Unser Test zum Spiel: Ready 2 Rumble Revolution

Box-Simulationen haben zur Zeit Hochkonjunktur und Atari will natürlich auch noch etwas vom Kuchen abhaben, denn Nintendo hat bereits einen großen Nachfolger von Punch-Out!! angekündigt. Bevor dieser erscheint, soll die bekannte Serie Ready 2 Rumble auf der Wii noch einen zweiten Frühling erleben. Ob die Reihe, dessen letzter Teil auf der Dreamcast erschienen ist, erneut überzeugen kann, könnt ihr nun in unserem Review zu Ready 2 Rumble Revolution nachlesen.

Schon kurz vor der Jahrtausendwende konnte man sich auf diversen anderen Heimkonsolen ordentlich austoben. Doch Ready 2 Rumble bietet keine x-beliebigen Boxer, die sich gegenseitig die Gesichter zermatschen. Neben der neuartigen Steuerung der Wii-Konsole wollte Atari mit dem aktuellen Teil bekannte Gesichter aus der Promi-Ecke revolutionär in den Boxkampf mit einbinden. Neben Sportlern wie Oliver Kahn oder Shaun White gibt es auch Personen aus dem Show-Business, die sich "sportlich" zeigen wollen. Rotiert die Gamedisc in eurem Laufwerk, werdet ihr von dem bekannten "Let's Get Reaaaadyyy to Ruuuuumbllle"-Intro begrüßt.

Um erst einmal das Spielprinzip zu verstehen, solltet ihr das Tutorial besuchen. Dort erfahrt ihr alle Infos zur Steuerung. Darauf werden wir im späteren Verlauf noch einmal genauer eingehen. Denn die hat es in sich. Und das ist nicht unbedingt positiv gemeint. Habt ihr das Training verschlungen, könnt ihr wahlweise direkt eine Karriere starten oder einzelne Kämpfe starten. Um erst einmal warm zu werden, solltet ihr einzelne Kämpfe meistern. Dort entscheidet ihr nicht nur die Länge und Dauer der Kämpfe, sondern könnt euch auch euren eigenen Kämpfer sowie euren Gegner aussuchen. Die Location ist anfangs immer die selbe. Nach und nach können neue Arenen im Meisterschafts-Modus freigeschaltet werden. Kaum im Ring, geht es auch schon los. Mit dem Nunchuk bewegt ihr euch und Schläge werden mit der Wii-Fernbedienung und dem Nunchuk ausgeführt. Das passiert, wenn ihr sie jeweils in eine bestimmte Richtung bewegt. Bewegungssteuerung macht's möglich. Doch dies wurde alles andere als gut gelöst. Erst Fuchteleien der Extraklasse bringen euch vielleicht den Sieg. Denn nicht nur, dass die Steuerung schlecht übertragen wird, nein, sie ist auch noch komplex. Es wird zwischen verschiedenen Schlägen unterschieden, so dass euer Schlag bzw. eure Schlagserie stellenweise ins Leere geht. Da wünscht man sich eine klassische Steuerung. Denn eine Einbindung des Classic Controllers wäre alles andere als schwer gewesen. Wollt ihr euren Gegner mal so richtig auf die Glocke hauen, gibt es noch den Rumble-Move. Eine Leiste muss zuvor aufgefüllt werden, indem ihr den Gegner verhöhnt oder gute Schläge landet. Ist die Leiste voll, aktiviert ihr den Rumble-Modus, indem ihr die A-Taste drückt. Nun könnt ihr mit einer kleinen, aber feinen Schlagserie den Gegner direkt aus dem Ring prügeln. Je schwächer dieser ist, desto eher gelingt dies.

