Unser Test zum Spiel: Muramasa: The Demon Blade

Willkommen in Asien! Wo die (virtuelle) Welt von Dämonen, verfluchten Seelen und schrecklichen Gestalten heimgesucht wird. Mittlerweile hat es das (mögliche) Meisterwerk von VanillaWare auch nach Europa geschafft. Das Spiel konnte bislang mit seinem typischen Japano-Charme, der handgezeichneten Kulisse und interessanten Story der zwei verschiedenen Charaktere punkten. Doch kann das Spiel auch auf dem europäischen Markt erfolgreich sein? Wir haben für euch Muramasa: The Demon Blade ausführlich getestet und ihr erfahrt in den folgenden Zeilen unsere Meinung zur PAL-Fassung.

Wenn ihr es geschafft habt, die durchaus interessante Spielanleitung zur Seite zu legen und die Game-Disc in die Wii zu schieben, werdet ihr wie bei jedem Spiel mit einigen Firmenlogos zugekleistert. Doch habt ihr auch das geschafft, könnt ihr euch an einem durchaus schönen Startbildschirm ergötzen. Wenn ihr euch daran satt gesehen habt, startet ihr ein neues Spiel; zuvor legt ihr noch den Schwierigkeitsgrad fest (es stehen insgesamt zwei zur Auswahl) und danach entscheidet ihr euch für eine von beiden Geschichten. Dabei dreht sich im Spiel alles um Momohime und Kisuke. Erstere der beiden Personen ist eine geflohene Prinzessin, deren Seele aus ihrem Körper verjagt wurde, während eine boshafte Seele Besitz von ihrem Körper ergriffen hat. Damit wieder alles an seinen rechten Platz kommt, müsst ihr mit ihrem Körper und der fremden Seele so einige Fragen klären. Kisuke ist ein Ninja, der seine Vergangenheit vergessen hat und nun wissen will, wieso seine ehemaligen Klan-Kameraden gegen ihn sind. Die beiden Geschichten werden getrennt voneinander erzählt, was bedeutet, ihr könnt vor Spielbeginn immer entscheiden, ob ihr lieber mit der jungen, grazilen Momohime oder dem furchtlosen Ninja Kisuke das nächste Abenteuer bestreiten wollt. Habt ihr euch für einen Charakter entschieden, geht es auch schon los.

In guter, alter 2D-Manier streift ihr durch das Land und erforscht Dörfer, Städte und andere Landschaften wie Wälder und den Strand. Doch um die schönen Aussichten zu trüben, werdet ihr in guter, alter Rollenspiel-Manier von unzähligen Gegnern attackiert. Doch bevor das passiert, erscheint immer ein dickes Ausrufezeichen auf eurem Bildschirm. Dieses signalisiert, dass euch ein Kampf bevorsteht. Während des Kampfes verliert ihr aber ab und an die Übersicht, vor allem wenn es zu viele Gegner sind, die euch das Leben aussaugen wollen. Das ist einer der wenigen Kritikpunkte, die hätten verbessert werden können. Doch wie bestreitet ihr den Kampf? Natürlich mit Schwertern, die alle ihre unterschiedlichen Fähigkeiten unter Beweis stellen wollen. Es gibt hierbei zwei unterschiedliche Arten von Waffen: Einmal das normale Schwert sowie das Langschwert. Beide unterscheiden sich jeweils in Kraft und Kontrolle. Maximal drei Schwerter könnt ihr mit euch tragen, denn während eines Kampfes kann ein Schwert in die Brüche gehen und ihr müsst dann blitzschnell wechseln, um weiter kämpfen zu können. Zum Glück regenerieren sich die Schwerter, solange sie in der Scheide stecken. Nach einem Kampf bekommt ihr allerhand Infos wie die Menge der Erfahrungspunkte, die ihr bekommen habt, angezeigt. Da es sich hier um ein Action-RPG handelt, könnt ihr euren Charakter verbessern. Das spiegelt sich in mehr Kraft (EP) und der Auswahlmöglichkeiten, um ein Schwert zu führen, wieder. Während eurer Reise sammelt ihr auch Seelen auf, die ihr unter anderem für eure Schwerter braucht, damit diese wieder zur Kräften kommen. Auch Heilgegenstände, die euch selbst wieder Leben zurückgeben, landen in eurem Inventar.

