Unser Test zum Spiel: Trauma Center: Second Opinion

Trauma Center darf man wohl ohne zu Überlegen zu einem der innovativsten Spiele zu Beginn der DS-Ära zählen. Um noch mehr Spieler auf dieser Welt in den Genuss dieses einzigartigen Spieles zu bringen, hatte man sich bei Nintendo für eine Wii-Umsetzung entschieden. Unter dem Namen Trauma Center: Second Opinion schon vor einiger Zeit in den Handel gebracht, liefern wir euch nun den Test nach. Beginnen wir mit der Operation!

Ihr schlüpft in die Haut des jungen Chirurgen Derek Stiles. Im gemütlichen Hope-Klinikum lässt er es eher ruhig angehen, bis er eines Tages von seiner mysteriösen Kraft erfährt. Derek ist einer von ganz wenigen Ärzten weltweit, die in der Lage sind, die Heilende Hand auszuführen. Während Operationen macht sich das darin bemerkbar, dass er sämtliche Handgriffe in derartiger Geschwindigkeit ausführt, dass selbst die jahrelang trainierten Augen seiner Vorgesetzten nicht hinterherkommen. Dank seiner Fähigkeiten bekommt er ein Angebot der Caduceus-Organisation, welche sich bereits für das Auslöschen diverser Krankheiten wie AIDS verantwortlich zeigt. Und genau jetzt können sie Chirurgen wie Derek gebrauchen, denn Terroristen bedrohen bereits seit mehreren Jahren die Welt mit einer medizinischen Biowaffe, genannt GUILT. Ihr kämpft fortan an vorderster Front um das Überleben der Infizierten.

Kommt einem die Geschichte zu Beginn eher wie eine hochgestochene GZSZ-Folge vor, entwickelt sie im Laufe des Spiels eine gewisse Dramatik, die man ihr nicht zugetraut hätte. Spätestens, wenn ihr Caduceus beitretet, nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Dabei werden euch alle Ereignisse in Gesprächen zwischen den verschiedenen Charakteren wie Derek, seiner Assistentin und anderen Kollegen näher gebracht. Dabei wird die Story in Kapitel unterteilt, die ihr nach und nach in Angriff nehmt. Diese Kapitel begegnen euch in zwei Ausführungen: erstens die Story-Ausführungen sowie zweitens die Operationen. Beiden gemein sind die teils ausufernden Textboxen, die euch entgegengeworfen werden. In den Operationskapiteln kommt nach etwas Lesearbeit allerdings noch das eigentliche Spielelement zum Zug: die chirurgischen Eingriffe. Diese funktionieren im Prinzip immer auf die selbe Art. So erfahrt ihr vor der ärztlichen Behandlung des Patienten alles wissenswerte über Erkrankung und mögliche Auswirkungen. Ebenso werden euch die Ziele der Operation erklärt. Das kann darauf hinauslaufen, dass ihr Glasscherben entfernen, Tumore verbrennen oder diverse Erreger bekämpfen müsst. Doch alles der Reihe nach. Um überhaupt erst mal an Bereich zu kommen, um den ihr euch kümmern müsst, müsst ihr zuerst einen Einschnitt ausführen. Dazu tragt ihr etwas Gel auf den Bereich auf, in dem ihr den Einschnitt vornehmen sollt. Das Gel sowie alle sonstigen Instrumente wählt ihr mit Hilfe des Controlsticks auf eurem Nunchuk aus. Per Pointerfunktion der Wiimote tragt ihr dieses dann auf. Wählt danach das Skalpell und schneidet den Patienten mit einer gekonnten Handbewegung der Wii-Fernbedienung auf. Habt ihr dies bewältigt, zoomt das Geschehen in den inneren Bereich des Körpers, an dem ihr behandeln müsst. Hier nutzt ihr je nach Krankheitsbild die verschiedenen Instrumente wie den Scanner, den Laser, die Pumpe etc. Dabei steht euch immer ein Charakter mit Rat zur Seite, wer aufmerksam die Vorschläge seine Berater mitliest, sollte keine Probleme beim eigentlichen Ablauf bekommen. Ist der Eingriff geglückt, müsst ihr noch die Wunde vernähen und verbinden. Je nachdem, wie ihr euch angestellt habt, wird eure Leistung vom Spiel bewertet. Bereits auf dem normalen Schwierigkeitsgrad ist es teilweise gar nicht so einfach, mit einem S-Ranking belohnt zu werden. Dieses Highscore-System wird euch auch dann immer wieder zu einem Patienten zurückkehren lassen, wenn ihr das Spiel bereits durch habt, was leider nicht all zu lange dauern wird. Frustresistente Spieler können mit einer Spielzeit von ca. 8 Stunden rechnen. Wer schnell gefrustet ist, wird vom Spiel schnell in seine Schranken verwiesen. Denn leider hat man des Öfteren mit einem schwankenden Schwierigkeitsgrad zu kämpfen. So kommt es vor, dass ihr zwei Operationen mit Leichtigkeit hinter euch bringt, um an der nächsten fast zu verzweifeln. Habt ihr sie nach mehreren Versuchen endlich glücklich hinter euch gebracht, erwartet euch ein Eingriff, der lediglich als Übung anzusehen ist. Dabei liegt es meistens nicht hauptsächlich am Spieler selbst, dass der Patient die Operation nicht überlebt. So haben einige der terroristischen Erreger die Angewohnheit, mit einer plötzlichen Attacke die Vitalwerte eures Schutzbefohlenen derart extrem zu senken, dass jeglicher Rettungsversuch vergeblich ist. Dagegen hilft lediglich, die Vitalwerte ständig mit einer Spritze im hohen Bereich zu halten. Seid ihr dennoch überfordert und passieren zu viele Dinge auf einmal, hilft nur noch die heilende Hand. Um diese Kraft zu aktivieren, müsst ihr einen fünfeckigen Stern auf den Bildschirm zeichnen. Doch das ist in der Hektik leichter gesagt als getan, ihr müsst schon relativ genau sein, damit das Spiel eure Zeichnung als Stern erkennt. Habt ihr eure Zeichenkunst bewiesen, läuft das Spiel in extremer Verlangsamung ab, während der ihr euch um Dinge kümmern könnt, für die ihr normalerweise keine Zeit hättet. So lassen sich Risswunden in Herzkammern viel leichter behandeln oder ihr könnt euch um Tumore kümmern, bevor diese sich zu weit ausbreiten können.

