Unser Test zum Spiel: Tiger Woods PGA Tour 10

Weisen die meisten EA Sports-Spiele in ihren jährlichen Updates meistens eher geringe Unterschiede und Verbesserungen auf, scheint sich der Branchenriese dieses Jahr gedacht zu haben, das mit den 10er-Versionen für unsere weiße Lieblingskonsole zu ändern. So erhielt Fifa einen komplett neuen Anstrich und auch das Gameplay wurde gehörig umgekrempelt. Derart extrem sind die Änderungen in Tiger Woods PGA Tour 10 zwar nicht, doch werden auch Fans des Vorgängers viel Neues entdecken. Doch fügen sich diese Neuerungen in das Spiel ein? Das erfahrt ihr im Review.

Wie auch schon im Vorgänger liegt der Hauptaugenmerk auf dem Karriere-Modus. In diesem erstellt ihr euch euren eigenen Golfer, den ihr diesmal sogar noch detaillierter euren Wünschen anpassen könnt. Findige Zocker können sich so gut wie perfekt selbst nachahmen. Mit eurem virtuellen Alter Ego absolviert ihr dann unzählige Spiele und Turniere, bis ihr die Aufstiegsforderungen erfüllt habt, um einen Rang aufzusteigen, was euch Zugriff auf weitere Turniere gibt. Zusätzlich gewinnt ihr Skill-Punkte, mit denen ihr euren Golfer permanent verbessert. Diesen könnt ihr dann natürlich auch außerhalb der Karriere verwenden, um zum Beispiel ohne Verpflichtungen und Aufgaben ein paar Löcher zu schlagen. Die Einstellmöglichkeiten dabei sind leider nicht sehr zahlreich. Zusätzlich haben die Entwickler etliche weitere Spielmodi mit auf die Disc gepackt, die ihr auch mit bis zu drei weiteren Freunden zocken könnt. Darunter befinden sich unter anderem eine Art Minigolf, hinter dem sich besonders schwierig zu puttende Löcher verbergen oder die obligatorischen Ringe, durch die ihr den Ball schlagen müsst. Auf der Golf-Party erwarten euch mehrere Minispiele wie das Jonglieren eines Golfballs auf einem Schläger, spielbar ist dieser Modus aber erst ab zwei Spielern, Solo-Spieler haben hier das Nachsehen. Bisher also das gewohnte Bild eines Tiger Woods-Spiels, im Folgenden werden wir euch die Neuerungen, die es teilweise ganz schön in sich haben, genauer vorstellen.

Fangen wir direkt bei der Steuerung an. Denn Tiger Woods PGA Tour 10 ist das erste reine Golf-Spiel mit WiiMotion Plus-Unterstützung. Und als ausgiebiger Spieler des Vorgängers konnte ich mir nicht so recht vorstellen, um wie viel genauer die Schlagabfrage denn noch werden könne, da sie bereits im 09er schon so gut wie perfekt und realitätsgetreu rüber kam. Doch schon nach den ersten Schlägen mit eingesteckter Hardware-Erweiterung war klar: Nie wieder ohne! Jede noch so kleine Höhenänderung beim Ausholen wird registriert, und die Messung eures Schwungs läuft sehr viel präziser ab, so dass ihr für gezielte Bälle zwar mehr Übung benötigt, aber später mit einem realistischen Gameplay belohnt werdet. Doch nicht nur normale Schläge steuern sich nun intuitiver. Auch das Putten könnt ihr nun anhand eurer Schlagstärke ausführen. Dies benötigt sehr viel mehr Fingerspitzengefühl, aber beschert euch ein unglaubliches Gefühl, wenn der Ball endlich im Loch landet. Natürlich ist Tiger Woods PGA Tour 10 weiterhin auch ohne WiiMotion Plus spielbar, und natürlich lässt es sich auch dann weiterhin famos spielen. Doch wir empfehlen den zusätzlichen Kauf der Controller-Erweiterung, um das volle Spielgefühl aus dem Golf-Spiel zu ziehen. Klasse: Ihr könnt sie jederzeit an- und abstecken, ohne eine nervige Kalibrierung durchführen zu müssen.

