Unser Test zum Spiel: Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter ist bereits zu einer Marke geworden, die wirklich jeder kennen sollte. Der Zauberer übertrumpfte nicht nur Bibi Blocksberg oder Merlin, den Zauberer, sondern eroberte auch die Herzen der Kinder und Roman-Interessierten im Sturm. Nachdem der letzte und siebte Band als Buch im Handel erschien, wurde es natürlich etwas ruhiger um den Zauberer, aber die Film-Reihe ist noch lange nicht vorbei und lässt die Fans immer wieder darin versinken. Die Erschafferin dagegen schwimmt im Geld und ist mittlerweile reicher geworden als die Queen und braucht keine Angst vor der Wirtschaftskrise zu haben. Jetzt ist der sechste Film, Harry Potter und der Halbblutprinz, in den Kinos erschienen und EA hat sich natürlich nicht lumpen lassen, das Videospiel zum Film zu entwickeln. Eigentlich sollten der Film und das Spiel schon letztes Jahr erscheinen, doch aufgrund Marketing-strategischer Gründe hat man beides auf dieses Jahr verschoben. Damit hatte EA eigentlich genug Zeit für das Spiel. Ob es dem Großunternehmen aber geglückt ist, erfahrt ihr im nachfolgenden Text.

Harry Potter befindet sich im sechsten Videospiel natürlich im sechsten Schuljahr in Hogwarts. Das ist die Schule, in denen die Zauberer für Zauberei und Hexerei ausgebildet werden. Aber wie wir den guten alten Harry kennen, kümmert es ihn nicht, was für Leistungen er im Schuljahr erzielt und er schnüffelt lieber wieder seinem Erzfeind Draco hinterher. Denn er hat die Vermutung, dass Draco ein Todesser sei. Was? Wie bitte? Was ist ein Todesser? Ganz einfach: Als Todesser wird bezeichnet, wer quasi ein Diener oder Dazugehöriger von Lord … ihr-wisst-schon-wem ist. In diesem Kapitel ist Lord Ihr-wisst-schon-wer, wer hätte es erwartet, wieder zurückgekehrt, um noch einmal einen Kampf auf Leben und Tod zu bestreiten.

Am Anfang des Spiels werdet ihr in einem kleinen Tutorial über die wichtigsten Bewegungen aufgeklärt. Hierbei spielt sich das Geschehen nach den Schulferien im Garten der Weasleys ab. Nachdem ihr das Wichtigste erfahren habt, werden euch zahlreiche Videos gezeigt, bis ihr euch wieder in Hogwarts befindet. Hierzu kann man gleich sagen, dass sich zum Vorgänger Harry Potter und der Orden des Phönix nichts verändert hat. Wer diesen Teil ausführlich gespielt hat, wird sich wieder pudelwohl in der Burg zu Recht finden können. Vom Quidditch-Feld bis hin zu den Klassenräumen, Abkürzungen usw. ist alles schnell zu finden. Schon kommen wir zu einem großen Hauptproblem des Spiels. Im letzten Teil gab es viele Rätsel, die die Köpfe haben rauchen lassen. Doch diesmal mangelt es an diesen und ihr kommt sehr leicht durch das Spiel. Die Rätsel sind sehr leicht geworden und man muss nur noch ab und zu Fallen überwinden, die aber keine große Herausforderung für den Spieler darstellen. Nach fünf Stunden ist dann alles vorbei.

Was den Spieler vielleicht noch an das Spiel fesseln könnte, wären die 150 Wappen, die in der Oberwelt versteckt wurden. Die meisten liegen offensichtlich auf dem Weg herum, die anderen hingegen verstecken sich in Gebüschen oder befinden sich irgendwo an Stellen, an die man nicht so leicht heran kommt. Mit den Wappen könnt ihr einige Boni und Charaktere für die Multiplayer-Minispiele frei spielen. Zusätzlich gibt es Medaillen in den verschiedenen Disziplinen, wie zum Beispiel Zaubertränke zubereiten, Duellieren oder dem Quidditch-Spielen zu gewinnen. Neben diesen Sachen könnt ihr natürlich die Schule Hogwarts frei erkunden und werdet nicht eingeschränkt. Aber leider ist das auch ein großer Nachteil, denn neben diesen nachgestellten Schauplätzen für die Fans gibt es nichts Neues zu erkunden. Nicht einmal die Mitschüler oder Professoren können euch begeistern, weil sie nach nicht allzu langer Zeit immer dasselbe schwafeln. Sie äußern sich nur mit einem kurzen Spruch und sind danach komplett stumm. Lediglich Hermine und Ron geben mehr Wörter von sich, obwohl diese Sprüche nach einer gewissen Zeit auch ziemlich auf die Nerven gehen. Nur in den kleinen Videosequenzen wird viel geredet, auch wird darin die Story vorangetrieben. Harry-Potter-Kenner können der Story haargenau folgen und werden sicherlich auch ihre Begeisterung für das Videospiel finden können. Für Nichtsahnende wird es allerdings etwas schwierig werden, der Story zu folgen.

