Unser Test zum Spiel: Dementium: Remastered
Ich wache in einem verdreckten Raum auf, ich weiß nicht, wer ich bin, wo ich bin und wie ich hier hergelangt bin. Etwas benommen steige ich aus dem Bett. Als ich mich umsehe, finde ich einen kleinen Schlüssel und einige Notizzettel, auf einem von ihnen steht. „Wieso hast du es getan“, doch ich weiß nicht, was dieser Satz bedeuten soll. Es scheint so, als ob ich mich in einem Krankhaus befinde, doch überall klebt Blut, die Einrichtung ist entweder zerstört oder verdreckt. Die Lichter scheinen nicht zu funktionieren, in der Dunkelheit sieht man kaum etwas. Mein Puls pocht unaufhörlich in meinen Ohren und eine Stimme ertönt aus den Lautsprechern, die zur Evakuation aufruft. Ich wandere die Gänge entlang in der Hoffnung, jemanden zu treffen und sehe eine Blutspur am Boden, sie scheint frisch zu sein. Ich beschließe, ihr zu folgen, auch wenn dies keine gute Idee zu sein scheint. Was sich am Ende der Blutspur befindet, ist kaum zu glauben.
Im Schatten lauern die Zombies und sie wollen nicht nur spielen
Die ersten Spielminuten zeigen, in welche Richtung sich das Spiel bewegen will. Was die Story anbelangt, ist diese recht schnell erklärt. Wir wachen als namenloser Protagonist auf und finden uns in einem Krankhaus wieder. Das Gedächtnis haben wir auch verloren und wissen somit nicht, warum wir hier sind. Das Einzige, was wir erahnen können ist, dass jemand an Menschen, lebendig oder tot, herumexperimentiert. Deswegen laufen überall Zombies und dergleichen herum.
Dementium: Remastered glänzt mit einer dichten Atmosphäre. Man hört den Puls seines Charakters, der ständig in den Ohren pocht. Sobald man verletzt wird, ertönt dieser kräftiger und schneller und vermittelt noch mehr das Gefühl, in Gefahr zu sein. Während des Spielens hatte ich immer das Gefühl, dass hinter der nächsten Ecke etwas lauern könnte. Die Musik und die widerlichen Geräusche der Kreaturen tragen viel dazu bei. Die Dunkelheit machte mir hier besonders zu schaffen. Ohne Taschenlampe sieht man nicht gerade weit, somit ist sie euer wichtigstes Werkzeug. Einen erheblichen Nachteil hat die Taschenlampe leider - wenn man diese hält, kann man keine zusätzliche Waffe halten. Man muss sich also entscheiden: Will man Feinde früh genug erkennen oder lieber sicher mit einer Waffe durch die Gänge wandern.
An Waffen mangelt es dem Spiel zumindest nicht. Wie in einem Shooter- oder Survival-Spiel üblich, stehen mehrere Fern- und Nahkampfwaffen zur Verfügung. Die 9-mm-Pistole ist eine der ersten Fernwaffen, die man in dem Spiel findet. Zuvor erhält man noch einen Schlagstock. Im Verlauf des Spiels erhält man zudem eine Shotgun und eine Maschinenpistole. Es stehen aber noch mehr Waffen zur Verfügung. Wer viel ballert, braucht auch Nachschub an Munition. Wie gut, dass überall welche herumliegt. Ich war ziemlich sparsam bei meinem Durchlauf und musste kaum Munition aufsammeln, für die meisten Gegner reichen ein paar ordentliche Schläge. Für die Pistole und Shotgun findet man schnell Munition, man könnte schon fast denken, dass das Krankenhaus neben Medikamenten auch Patronen ausgeteilt hat.
Diese Gegner begegnen euch nicht nur am Boden, auc Decken können sie auch wandern.
Natürlich gibt es auch Gründe, wieso es Waffen in diesem Spiel gibt. In den Gängen und Zimmer lauern einige gefährliche Kreaturen. Durch ihr markantes Stöhnen oder Kreischen weiß man bereits, bevor man sie sieht, dass sie auf euch gewartet haben. Zombies dürfen natürlich nicht fehlen, aber es gibt auch Würmer, wandelnde Oberkörper und mehr. Wild darauf los schießen ist aber dennoch keine gute Idee. Manche Stellen im Spiel verlangen ein aufgefülltes Schießeisen. Sind keine Patronen mehr vorhanden, wird man zum Nachtisch. Leider mangelt es den Gegner an Intelligenz, sehen sie euch, stürmen sie sofort auf euch zu. Falls sich doch keine Patrone mehr in euerem Inventar befindet, kann man an ihnen einfach vorbei laufen. Aber Vorsicht, Schnelligkeit zählt nicht zu euren Stärken und aus dieser Version wurde das Respawnen der Gegner entfernt.
Die etwas größeren Gegner könnt ihr nicht so einfach umgehen. Dicke Metzger mit Beil oder ein mit einer Gatling bewaffneter Rollstuhlfahrer hat Renagade Kid auch in dieses Spiel eingebaut, sie fordern euch zum Kampf auf Leben und Tod heraus. Die Bosse wurden, im Vergleich zum Nintendo DS-Teil, etwas erschwert. Flink bewegen sie sich auf euch zu oder von euch weg, somit fällt es schwerer, ihren Attacken auszuweichen. Aber richtig schwer sind sie auf dem normalen Schwierigkeitsgrad nie, auch wenn man einige Anläufe braucht, um die geeignete Taktik herauszufinden.