Fühlt ihr euch endlich sicher genug, startet ihr eure große Karriere. Doch ihr beginnt mit keinem bekannten Gesicht, ihr erstellt einen eigenen Boxer. Ob er euch ähneln soll oder nicht, entscheidet ihr. Der Editor wurde ausreichend bestückt und bietet viele Möglichkeiten. Habt ihr schon einige Kämpfe gemeistert, werden später immer mehr Items freigeschaltet, die ihr kaufen könnt. Habt ihr den Boxer euer Träume erstellt (Anm. d. Red.: Ich frage mich, wovon Daniel so träumt), darf erst einmal ordentlich trainiert werden. Hier gibt es Aktivitäten wie das Springseil, den Punching-Ball und so weiter. Auch Spezialtrainingsstunden in Form von einem Ausdauerlauf und ähnliches ist mit von der Partie. Meistert ihr die Minispiele, werden eure Werte aufgestockt und somit steigt eure Leistung. Alles basiert auch hier auf der nicht optimale umgesetzten Bewegungssteuerung. Gewinnt ihr einen Kampf, bekommt ihr einige tausend Dollar und könnt damit, wie bereits erwähnt, neues Equipment kaufen.

Habt ihr einfach mal nur Lust darauf, die Gegner zu vermöbeln, solltet ihr den Arcade-Modus besuchen. Dort sucht ihr euch einen Kämpfer aus (egal ob selbst kreiert oder nicht), steigt in den Ring und müsst gegen eine bestimmte Menge an Gegnern antreten. Hier kommt es wirklich hart auf hart. Denn der Schwierigkeitsgrad nimmt spätestens beim letzten Kampf in der ersten Arcade-Runde eine unschöne Wende; wegen der unbrauchbaren Steuerung landet ihr schneller auf dem Boden, als euch lieb ist. Und wenn ihr einmal KO geht (und das werdet ihr), müsst ihr Wii-Remote und Nunchuk schütteln, um wieder aufzustehen. Das muss innerhalb von 10 Sekunden passieren, ansonsten gewinnt euer Widersacher. Und das wollt ihr natürlich nicht.

Einen Turnier-Modus gibt es ebenfalls. Ihr sucht euch jeweils drei eigene Kämpfer aus und startet dei Runden gegen die Gegner. Gewinnt ihr einen Kampf, kommt der nächste in den Ring. Wer als erstes keinen Kämpfer mehr vorweisen kann, hat verloren. Habt ihr euch in ein Minispiel verliebt, könnt ihr diese natürlich auch einzeln nachspielen und so eure Bewegungen und Abläufe verbessern.

Leider hat sich hier die Grafik-Abteilung nicht all zu viel Mühe gegeben. Erneut zeigt die finale Fassung eine typische Engine auf, die die Wii locker meistert. Die Animationen sehen stellenweise recht schön aus (zum Beispiel Ausweichaktionen, wie sie perfekt in die Matrix-Filme passen würden), jedoch war es das auch schon. Selbst die knapp bekleideten Mädchen, die die Rundenzahlen hochhalten, reißen hier nichts mehr. Die Charaktere wurden übetrieben dargestellt und ihr müsst ab und zu schon mal länger überlegen, wer da parodiert wurde.

Auch die Charakter-Modelle versprühen im Vergleich zu den Vorgängern kaum Charme. Der einzige Pluspunkt sind die Blutergüsse und so weiter, die während der Kämpfe entstehen. Diese spiegeln ein wenig die Realität wieder, da wäre aber mehr drin gewesen.

Eines vorab: Das Spiel bietet eine deutsche Sprachausgabe. Jedoch ist die einfach nur zum davonlaufen. Man fragt sich des Öfteren, wieso die Entwickler nicht tiefer in die Tasche gegriffen haben, um wenigstens etwas Flair aufzubringen. Lediglich Michael Buffer, der Sprecher des legendären Intros, wurde engagiert. Alle anderen Sprüche wirken aufgesetzt und billig.

Unser Fazit

3

Eher nicht überzeugend

Meinung von Daniel Pohl

Wer sich vorab schon einmal für Nintendos Punch Out!! warm boxen möchte, sollte lieber in der Kabine bleiben. Neben der schlechten Darstellung sowie Steuerung  vermisst man hier beispielsweise auch einen Online-Modus. Denn wenn man schon offline gefrustet ist, wieso dann nicht auch gemeinsam über die WiFi-Connection? Also spart euch euer Geld lieber für Punch Out!!. Denn darin gelingt euch wenigstens ein KO, über das man sich freuen kann.

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