Unser Test zum Spiel: Rabbids Go Home

BWAAAAAAAAAAAAH!!! Ubisoft lässt zum bereits vierten Mal die durchgeknallten Karnickel aus dem Stall und auf die Wii los. Doch diesmal ist alles anders. Denn anstatt wie in den Vorgängern eine lustige Minispielsammlung rund um die Häschen zu entwickeln, bekommen die putzigen Racker diesmal ein eigenes Action-Adventure spendiert, das eure Lachmuskeln arg strapazieren wird.

Die Story des Titels könnte durchgeknallter kaum sein: Da es den Rabbids auf der Erde langsam ein wenig zu öde wird und sie es leid sind, die Menschen ein ums andere Mal um den Verstand zu bringen, entscheiden sie sich dafür, wieder nach Hause zu gehen. Doch wo kommen die kleinen weißen Hoppler überhaupt her? Das wissen sie scheinbar selbst nicht so genau und erwählen deshalb in Windeseile unseren Erdtrabanten, den Mond, als ihre Heimat aus. Da dieser nicht so einfach zu erreichen ist, entschließen sich die Rabbids, einen riesigen Turm aus allem, was sie nur finden können, zu erbauen, um ihr ambitioniertes Ziel zu erreichen. So bewaffnet sich euer Hasentrupp, bestehend aus zwei frei individualisierbaren Rabbids, mit einem Einkaufswagen und sammelt alles gnadenlos ein, was nicht niet- und nagelfest ist.

Die Rabbids durchstreifen im Spiel die unterschiedlichsten Locations. So treibt ihr im Laufe des Spiels euer Unwesen auf einem Flughafen, wo auch mal ein Weihnachtsmann übers Rollfeld rennt, macht einen Powershopping-Ausflug in ein Einkaufszentrum, pflügt über eine Mülldeponie oder sorgt in einem Krankenhaus für Aufregung. Die Entwickler haben bei den Levels wirklich nicht mit genialen Einfällen und irrsinnigen Ideen gegeizt. So spült ihr zum Beispiel am Ende eines jeden Levels eure „Beute“ im Klo herunter, was dann von einer Blaskapelle und durchgeknallten Rabbids schön abgedreht unterlegt wird. An einigen Stellen im Spiel tauschen eure Rabbids ihren geliebten Einkaufswagen jedoch auch mal gegen etwas unkonventionellere Fortbewegungsmittel wie eine Flugzeugturbine, mit der ihr dann so richtig Chaos anrichten könnt. Oder ihr schwingt euch auf ein Luftkissenboot und rutscht damit durch die Wüste. Die Steuerung geht dabei kinderleicht von der Hand. Gesteuert wird euer Gespann mit dem Analogstick, während ihr mit dem A-Knopf einen Gang zulegt und mit Karacho durch die Gegend fegt. Zum Angreifen habt ihr zwei Möglichkeiten: Der meist effektivste Angriff ist ein gepflegtes „BWAAAAAAH!!!!“, was eure Rabbids per schütteln der Remote von sich geben. Damit betäubt ihr eure Gegner und fahrt sie anschließend mit dem Einkaufswagen über den Haufen. Möglichkeit Zwei ist euer Hasengeschoss, welches ihr per Z-Knopf auslöst und somit Gegner oder Hindernisse mit Karnickeln beschießt.

An manchen Stellen in den Levels habt ihr auch die Möglichkeit, spezielle Waffen einzusetzen. So könnt ihr zum Beispiel im Shoppingcenter einen Wassertank vor euch her treiben und durch schütteln der Remote gegen Gegner schleudern. Apropos Gegner, diese trefft ihr in variantenreichen Formen an. Zum Beispiel wären da die verschiedenen Verminatoren, welche wie aufgeblasene Kammerjäger aussehen, aber mehr Angst vor euch haben als umgekehrt und die recht leicht zu besiegen sind. Zudem sind unter anderem noch Bulldoggen hinter euch, die euch nur allzu gern verspeisen würden. Hauptziel in den knapp 40 Levels ist es zumeist, wie bereits erwähnt, so viele Gegenstände wie möglich einzusammeln. Manchmal müsst ihr dabei gegen einen gnadenlosen Countdown antreten oder eine Art Wettrennen bis zu einem Kontrollpunkt im Level bestreiten, um euer Objekt der Begierde nicht aus den Augen zu verlieren. Aufgelockert wird die auf Dauer etwas eintönige Sammelei durch urkomische Zwischensequenzen mit den kleinen Rabbids und kleinere Geschicklichkeitseinlagen wie Jump'n'Run-Abschnitte oder kleinere Bosskämpfe. Am Ende eines jeden Levels wird dann eure Beute gezählt und für besonders viele eingesammelte Gegenstände hagelt es pro Level bis zu vier Belohnungen, die meistens zur Gestaltung eurer Rabbids dienen. Aufgrund des recht niedrigen Schwierigkeitsgrades fällt es euch nicht schwer, alle Belohnungen eines Levels zu ergattern, was anspruchsvolleren Zockern wohl etwas zu leicht sein wird.