Ein ganz großes Feature ist unter anderem die Schmiede. Hier könnt ihr, sofern ihr genug Seelen gesammelt habt, eine neue Klinge schmieden, die noch mehr Kraft besitzt. Denn mit jeder Klinge könnt ihr auch einen Spezialangriff ausführen, welcher jedoch etwas an der Energieleiste des Schwertes zehrt. Dafür ist der Angriff gegenüber Gegnern sehr wirkungsvoll. Wenn ihr einmal eine Stadt oder ein Dorf besucht, könnt ihr dort neue Heilmittel kaufen, Infos von Passanten erfahren und vieles mehr. Ihr dürft aber auch den Kochlöffel schwingen, denn zu einem späteren Zeitpunkt dürft ihr aus gesammelten Gegenständen eigene Items kreieren, die euch möglicherweise noch mehr Kraft zurückgeben als üblich. Damit die Reise nicht langweilig ausfällt, müsst ihr auch große Bossgegner besiegen. Hier zeigen die Entwickler im Bezug auf die Geschichte ihre Kreativität. Denn die japanische Mythologie war hier die Basis, wenn es um das Aussehen der großen Feinde geht. Nach einem erfolgreichen Kampf bekommt ihr auch sogenannte Dämonenklingen ausgehändigt, die Barrieren zerstören können, die sich im ganzen Land befinden, um voran zu kommen. Falls ihr doch mal in die Knie geht, könnt ihr euch vorzeitig absichern, denn die Speicherpunkte sind gut verteilt und heilen euch und die Schwerter komplett auf.

Doch wie sieht's mit der Steuerung aus? Ich werde es euch verraten. Denn die Jungs von VanillaWare haben mitgedacht und bieten euch drei verschiedene Setups. Standardmäßig ist das Schema "Wii-Remote und Nunchuk" eingestellt. Wer es aber lieber klassisch mag, kann auch auf den Classic Controller und gar auf den GameCube-Controller zurückgreifen. In der Standard-Variante könnt ihr euch mittels Nunchuk fortbewegen und springen. Mit den Buttons führt ihr verschiedene Aktionen wie einen Angriff oder den Schwertwechsel aus und ruft die Karte auf. Wir haben alle drei Varianten ausprobiert und können sagen, dass die Variante mit dem Classic Controller am besten funktioniert. Denn hier habt ihr ohne Verzögerung Zugriff auf alle Möglichkeiten und könnt schnellstmöglich handeln, wenn ihr mitten im Kampf steckt. Ein lokaler Multiplayer-Modus wurde nicht hinzugefügt, dieser wäre aber auch eher Beiwerk anstatt Pflichtprogramm gewesen. Denn gepasst hätte das nicht wirklich.

In der heutigen Zeit wird man von hochauflösenden Grafiken zugeschüttet. Jeder will dem anderen beweisen, dass man noch mehr aus einer Videospielkonsole heraus kitzeln kann. Doch wie unschwer zu erkennen ist, hat man bei VanillaWare einen ganz anderen Weg eingeschlagen, und dieser war genau richtig. Denn wie die alten Klassiker (O-Ton des Verpackungstextes) hat man das Spiel in die zweite Dimension verfrachtet. Das komplette Spiel wurde per Hand gezeichnet und digital verbessert und das steht dem Spiel mehr als gut. Selten hat man so wundervolle, butterweiche Animationen gesehen. Sei es ein Kornfeld, das im Wind weht oder die schnellen Schritte von Momohime, wenn sie durch die Felder rauscht. Alles sieht bestens aus. Hier wird euch bewiesen, dass 2D doch manchmal schöner sein kann als 3D.

Was wären die japanischen Landschaften und das Flair ohne eine japanische Sprachausgabe? Auch hier haben die Entwickler und Publisher für den europäischen Markt mitgedacht und die japanische Sprachausgabe belassen. Natürlich gibt es deutsche Untertitel, aber die Sprachausgabe erfolgt lediglich auf japanisch und das fängt die Atmosphäre noch besonders gut ein. Unter den Einstellungen könnt ihr die Audio-Wiedergabe der Personen komplett ausschalten. Damit geht aber so einiges vom Flair verloren. Die Musik selbst wurde ebenfalls angepasst. Wenn ihr euch nicht unbedingt in einem Kampf befindet, bekommt ihr schöne, ebenfalls typische, Japan-Klänge geliefert. Findet ein Kampf statt, so wird die Dramaturgie der Musik deutlich angehoben und motiviert euch, euer Bestes zu geben. Wer hätte gedacht, dass Musik in so einem Spiel so interessant sein kann?

Unser Fazit

9

Geniales Spiel

Meinung von Daniel Pohl

Was soll man sagen? Ein Spiel in dieser Form lässt mich persönlich einfach nur in Freudentränen ausbrechen. Das Spiel zeigt erneut, dass 2D längst nicht ausgestorben ist und es stellenweise um Längen besser sein kann als der schönste 3D-Titel. Ein Action-RPG mit so einer interessanten Geschichte kommt selten genug vor und man darf sich glücklich schätzen, dass VanillaWare sich dazu entschieden hat, das Spiel exklusiv auf die Wii zu bringen. Denn genau so etwas ist für alle interessant, die möglicherweise noch keine Wii besitzen. Ich persönlich bin froh, dass es das Spiel auch nach Europa geschafft hat und wohl nicht nur mich, sondern viele andere begeisterte RPG-Fans glücklich macht. Denn so ein Titel kommt nur alle Jubeljahre auf uns zu.

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