Die Steuerung in den drei Hauptminispielen ist relativ gut und sehr einfach. So müsst ihr beim Duellieren einfache Bewegungen ausführen, um anzugreifen oder gewisse Zauber von euren Kontrahenten zu blocken. Beim Quidditch seid ihr nur auf eure Pointer-Funktion angewiesen, um durch Kreise zu fliegen, damit ihr den goldenen Schnatz fangen könnt. Das Tränke brauen ist auf mehrere Steuerungsarten angewiesen. Die benötigten Bewegungen werden bei jedem Minispiel einfach erklärt und gehen nach einer kleinen Eingewöhnungszeit auch gut von der Hand. Damit kommen wir zu einem der größten Probleme dieses Spiels. Es fehlt einfach an spielerischer Abwechslung. So bleibt euch nur die Wahl, gewisse Missionen zu erfüllen, indem ihr euch duelliert oder Quidditch spielt. Zwischendrin könnt ihr noch Tränke brauen, was aber genauso wenig abwechslungsreich gestaltet wurde wie die anderen Spielchen. Um schneller voran zu kommen, ist der fast kopflose Nick als modernes Hogwarts GPS per Druck auf den Minus-Knopf ständig bei euch, um euch den Weg zu weisen. Sehr blöd: vor dem Quidditch-Match müsst ihr eine Trainings-Runde absolvieren, die sich ganz genau gleich spielt. Ihr zockt also zwei Mal hintereinander die selbe Sequenz. Nachdem ihr eines der drei Minispiele beendet habt, müsst ihr zur nächsten Aktion rennen. Und genau da liegt das Problem. Auf dem Weg dorthin gibt es nur Leere und es passiert nichts auf eurem Weg. Sollte eine Story-Sequenz vorkommen, die sehr spannend inszeniert ist und Hoffnung auf mehr macht, wird diese mit einer nachfolgenden langweiligen Aktion wieder in den Boden gestampft.

Harry Potter und der Halbblutprinz hat sich gegenüber Harry Potter und der Orden des Phönix grafisch nicht verändert. Die Texturen sind leider immer noch sehr schwammig und unscharf und besonders der Boden sieht einfach nur dahingeklatscht aus. Die Atmosphäre aber kommt durch das Design des Spiels sehr Harry Potter-typisch rüber, auch wenn nicht mit grafischen Highlights gespielt wird. Leider sind die Mimiken und Animationen der Charakteren sehr steif und Plastik-artig geraten und bringen einen nicht zum Staunen. Die 60-Hz- und HDTV-Modi sind wieder mit von der Partie.

Kurz und knapp? Harry Potter! Die Musik der HP-Filme wird in originaler und in neu aufgelegter Version präsentiert. Leider sind nicht alle originalen Synchron-Sprecher am Start, aber auch die Fremden machen ihre Arbeit gut. Ansonsten wird euch immer der bekannte Klang des HP-Universums vorgespielt und viel Abwechslung kommt nicht gerade auf. Den Dolby Pro Logic 2-Modus sucht man vergeblich.

Unser Fazit

5

Für Genre-Fans

Meinung von Dennis Meppiel

Streng genommen besteht dieses Spiel aus einer Oberwelt mit drei Minispielen. Mehr wird euch nicht geboten. Am Anfang, besonders durch die Inszenierung des Menüs und den Sequenzen, werden die Harry Potter-Fans geblendet. Doch was euch danach erwartet, ist eine sehr große Enttäuschung. Die Fans hatten eigentlich gehofft, dass ein stärkerer sechster Teil herauskommt, da ja der Vorgänger deutlich mehr Spielspaß zu bieten hatte. Es wird einfach keine Abwechslung geboten, die den Spieler länger halten könnte. Auch die drei Minispiele und der Multiplayer-Modus im Duellieren können den Wiederspielwert nicht retten. Nichtsdestotrotz kommt die Atmosphäre einigermaßen rüber, trotzdem hat EA in diesem Bereich zu viel Potenzial verspielt. Harry Potter-Fans, die eine Wii haben und den fünften Teil noch nicht besitzen, können ruhig zum Vorgänger greifen. Diejenigen, die ihn bereits besitzen, sollten sich gut überlegen, ob sie den sechsten Teil wirklich brauchen.

Bestelle dir jetzt Harry Potter und der Halbblut-Prinz über unsere Onlineshop-Partner

Online kaufen

Die durchschnittliche Leserwertung

7 User haben bereits bewertet