Unser Test zum Spiel: Trauma Center: New Blood

War der erste Ableger der Trauma Center Serie für Nintendos Wii noch eine Umsetzung des DS-Teils, haben sich die Entwickler bei Atlus nicht lumpen lassen und einen exklusiven Nachfolger für die weiße Heimkonsole in den Handel gebracht. Doch gab es an dem gelungenen Spielprinzip so viel zu verbessern, oder haltet ihr nichts weiter als ein Spiel mit den selben Elementen wie im Vorgänger in den Händen? All das erfahrt ihr im Review.

Anstatt auf die Handlung von Second Opinion einzugehen, bekommt ihr es in New Blood mit neuen Ärzten, Krankenschwestern und Patienten zu tun. Habt ihr im Vorgänger noch die Geschicke eines einzelnen Chirurgen bestimmt, harren diesmal gleich zwei Hauptcharaktere eurer helfenden Hand. Markus Vaughn und Valerie Blaylock sind Ärzte in einem kleinen Krankenhaus am Ar... der Welt: Alaska. Doch wie schon der Hauptakteur im vorangegangenen Spiel, erfahren diese bald von ihrer mystischen Gabe der Heilenden Hand. Und das gerade noch rechtzeitig, denn mal wieder ist eine mysteriöse Krankheit im Umlauf, die der Welt einen Schauer über den Rücken jagt.

Die doch manchmal zu dick aufgetragene Geschichte verfolgt ihr Kapitelweise. So wechseln sich textlastige Kapitel, in denen ihr lediglich der Story folgt, meistens mit chirurgischen Eingriffen ab, in denen ihr das Skalpell wetzt. Dabei verläuft alles noch genau so, wie man es von Second Opinion gewohnt ist. So gibt es auch diesmal wieder ausufernde Gespräche, die ihr jedoch nicht zwangsläufig selbst lesen müsst. Denn das gesamte Spiel wurde professionell vertont, doch mehr dazu in der Sound-Abteilung des Reviews. Kommen wir zum eigentlichen Spiel: den Operationen. Also Chirurg ist es eure Aufgabe, Knochenbrüche zu verarzten oder Tumore zu entfernen und danach alles wieder schön zu vernähen. Dabei läuft jeder Eingriff vom Prinzip her gleich ab: Zuerst muss die Stelle, an der ihr den Patienten aufschneiden werdet, desinfiziert werden. Zückt dann das Skalpell und führt den Schnitt aus. Je nach Leiden des Patienten müsst ihr nun im Inneres desjenigen die verschiedenen Instrumente wie den Laser, den Ultraschall oder Spritzen so anwenden, dass ihr ihn von seinem Problem erlösen könnt. Die Eingriffe schwanken dabei von lockerer Fingerübung bis zu schweißtreibender Arbeit, bei der ihr ohne Unterlass zwischen den vorhandenen Werkzeugen hin und her wechseln müsst, um den Patienten nicht an Gevatter Tod zu verlieren. Leser vom Review des ersten Teils wissen, worauf ich anspielen will: den unausgewogenen Schwierigkeitsgrad. Auch diesmal werdet ihr an einigen Operationen fast verzweifeln, während andere in einem Rutsch erledigt sind. Zwar ist es in New Blood nicht mehr ganz so extrem wie im Vorgänger, nerven tut es dennoch. Glücklicherweise stehen euch anfangs jederzeit eure Assistenzärztinnen zur Seite, die euch mit Tipps versorgen. Doch vor allem in den späteren Eingriffen seid ihr oftmals auf euch allein gestellt. Dann heißt es im Trial&Error Prinzip herauszufinden, welche Methode zum Erfolg führt. Ständige Neustarts inklusive.

Die Steuerung wurde komplett übernommen. Das ist allerdings nichts schlechtes, da diese schon in Second Opinion hervorragend funktioniert hat. Per Controlstick auf eurem Nunchuk wählt ihr das gewünschte Instrument aus, und mit der Pointerfunktion schneidet ihr die Patienten auf, fixiert den Laser und legt die Bandagen an. Die Heilende Hand wird auch hier mit dem Malen eines fünfzackigen Sterns aktiviert. Leider ist dies immer noch recht hakelig geworden, perfekt anerkannte Sterne gelingen euch erst mit viel Übung.

