Unser Test zum Spiel: TNA iMPACT!

Midway bringt den ersten TNA-Wrestler für die Wii-Konsole heraus. Die Wrestlingschlacht ist bereits Anfang des Monats erschienen und darüber hinaus eine Portierung der PS3- und Xbox360-Version. Ob das Spiel die WWE-Konkurrenz ausstechen kann und ob ich wirklich Total Nonstop Action auf die Fresse bekomme, werden wir ja jetzt sehen.

Ich bin ja kein wirklicher Wrestling-Fan. Früher habe ich mir als Kiddie schon den Undertaker rein gezogen, aber TNA ist ja auch was anderes, wie mich mein Kollege und Showkampf-Experte Dennis Iskra aufgeklärt hat. Los geht es in einem kleinen Hauptmenü, in dem Ihr aus den Punkten Exhibition, Storymodus und TNA Extras auswählen könnt. Im Exhibition Modus existieren einige Untervarianten, wie beispielsweise ein Standardmatch, in welchem ihr einfach einen 1 zu 1 Kampf durchführt. Die Tag-Team Variante ist das gleiche nur mit 4 Kämpfern. Im Free For All kämpft jeder Wrestler gegen jeden. Ultimate X ist identisch mit dem Standardmatch, nur hängt über dem Ring ein Seil in X-Form, bei dem Ihr euren Gegner durch einen gezielten Sprung besiegen müsst. Im Ultimate X FFA kämpfen 3 Wrestler gegeneinander mit dem identischen X-Seil. Die Submission-Variante ist ebenfalls identisch mit einem Standardmatch, nur wird hier gekämpft bis ein Hüne von alleine aufgibt. Im Falls Count Anywhere Match zählt der Sieg auch außerhalb des Ringes. Falls Count Anywhere Tag ist die gleiche Matchart, nur in Form eines 2 vs. 2 Kampfes. Zu guter Letzt gibt es noch einen Handicap Untermodus, in dem man alleine gegen ein Tag-Team antreten muss. Wie ihr sicherlich merkt, sind die ganzen Untermodi der Exhibition Abteilung nur ganz minimale Abwandlungen eines Standardmatches.

Der zweite wesentliche Bestandteil des Spieles ist der Storymodus. Hier müsst ihr einen kleinen Wrestler zu einem großen Star aufbauen. Im Gegensatz zur PS3-Version existiert leider kein Charakter-Editor. Dadurch bekommt man einen festen Wrestler mit dem Namen Suicide. Suicide ist ein gefürchteter Wrestling-Star. Als ungeschlagener Favorit der Fans war sein Traum der Weltmeisterschaft schon in greifbarer Reichweite. Aber eine schwere Erpressung von zwei Verbrechern hat dann sein Schicksal verändert. Anstatt sich der Erpressung zu beugen, gewinnt er das Titelmatch. Im Anschluss tauchen dann die zwei Verbrecher auf und vermöbeln unseren Star so dermaßen, dass die Presse ihn für Tot hält. Und hier fängt dann euer Storymodus an, in dem ihr euch vom langweiligen Wrestler zum neuen TNA-Star hoch arbeiten müsst. Im Prinzip besteht der Storymodus nur aus Zwischensequenzen und Kämpfen. Gewinnt ihr, kommt ihr weiter, verliert ihr, geht es auf der Karriereleiter wieder bergab. Ich hatte den Modus innerhalb von 7-8 Std. durch. Er war nicht besonders spannend oder schwer, trotzdem hatte man ein Gefühl, dass man immer weiter machen muss. Die Steuerung per Wii-Remote und Nunchuk funktioniert eigentlich ganz gut. Auch wenn die Schläge und Griffe relativ reduziert wirken. Oftmals endet das ganze in simplen Schlag- und Trittfolgen. Tolle Kombinationen gibt es kaum und alles geht relativ leicht von der Hand. Mit A schlägt man, mit B tritt man. Der Analog-Stick des Nunchuks dient zur Bewegung und mit dem digitalen Steuerkreuz kann man je nach Richtungsangabe Blocken, Kontern oder eine Spezialaktion ausführen. Mit einem Schwung der Wii-Remote greift man einen Gegner, mit einem Richtungsschlag des Nunchuks führt man zwei verschiedene Spezialgriffe aus. Ansonsten wird die Bewegungssteuerung nicht benutzt und wirkt eher wie eine schlechte Portierung des PS3-Controllers. Wer keinen Bock auf die übliche Nunchuk + Wii-Remote Kombination hat, kann auch auf den Classic-Controller zurückgreifen. Bei ihm geht die Steuerung ähnlich von der Hand, nur ist die Tastenbelegung ein wenig chaotisch angelegt. Eine Möglichkeit die Belegung im Optionsmenü zu ändern, wäre in diesem Punkt sinnvoll gewesen.

