Unser Test zum Spiel: Ace Attorney: Investigations - Miles Edgeworth

Die Ace Attorney-Reihe feiert nun seit einigen Jahren weltweit recht große Erfolge. Durch die spannenden Fälle, unerwarteten Wendungen und aufregenden Duellen zwischen den Anwälten hat sich mittlerweile eine große Fangemeinde angehäuft. Nun erschien ein neuer Teil der Serie, welcher sich dieses mal allerdings (nahezu) komplett außerhalb des Gerichts abspielt und nicht mehr ganz in der gewohnten Form. Ob die ganzen Neuerungen der Serie das Genick brechen oder zu neuem Schwung verhelfen, erfahrt ihr im nachfolgendem Text.


Der den Fans bereits aus den Vorgängern bekannte Staatsanwalt Miles Edgeworth kommt nach einem unglaublich anstrengendem Flug heim und findet seine Tür unverschlossen vor. Nachdem er eingetreten ist, findet er eine Leiche in seinem Büro und wird zudem noch von dem mutmaßlichem Täter mit einer Waffe bedroht. Dieser kann jedoch entkommen und Miles bleibt unverletzt. Jedoch lässt er nicht einfach so jemanden einen Mord in seinem Büro begehen, ohne den Täter ausfindig zu machen. Und hier beginnt das eigentliche Spiel…

Anders als in den bisherigen Teilen der Serie, steht ihr in Ace Attorney Investigations nicht im Gerichtssaal, sondern begebt euch direkt an den Ort des Geschehens um dort, ähnlich wie in den Detektiv-Abschnitten der Vorgänger, auf Spurensuche zu gehen und den Täter direkt zu stellen. Hierbei seht ihr jedoch nicht mehr alles aus der gewohnten Ego-Perspektive, sondern lauft mit Miles Edgeworth durch die Schauplätze und untersucht dort verdächtige Stellen. Ihr sammelt nicht nur wie gewohnt Beweisstücke, sondern auch Hinweise, welche sozusagen in Miles Gedanken abgespeichert werden. Habt ihr zwei passende Puzzlestücke gefunden, verbindet diese im Logic-Bereich und kommt so dem Täter einen Schritt näher. Dieses sehr interessante, neue Konzept wird leider recht selten genutzt und richtige Knobeleien kommen nicht auf, da man nie mehr als 6 Teile hat und zusätzlich immer recht eindeutig ist, welche Stücke man verbinden muss. Hier könnte man in einem möglichen Nachfolger sicherlich noch mehr herausholen.

Ebenfalls neu ist das Aufzeigen von Widersprüchen direkt an bestimmten Stellen eines Schauplatzes. Seht ihr etwas, das im Widerspruch zu den Beweisen steht, wählt diesen Beweis und platziert ihn hier, ähnlich wie beim Aufdecken von Lügen in einem Kreuzverhör. Diese gibt es auch wieder im neuesten Ableger der Reihe, ebenso wie das genaue Analysieren von Beweismitteln. In den Verhören ruft ihr wie gewohnt „Moment mal!“ (bzw. „Hold it“, da es keine deutsche Übersetzung gibt) um dem Zeugen mehr Details zu entlocken oder ihr legt einen Beweis vor, welcher die Unwahrheiten oder Gedächtnislücken aufdeckt. Das ist wie gewohnt spannend und bringt manchmal auch ganz schön die Gehirnzellen in Fahrt.

In insgesamt 5 Fällen, welche zeitlich immer wieder hin-und-her springen erfahrt ihr mehr über Miles Edgeworths & Franziska von Karmas Vergangenheit und versucht einen internationalen Schmugglerring zu zerbrechen. Hierbei trefft ihr auch auf einige bekannte Gesichter, so unter anderem ein gewisser Regisseur, welcher vorallem Fans des Internets große Freude bereiten dürfte. Allerdings kann man bei Ace Attorney Investigations: Miles Edgeworth auch zugreifen ohne einen anderen Teil der Reihe gespielt zu haben. Zwar versteht man dann so manche, kleine Andeutung nicht, allerdings stört das in keinster Weise die Handlung. Lediglich die englische Sprache sollte man beherrschen, da wie schon bereits erwähnt, Capcom auf eine Lokalisation verzichtet hat und der Titel somit komplett auf Englisch ist.


Die atmosphärischen Schauplätze sind sehr detailliert und abwechslungsreich gestaltet. Dies trifft ebenfalls auf die Charaktere zu, welche in ihrer Sprite-Form gut und teilweise lustig aussehen. Die neuen Charaktere fügen sich perfekt in den allgemeinen Stil der Reihe ein und haben allesamt ein großes Charme-Potenzial (und somanch weiblicher Charakter ein sehr freizügiges Outfit).


Die Soundkulisse bei den Ace Attorney-Spielen war schon immer sehr gelungen und das ist auch in Investigations wieder der Fall. Jeder Charakter hat sein eigenes Theme, welches bei Gesprächen abgespielt wird. Darunter verstecken sich auch einige Melodien mit Ohrwurmgefahr. Das spannende „Corner“-Theme, welches ertönt wenn ihr den Täter in die Ecke drängt, ist wieder vorhanden und trägt einiges zur Atmosphäre hinzu. Nicht zu vergessen sind die obligatorischen „Objection!“ – , „Hold it“- und „Eureka!“ –Ausrufe, welche allesamt mit energischem Geschrei ertönen.

Unser Fazit

8

Ein Spiele-Hit

Meinung von Eric Sohr

Ich muss zugeben, dass ich sehr gespannt auf die neue Spielweise von <em>Ace Attorney Investigations : Miles Edgeworth </em>war und vorallem sehr froh wieder mit Miles auf Spurensuche zu gehen. Nach der völligen Abstinenz von Dick Gumshoe in Apollo Justice hatte ich auch diesen Charakter sehr vermisst. Nun sind beide wieder vereint und das Gameplay ist einfach fantastisch erfrischend. Jeder, der gerne mal einen guten Krimi oder Thriller liest, kann sich auch dieses Spiel hier zulegen. Alle die jedoch nichts mit einem Titel, in dem größtenteils nur gelesen wird, anfangen können, sollten sich einen Kauf jedoch stark überlegen, zumal man hierfür auch noch ein recht gutes Englisch beherrschen muss.

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