Unser Test zum Spiel: The Voice of Germany Vol. 2
Vor ziemlich genau einem Jahr konnte ich mich das erste Mal mit The Voice of Germany befassen. Damals erschien das Spiel exklusiv auf der Wii und überzeugte durch eine frische Präsentation und viele nette Modi. Nun ist der direkte Nachfolger, der übrigens auch für die PlayStation 3 erhältlich ist, mit dem Untertitel Volume 2 erschienen. Gespannt habe ich erneut zu meinen Mikrofonen gegriffen, meine Familie eingeladen und einen entspannten Gesangsabend veranstaltet. Ob der positive Eindruck des Vorgängers immer noch besteht, lest ihr in den folgenden Zeilen.
Ihr müsst, wie in jedem Karaoke-Spiel, die richtige Tonhöhe treffen. Wer richtig spielen will, singt natürlich auch korrekt mit!
Auch dieses Mal steht natürlich die namensgebende TV-Show im Mittelpunkt des Spiels. Das kommt dem gelegentlichen Karaoke-Spieler gerade dann zugute, wenn mal kein Freund seinen Besuch angekündigt hat. Im Einzelspielermodus kann man nämlich die Show nachspielen. Bedeutet also, dass ihr zunächst im Vorsingen die Jury überzeugt, um deren Unterstützung für den weiteren Werdegang in der Karriere zu erhalten. In den nächsten Runden geht es dann in erster Linie darum, im Duell gegen virtuelle Gegner zu bestehen. Was im letzten Jahr noch sehr frisch daherkam, wirkt nun leider etwas angestaubt und lieblos. Der Modus wurde bis auf gelegentliche Zwischensequenzen, die kaum der Rede wert sind, nicht überarbeitet. Bedeutet also, dass er erneut bereits in knapp einer Dreiviertelstunde beendet ist. Eine animierte Jury, die eventuell sogar vertont Feedback hätte geben können, fehlt. Es macht zwar immer noch Spaß, gerade weil man in diesem Genre als Solist fast nie etwas geboten bekommt, aber dennoch hatte ich mir etwas mehr Mut zu Neuem erhofft.
Neben dem besagten Show-Modus bietet The Voice of Germany Volume 2 für den Einzelspieler alle sonstigen Standardmodi, die man in einem Karaoke-Spiel erwartet. Als besonderes Schmankerl gibt es aber noch Beat the Crowd. Hier wählt ihr euch einen Song aus und singt dann gegen ein jaulendes, pfeifendes und kreischendes Publikum an. Dabei verdecken die Zuschauer zusätzlich immer weiter den Songtext, wodurch man quasi zu freiem Singen gezwungen ist. Man fühlt sich im Grunde schon ein bisschen wie ein umjubelter Star, auch wenn man, wie im Falle meiner Person, keinen Ton trifft.
Der Mehrspieler ist und bleibt aber natürlich das Herzstück eines jeden Karaoke-Vertreters und hier bietet das neue The Voice of Germany wieder die volle Packung an Spielspaß. Wer es klassisch mag und gerne einfach nur mit beziehungsweise gegen seine Freunde spielt, kommt genauso auf seine Kosten wie derjenige, der es gerne etwas wilder und ausgefallener mag. Für Letztere gibt es beispielsweise den Survivor-Modus, in dem man um die Gunst des Publikums singt. Ist eine Performance signifikant schlechter als die andere, wird man schneller von der Bühne geschickt als einem lieb ist. Glaubt mir, ich spreche aus bitterer Erfahrung!
Neu ins Spiel implementiert wurde der Tournament-Modus, in dem ihr wie in einem Turnier so oft gegeneinander antretet, bis der Sieger feststeht. Einziges Problem ist dabei nur die Tatsache, dass man mit langen Pausen zu rechnen hat, wenn man mit entsprechend vielen Leuten – bis zu sechs sind gleichzeitig möglich – zum Battle antreten möchte. Der größte Kritikpunkt des Mehrspielers kommt dabei nämlich mit am meisten zum Tragen: Es können lediglich zwei Mikrofone gleichzeitig verwendet werden. Und das stört gerade bei langen Gesangspausen ungemein.
Ein weiterer Mangel ist die äußerst überschaubare Tracklist des Spiels. Habe ich vor wenigen Wochen noch von der schier unendlichen Auswahl an Songs in Wii Karaoke U geschwärmt, ist hier das komplette Gegenteil der Fall. Lediglich 30 Lieder lassen sich auswählen. Die gewählten Songs gefallen zwar erneut und eignen sich super zum Nachsingen – gerade Lieder von Crow, Coldplay oder OneRepublic gehen eigentlich immer – aber ein fader Beigeschmack bleibt am Ende trotzdem. Wenigstens werden zu jedem Lied die originalen Musikvideos abgespielt und Cover-Songs findet man ebensowenig wie eine bescheidene Tonqualität. Da bei den Liedern aber immer der persönliche Geschmack mitspielt, ist hier die komplette Setliste aufgelistet:
- This is The Life - Amy Macdonald
- People Help The People - Cherry Ghost
- Lila Wolken - Marteria, Yasha und Miss Platinum
- Stay - Hurts
- Euphoria - Loreen
- Big Girls Don't Cry - Fergie
- Sunrise Avenue - Hollywood Hills (Samu Haber / Finne)
- 36Grad - Zweiraumwohnung
- Heavy on My Heart - Anastacia
- Nur in meinem Kopf - Andreas Bourani
- Echt - Glasperlenspiel
- My Happy Ending - Avril Lavigne
- Girl is on Fire - Alicia Keys
- I Love It - Icona Pop feat. Charli XCX
- Elektrisches Gefühl - Juli
- Sign Your Name - Terence Trent D'Arby
- Stadt - Cassandra St. feat. Adel Tawil
- Wire To Wire - Razorlight
- Liebe ist - Nena
- Wir sind am Leben - Rosenstolz
- Still - Jupiter Jones
- Einmal um die Welt - Cro
- Call Me Maybe - Carly Rae Jepsen
- She Wolf (Falling To Pieces) - David Guetta feat. Sia
- Viva La Vida - Coldplay
- Firework - Katy Perry
- I Follow Rivers - Lykke Li
- Stop And Stare - OneRepublic
- Moves Like Jagger - Maroon 5
- Unbreakable - Nick Howard
Im Einzelspielermodus könnt ihr euch durch die digitale Fassung der TV-Show singen. Dann gibt es sogar Jury-Mitglieder.
Unser Fazit
6
Überzeugend