Auf dem Kampf-Display erscheinen verschiedene Angaben. Durch jeden erfolgreichen Angriff erweitert sich die so genannte IMPACT!-Anzeige. Wenn der Impact-Messer voll ist, geht er in Flammen auf, um anzuzeigen, dass man seinen Finisher aktivieren kann. Unter der jeweiligen IMPACT!-Anzeige ist noch ein weiterer Balken, der das Bewusstsein des jeweiligen Kontrahenten anzeigt. Ist diese voll, taumelt ihr oder euer Gegner durch den Ring und man hat keine Steuerungsgewalt mehr. Zusätzlich ist am oberen Rand des Bildschirmes ein kleines Männlein, das den Zustand der jeweiligen Körperteile anzeigt. Optional erscheint auch ein Kickout-Messer. Wenn man versucht einen Gegner am Boden fest zu halten, erscheint dieser. Um aus dem Haltegriff bzw. Pin zu entkommen, muss man den Nunchuk und die Wii-Remote sehr schnell abwechselnd bewegen. Ist die Anzeige voll und der Counter auf 3, hat man verloren. Der Aufgabe-Messer erscheint, wenn man in einem Würgegriff gelandet ist. Hier folgt man einer Tastenkombination, die am Bildschirmrand angezeigt wird. Hat man diese erfolgreich ausgeführt, ist man aus den Fängen des Gegners befreit.

Was natürlich für die Fans von TNA interessant ist, sind die ganzen Wrestler, die bei diesem Spiel dabei sind. Mit den acht Grundkämpfern wie Sting, Christian Cage oder Scott Steiner, kann man durch den Storymodus weitere Fighter freispielen. Insgesamt gibt es 21 Hünen, die Euch im Kampf zur Auswahl stehen. Ebenso spielt man sich im Storymodus noch einige Stages frei, die ihr dann im Exhibition-Modus alle anwählen könnt. Was mir an diesem Game am meisten fehlt, ist ein Onlinemodus. Es gibt leider keinerlei Möglichkeiten online gegen andere Fans anzutreten oder in einer Liga mit zu kämpfen. Auch der fehlende Charaktereditor der PS3-Version drückt die Prozente ganz schön herunter.

Die Wrestler sehen ja noch weitestgehend gut aus. Animationstechnisch befindet sich das Spiel dank Motion Capture auch noch im Mittelmaß. Aber dann geht schon die Talfahrt des optischen Grauens los. Clippings, Polygonmangel, verwaschene Texturen, 2D Zuschauer mit drei Animationsstufen und fest gefrorene Gesichter sind heutzutage auch auf der Wii eine Frechheit. Ich meine, man hält es ja aus, aber schön anzusehen ist das ganze nicht. Besonders, weil die ganze Zeit trotz dem 16:9 Modus oben und unten ein unverständlicher dicker fetter schwarzer Balken zu sehen ist. Nur die Menüs und einige Zwischensequenzen erfreuen das Auge, aber das war es leider auch schon wieder.

Der Lauschangriff von TNA Impact ist noch der Höhepunkt dieses Spieles. Eine solide Rockmusik innerhalb der Menüs und stählerne Soundeffekte wirken authentisch. Während dem Spielgeschehen gibt es dagegen so gut wie gar keine Musik und nur einen deutschsprachigen Moderator der auch mal für 5 Minuten ein Nickerchen machen kann und dann plötzlich wirklich dumme Sprüche ablässt. Ein kleiner Vorgeschmack? "Oh, da ist glaub ich seine Nase gebrochen", "Oh, er hat jetzt keine Zähne mehr", "Achtung! Er nimmt einen Gegenstand". Nur die Original-Synchronisation der unterschiedlichen Wrestler auf Englisch, können da wieder ein paar Pluspunkte heraus kitzeln. Dolby-Fans müssen sich übrigens auch auf die Matte legen.

Unser Fazit

3

Eher nicht überzeugend

Meinung von Holger Wettstein

Die Wii-Version von Midways Wrestlinggame hätte anstatt TNA Impact lieber TNA Minimum heißen sollen. Das Spiel wurde gegenüber der schon mageren PS3-Version bis zur Unendlichkeit kastriert. Kein Charakter-Editor, kein Onlinemodus und insgesamt zu wenig Umfang. Die unterirdische Präsentation reißt da leider auch nichts mehr raus und wirkt wie aus vergangenen Tagen. Nach meiner Meinung solltet ihr lieber die Finger von der Wii-Version lassen. Wenn ihr trotzdem der ultimative TNA-Fan seid und eine PS3 besitzt, würde ich zumindest lieber mal diese Version ausleihen und anspielen.

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