Um dem Aspekt der zwei Charaktere einen Sinn zu geben, könnt ihr in Trauma Center New Blood jede Operation mit dem Chirurgen eurer Wahl durchführen. Dabei läuft alles gleich ab, allerdings zeigt sich die Kraft der Heilenden Hand bei Markus anders als bei Valerie. Löst der männliche Hauptdarsteller die schon bekannte Superzeitlupe aus, kann die Chirurgin ihre Patienten stabilisieren, so dass deren Vitalwerte, die anhand eines Balkens dargestellt werden, für eine gewisse Zeitspanne nicht sinken können. Denn erreichen sie Null, was durch einen unvorhergesehenen Zwischenfall durchaus sehr schnell passieren kann, wandert der Patient ins Land der Toten und das Spiel endet. Doch das ist nicht der wahre Grund für das Einbringen eines zweiten Hauptcharakters, denn die Entwickler haben beim Nachfolger von Second Opinion einen großen Wert auf den Multiplayer-Part gelegt. So könnt ihr jeden Eingriff zusammen mit einem Freund ausführen; jeder Spieler übernimmt dann einen der beide Ärzte. Die Operationen werden an den sogenannten Team-Modus angepasst, so dass ihr auch zu zweit gut gefordert werdet. Absprache ist allerdings Pflicht, es geht hier immerhin um ein Menschenleben. Und ohne gute Zusammenarbeit wird dieses nicht mehr lange anhalten.
Für die Langzeitmotivation ist ebenfalls gesorgt. Habt ihr die Geschichte beendet, könnt ihr euch an die Rankings machen, die ihr für jede abgeschlossene Operation erhaltet. Ihr könnt in jeder Mission ein Ranking pro Arzt inklusive eines für den Coop-Modus in jedem der anwählbaren Schwierigkeitsgrade ergattern. Somit sind Perfektionisten ordentlich beschäftigt. Habt ihr außerordentlich gute Arbeit geleistet, könnt ihr euch mit Chirurgen auf dem ganzen Erdball vergleichen. Nintendo WiFi Connection Unterstützung sei dank.

Wieder wurde auf Standbilder gesetzt. Allerdings sind diese umfangreicher ausgefallen, so dass ihr mehr Orte als beim Vorgänger besuchen werdet. Insgesamt wirkt das Bild kontrastreicher und allgemein etwas hübscher. Die Figuren sind genau so liebevoll gezeichnet wie man es von der Serie gewohnt ist, und die Organe sind wieder in grellen Farben gehalten. Strenggenommen also nichts neues an der Grafikfront.

Hier wurde allerdings ordentlich nachgelegt. Neben der immer treffenden musikalischen Untermalung (schnelle treibende Musik in angespannten Situationen, ruhige Töne, wenn ihr euch eine Pause abseits vom Chirurgie-Alltag gönnt) wurde New Blood mit einer professionellen Sprachausgabe garniert, die jedoch nur auf englisch vorliegt. Alle Sprecher verrichten ihre Arbeit hervorragend, so dass ordentlich an der Atmosphäre-Schraube gedreht wurde.

Unser Fazit

8

Ein Spiele-Hit

Meinung von Pascal Hartmann

Mit Trauma Center: New Blood kommen alle Hobby-Chirurgen des ersten Teils wieder einmal voll auf ihre Kosten, denn die Operationen verlangen wieder eine ruhige Hand. Zwar sind die Standbilder mit der Zeit nicht wieder in Mode gekommen, hübsch anzuschauen sind sie trotzdem. Dank der wirklich guten (englischen) Sprachausgabe ist man nicht darauf angewiesen, die unzähligen Textboxen selbst zu lesen. Der Team-Modus, in dem ihr zusammen mit einem Freund Leben rettet, packt eine ordentlich Schippe Spielspaß auf den schon vorher recht großen Haufen. Dank Online-Unterstützung könnt ihr euch mit anderen Ärzten rund um den Globus messen. Wer die Wahl hat, greift gleich zu New Blood und lässt den Vorgänger im Regal stehen.

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