Als Bonus für diejenigen, die das DS-Original bereits besitzen, haben die Entwickler eine kleine Nebengeschichte mit eingefügt, in der ihr mit einer anderen Ärztin operiert. Zusätzlich wurde ein komplettes neues Kapitel eingebaut, das die Spiellänge gegenüber der DS-Version noch etwas erhöht. Ebenso habt ihr jetzt jederzeit die Wahl zwischen drei Schwierigkeitsgraden, bevor ihr ein Kapitel angeht. Mit dem Defibrillator bekommt ihr ein neues Instrument, dass genau auf die Wii-Steuerung zugeschnitten wurde. Insgesamt also genügend Argumente, auch Veteranen erneut zum Zugreifen zu bewegen.

Alles wird in schön gezeichneten Standbildern erzählt, welche allesamt liebevoll und detailliert rüberkommen. Die Charaktere selbst erscheinen im Animestil und präsentieren sich ebenso bewegungsarm. Die inneren Organe der Patienten erleuchten in bunten und hellen Farben, so dass selbst Personen, die kein Blut sehen können, kein Problem damit haben sollten.

Jeder Moment des Spiels, ist jederzeit passend untermalt. So werden rührselige Momente mit schönen Klavierklängen untermalt, spannende Szenen werden klanglich treffend hervorgehoben. Sinken die Vitalwerte des Patienten, und sein Tod rückt näher, wird euch das auch über die Musik mitgeteilt. Jede Handlung während der Eingriffe bietet euch einen entsprechenden Soundeffekt. Leider haben die Entwickler bis auf kleine wenige Sätze komplett auf Sprachausgabe verzichtet, was etwas an der Atmosphäre kratzt.

Unser Fazit

7

Spaßgarant

Meinung von Pascal Hartmann

Dank der neuen Inhalte werden auch Kenner des DS-Originals gefordert, und die wählbaren Schwierigkeitsgrade machen das Trauma Center: Second Opinion etwas leichter. Leider nervt der schwankende Schwierigkeitsgrad teilweise ziemlich. So hängt ihr mehrere Versuche lang bei einem chirurgischen Eingriff fest, nur um die nächsten zwei Operationen wie aus dem Ärmel geschüttelt zu meistern, um dann wieder fast zu verzweifeln. Die Standbilder sind zwar jederzeit schön anzusehen, doch nicht mehr wirklich zeitgemäß. Dafür weiß die Soundabteilung jederzeit zu begeistern. Zocker mit einer ruhigen Hand und die nichts dagegen haben, unzählige Textboxen zu lesen, können zugreifen.

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