Wer nach einer Runde Golf noch immer nicht überzeugt wurde, sollte sich die neue Disziplin Disc-Golf genauer ansehen. Darin spielt ihr wie in Wii Sports Resort mit einer Frisbee, nur rennt hier kein Hund um euch herum. Statt einen Ball in ein Loch zu befördern, müsst ihr die Scheibe in einen Korb werfen. Ohne WiiMotion Plus schon ganz spaßig, gerät das Disc-Golf mit der Hardware in völlig neue Dimensionen. Jede Neigung, jeder Winkel wird akkurat erkannt und sorgt dafür, dass ihr nicht einfach mal eben eine Frisbee durch die Luft werft, sondern euch konzentrieren müsst, um den perfekten Wurf zu vollführen. Die Entwickler bei EA haben hier ganze Arbeit geleistet. Doch neben den Steuerungs-relevanten Neuerungen wurden weitere Features eingefügt, die auf den ersten Blick zwar nicht so wichtig erscheinen, für Fans des realistischen Golfens aber eine super Zugabe darstellen. So wurde erneut der Wetter-Kanal integriert, doch anstatt wie im letzten Jahr auf das Wetter an eurem Wohnort einzugehen, spielt ihr die Kurse diesmal mit dem tatsächlichen Wetter, das gerade auf dem realen Grün herrscht. Regnet es also in den Banff Springs, tut es das auch in Tiger Woods PGA Tour 10.

Zu den 20 Kursen aus dem Vorgänger gesellen sich nun sieben neue hinzu, was eine durchaus stattliche Anzahl für ein Golfspiel ist. Außerdem wurde der Online-Modus weiterhin verbessert. Natürlich ist das Simultaneous Play noch immer vorhanden, das es euch erlaubt, gleichzeitig mit euren Kontrahenten auf dem selben Kurs anzutreten, um lästigen Wartezeiten zu entgehen. Das wurde jetzt um Live-Turniere erweitert, die täglich und wöchentlich aktualisiert werden. In diesen spielt ihr sozusagen euer Spiel und tragt euch dann nach dem letzten Loch in die Liste ein, in der sich nach und nach auch die anderen Teilnehmer eintragen. Auf diese Weise könnt ihr jederzeit an einem Turnier teilnehmen. Regelmäßig sollen spezielle Wettbewerbe angeboten werden, in denen ihr euch mit den Punktzahlen echter Golfprofis auseinandersetzen könnt. Wer nach einem anstrengenden Turnier etwas Entspannung sucht, kann sich im Online-Shop neue Klamotten zulegen, die mit Nintendo-Points bezahlt werden. Einige davon werten sogar eure Skills auf.

Die grafische Seite ist leider etwas enttäuschend. Es ist so gut wie kein Fortschritt zum letzten Jahr zu entdecken, was bedeutet, dass euch erneut matschige Texturen und hässliche Bäume erwarten. Nur die Golfer-Konterfeis wurde etwas verbessert, auch wenn sie immer noch zu kantig aussehen und vor allem euer eigener Charakter wirkt in manchen Polo-Shirts irgendwie deformiert. Immerhin sind auch dieses Jahr die Animationen wieder super. Auch wenn die Details nicht überzeugen können, stimmt das Gesamtbild. Da ihr es hier mit einer realistischen Golfsimulation zu tun habt, passiert abseits des Kurses natürlich nichts weiter.

Golf ist nicht gerade der aufregendste Sport, und das schlägt sich auch in der musikalischen Untermalung nieder. So sind die wenigen Tracks eher ruhig, einer hat es aber geschafft, mir mit seinem unterschwelligen, permanenten Techno-Wummern auf die Nerven zu gehen. Glücklicherweise ist es bei diesem einen geblieben. Der Rest Die Effekte wie beim Abschlag klingen realistisch, und das neue Kommentatoren-Duo macht seine Sache außergewöhnlich gut, was dem Spiel hier ein paar zusätzliche Prozentpunkte einbringt.

Unser Fazit

9

Geniales Spiel

Meinung von Pascal Hartmann

Mit <em>Tiger Woods PGA Tour 10</em> haltet ihr das ultimative Golfspiel in den Händen. Mit WiiMotion Plus erlebt ihr eine absolut realistische Steuerung, die der normalen ohne Hardware-Erweiterung um Längen voraus ist. Und wer sich mit der Karriere auseinandersetzt, ist für Wochen beschäftigt. Und dann gibt es ja noch die etlichen anderen Modi, lustige Abende mit Freunden und den fantastischen Online-Modus. Die schwache Technik ist da definitiv Nebensache. Das neue Tiger Woods ist nicht nur ein tolles Spiel, sondern vor allem der perfekte Beweis dafür, wie extrem WiiMotion Plus das Spielerlebnis verbessern kann, wenn es richtig integriert wurde. Beide Daumen hoch!

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