Test zu Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia - Wii

Der zweite Teil der Fantasy-Reihe Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia, startet am 31.07.2008 in unseren Kinos. Parallel zum Film bringen Disney und die Jungs von Traveller Tales ein passendes Abenteuer für alle Konsolen auf den Markt. Die Wii-Version ist seit dem 14.07.08 im Handel. Mal sehen, was sich hinter dem neuen Disney-Spektakel verbirgt...

Ein Jahr nach den Ereignissen von "Der König von Narnia" gelangen Peter, Susan, Edmund und Lucy wieder in das Königreich Narnia. Sie entdecken, dass in ihrer Abwesenheit bereits mehr als 1300 Jahre vergangen sind. Das goldene Zeitalter ist zu Ende, die so genannten Telmarer haben das Land erobert und alles wird vom bösen Gegenspieler König Miraz beherrscht. Die Kinder treffen den rechtmäßigen Thronerben von Narnia, den jungen Prinzen Kaspian, der sich vor Miraz verstecken muss. Mit Hilfe der vier Helden aus der Urbevölkerung machen sie sich daran, die Tyrannei aus Narnia zu beseitigen.

Innerhalb des Spiels steuert man nicht nur die vier Kinder, sondern auch die Heldengruppe aus Narnia. Während des Spielgeschehens muss man alle Kenntnisse und Fähigkeiten kombinieren, um innerhalb des Action-Abenteuers voran zu schreiten. Gesteuert wird wie so oft per Wii-Remote in Kombination mit dem Nunchuk. Mit dem Control-Stick des Nunchuks steuert man den jeweiligen Helden durch die Landschaft. Mit der B-Taste der Wii-Remote führt man einen schweren oder speziellen Angriff aus. Mit der A-Taste einen üblichen Schlag. Wenn man den Nunchuk nach oben bewegt, wirft euer Kontrahent einen Gegenstand. Schwingt man ihn dagegen nach unten, wird ein Gegenstand aufgesammelt. Will man zwischenzeitlich die Person innerhalb der vorhandenen Mannschaft wechseln, drückt man auf die Minus-Taste, wenn der jeweilige Held neben euch steht. Die Steuerung geht meistens auch leicht von der Hand und hakt nur selten. Nur haben die Entwickler bei Truhen oder Hebeln komplett übertrieben. So muss man bei Truhen oder Hebeln sehr lange (manchmal 5-7 Sekunden) auf die B-Taste hämmern oder mit der Wii-Remote schütteln, bis euer anscheinend schwächlicher Held es einmal schafft, die Truhe zu öffnen oder den Hebel umzulegen. An actionreichen Stellen, bei denen euch 5 Gegner am Hals hängen, kann das zu frustrierenden Momenten führen und verlangsamt auch enorm das Gameplay. Dazu hatte ich bei diesen Aktionen stellenweise grausame Bugs. Hätte ich meine Wii nicht ausgeschaltet, würde mein Minotaurus noch immer am Hebel sitzen und herum hebeln.

Oftmals muss man zwischen den Figuren wechseln. Wenn zum Beispiel ein großer Felsen den Weg blockiert, wählt man eine sehr starke Figur, um ihn zu beseitigen. Auch kann man weitere Figuren während des Spiels in die Truppe integrieren. Hier und da gibt es dann einen Greif, ein Pferd oder einen Riesen, der für eure aktuelle Mission hilfreich sein kann.

Während des Abenteuers folgt man strikt den Aufgaben, die aneinander gereiht sind. Innerhalb eines Levels gibt es verschiedene Missionen, die zu erfüllen sind. Sehr oft muss man einfach kleinere Rätsel lösen oder die zahlreich angesiedelten Gegner vernichten. Neben den Hauptmissionen, die im Mittelpunkt stehen, gibt es noch kleinere Nebenmissionen, die man nicht erfüllen muss, aber kann. Diese Bonusmissionen bestehen oftmals daraus, dass man Personen verteidigen oder eine Region erobern muss. Leider geht hier alles zu linear vonstatten. Zwar macht es wirklich einen Heidenspaß, wenn man als Riese in die fulminante Menge an Gegnern (bis zu 20-40 gleichzeitig!) rein haut und diese dann 5 Meter durch die Luft fliegen, doch kehrt relativ schnell ein gewisser Wiederholungsfaktor ein. Auch gibt es oftmals Stellen, die einfach nicht sauber gelöst wurden und man einfach hängen bleibt oder welche unlogisch wirken.

Was dagegen wirklich Fun macht, ist der vorhandene Kooperations-Modus. Mit ihm hat man die Möglichkeit sich zu zweit in das Abenteuer zu stürzen. Der zweite Spieler übernimmt dann einfach einen weiteren Held, was zwar zu Unübersichtlichkeit hier und da führen kann, aber bei den "DualCore-Haudrauf" Phasen doch recht spaßig wird.

Gespeichert wird übrigens automatisch nach jedem Levelabschnitt. Da die Level meistens recht kurz geraten sind, gibt es in dieser Beziehung so gut wie keine Frustration.

Grafisch kann die Großschlacht weitgehend überzeugen. Detailreiche Hintergründe, stellenweise perfekte Texturen und ein ausreichend gutes Charakterdesign versprühen eine dichte Film- und Fantasy-Atmosphäre. Nur gerät die Engine auf der Wii oftmals an ihre Grenzen. So entstehen hier und da kleinere Ruckler oder Slowdowns, die man einfach nicht übersehen kann. Ansonsten wirken die Animationen stellenweise ein wenig hölzern und abgehackt. Der übliche 16:9 EDTV/HDTV Modus wird auch diesmal vollkommen ausgenutzt.

Musikalisch geht es natürlich wie im Kino zu Gange. Ein gelungener Soundtrack untermalt das actionreiche Geschehen. Nur gerät die Musik manchmal in den Hintergrund, wenn die Schlacht am Tosen ist. Die Soundeffekte wurden auch exzellent umgesetzt und wirken sehr authentisch und realistisch. Eine völlig eingedeutschte Sprachausgabe, die dem Film weitgehend ebenbürtig ist, gibt es natürlich auch. Nur erscheinen in dieser Beziehung manchmal einige Verzögerungen gegenüber dem Videobild, wenn der Dolby Pro Logic 2 Sound aus den Boxen donnert.