii Fit ist kein Spiel, es ist etwas völlig Neues im Videospielbereich. Nintendo wird es auch hier einmal wieder schaffen, ein neues Kundensegment zu erschließen. Miyamotos außergewöhnliches Meisterwerk strotzt vor kreativer Energie, dass so faule Zocker wie wir einfach unseren Allerwertesten bewegen müssen. Klar! Wii Fit inklusive Balance Board ersetzt kein Fitness-Studio, ermöglicht aber ein wirklich gelungenes und langzeitmotivierendes Workout für zwischendurch. Nur der happige Preis von 89 Euro trübt das Gesamtbild etwas.

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