Jedoch hat Ubisoft Rabbids Go Home noch ein nettes Feature zum Zeitvertreib verpasst. Wollt ihr euren Rabbid individualisieren, wird dieser in eure Remote „gesaugt“, wo ihr ihm anschließend allerhand Unfug antun könnt. Von Farbwechseln über Tattoos bis hin zu „Schönheitsveränderungen“ per Schraubstock oder Heliumflasche und ganz normalen Kleidungswechseln ist in dem umfangreichen Editor fast alles möglich. Zudem kann man auch gut seine Wut an dem kleinen Racker in der Fernbedienung auslassen. Probiert einfach mal ein paar Schütteleinlagen im Editor-Modus aus und ihr werdet ein bemitleidenswertes umher fliegendendes Häschen sehen, das anschließend etwas deformiert wirkt. Habt ihr ein besonders hübsches Exemplar eines Rabbids erstellt, könnt ihr diesen über die Nintendo Wifi Connection im Rabbids Channel, welcher mit 81 Blöcken zu Buche schlägt, der Öffentlichkeit präsentieren. Ubisoft veranstaltet auch regelmäßig neue Wettbewerbe, bei denen ihr eure Kreationen zur Schau stellen könnt und wo abgestimmt werden kann, wer den besten Rabbid erstellt hat. Zudem könnt ihr auch alle Rabbids von anderen Usern auf eure Wii herunterladen und anschließend im Spiel verwenden.

Der abgefahrene Cartoon-Stil passt ganz hervorragend zum Spiel; eure Häschen wuseln niedlich animiert durch die unterschiedlichsten Settings, welche allerdings häufig ein wenig undetailliert wirken. Ebenso leiden die recht eckigen Menschen unter akuter Detailarmut. Dennoch passt der Grafikstil sehr gut zum Titel und sorgt ein ums andere Mal durch putzige Animationen für Lachanfälle und kann durch seinen ganz eigenen Charme punkten. Eine kleine Klasse für sich stellt der Sound von Rabbids Go Home dar. Ubisoft verdient ein echtes Lob für die zum Teil urkomischen Sprachsamples und Kommentare der Menschen, welche allesamt auf deutsch sind. Aber so richtig geht die Post erst ab, wenn die verrückten Karnickel zu Titeln wie „By the Rivers of Babylon“ die Sau raus lassen und herum tollen, als gäbe es kein Morgen mehr. Oder wenn die durchgedrehte Blaskapelle beim Weg durch den Abfluss zu irrsinnigen Liedern anstimmt. Ich verspreche euch, einen solch abgedrehten und dennoch unglaublich coolen Soundtrack habt ihr in wohl kaum einem anderen Spiel bisher zu hören bekommen!

Unser Fazit

6

Überzeugend

Meinung von Christian Ibe

Rabbids Go Home ist ein gutes Geschicklichkeitsspiel mit den verrückten Rabbids, dem es aber ein wenig an Abwechslung und Anspruch fehlt. Diese Mängel kompensiert das Spiel jedoch mit seinem total schrägen Humor und den unglaublich witzigen Zwischensequenzen, die eure Lachmuskeln aufs Schärfste strapazieren. Dennoch verschenkt das Spiel an einigen Stellen Potential. So hätten etwas offenere Level und abwechslungsreichere Aufgaben durchaus einen Hit ergeben können, aber diese Mängel kann Ubisoft hoffentlich in einem eventuellen Nachfolger ausmerzen. So bleibt mir für Freunde von Ubis Hasen und allen, die es werden wollen, nur eines zu sagen: “BWAAAAH Kaufen Kaufen Kaufen!“, denn wo bekommt man sonst schon die Möglichkeit, mit solch niedlichen Zeitgenossen auf „Shopping-Tour“ zu gehen?

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