Da der Weg das Ziel ist, müssen erst die einzelnen Stockwerke und Zimmer erkundet werden, ehe man sich an die härteren Brocken heranwagen kann. Das Leveldesign ist einer der wenigen Kritikpunkte an dem Spiel, zumindest, wenn man es aus spielerischer Sicht betrachtet. Die immer gleich aussehenden Gänge tragen nicht unbedingt dazu bei, sich schnell zurechtzufinden. Schnell verliert man die Orientierung und wandert ziellos umher. Aber wer schon einmal in einem Krankenhaus war, wird feststellen, dass dort auch vieles identisch aussieht und man sich leicht verirren kann. Aus Mangel an einem Navigationssystem hilft nur noch ein Blick auf die Karte. Diese hat man nun von Anfang an und muss sie nicht, wie im Nintendo DS-Teil, erst finden. Ein Blick auf die Karte verrät, wie groß und labyrinthartig das Spiel aufgebaut ist. Man fühlt sich verloren und einsam beim Erkunden der Stockwerke, was mitunter schlimmer ist, als sich mit Monstern herumzuschlagen - was das Leveldesign wiederum gut dastehen lässt.
Achtet auf sein Beil, sonst werdet ihr Hackfleich
Da es auf Dauer nicht gesund ist, wenn man unter Druck und Anspannung steht, kann man sich an einigen Rätseln versuchen, um die Nerven zu beruhigen. Manche sind Pflicht, sonst bleiben einige Türen ungeöffnet und ihr versauert in dem Spiel, ohne voranzukommen. Andere sind optional und bringen euch meist neue Waffen oder Sonstiges. Leichter wären die Rätsel, wenn man einen Spürhund dabei hätte, da sie sich meist darauf beschränken, dass man Gegenstände suchen oder durch das Entschlüsseln kleiner Texte auf die richtige Lösung kommen muss. Zum Beispiel braucht ihr für einen Koffer drei Schlüssel, diese sind im ganzen Stockwerk versteckt. Die einzigen Anhaltspunkte sind Angaben auf Notizzetteln, die euch verraten, wo sich diese Schlüssel befinden könnten. In einem anderen Rätsel müsst ihr einen kleinen Text entschlüsseln, damit ihr einen Code für eine Tür erhaltet. Weil man im Eifer des Gefechts oder beim Herumirren in den Gängen schnell mal einen Hinweis vergessen kann, kann man diese auf bis zu vier Notizzettel mithilfe des Touchscreens aufschreiben.
Die Fähigkeiten des Touchscreens beschränken sich nicht nur darauf, ihn als Notizblock zu verwenden. Während ihr am oberen Bildschirm nur das Spielgeschehen seht, gibt es am unteren jede Menge nützlicher Informationen. Was als Erstes ins Auge springt, ist das Elektrokardiogramm (EKG), das ist eine visuelle Darstellung eures Herzrhythmus, welche euren Gesundheitsstatus signalisiert. Umso schneller er schlägt, umso näher seid ihr eurem virtuellen Tod. An jeder der vier Ecken habt ihr zudem Softbuttons. Mit den zwei oberen gelangt ihr zu den Notizzetteln und zur Karte, die zwei unteren geben euch Zugang zu euren Items und den Optionen. Es gibt noch zwei weitere Softbuttons in der Mitte des Bildschirmes, diese kommen euch recht gelegen, wenn ihr mit dem Stylus die Kamera steuert. Unten könnt ihr schnell zwischen euren Waffen wechseln und oben könnt ihr mit Objekten interagieren.
Für die Shotgun braucht ihr die richtige Kombination.
Was die Steuerung anbelangt, habt ihr einige Optionen zur Verfügung. Diese sind für Links und Rechtshänder geeignet. Wer mit dem Stylus spielen will, kann diesen ebenfalls verwenden. Wer zudem noch ein Circle Pad Pro oder einen New Nintendo 3DS besitzt, kann den zusätzlichen C-Stick ebenfalls nutzen. Die Steuerung mit dem C-Stick des New Nintendo 3DS ist gut gelungen. Die Schulterbuttons sind fürs Schießen oder Schlagen sowie für das Interagieren mit Türen und Gegenständen verantwortlich. Waffen wechseln kann man mit dem D-Pad. Egal für welche Steurungsart ihr euch entscheidet, nach wenigen Spielminuten geht sie in Fleisch und Blut über.
"Schnell" ist das nächste Stichwort. Das Spiel läuft in schnellen und flüssigen 60 Fps, während des Spielens sind mir keine Slowdowns oder Sonstiges aufgefallen. Aber so viel passiert auch nicht am Bildschirm, was Slowdowns forcieren könnte. Grafisch hat Renegade Kid versucht, das Bestmöglichste aus dem Nintendo 3DS herauszuholen und man muss sagen, sie haben ihre Arbeit recht gut gemacht. Trotz der wiederholenden Areale und der geringen Weitsicht sehen das Spiel und deren Monster schaurig schön aus. Wer ein offenes Ohr hat, sollte sich das Spiel ganz genau anhören. Düstere Pianoklänge, gepaart mit einigen Tönen aus einer Geige oder Ähnliches, untermalen die Atmosphäre und tragen viel zur Stimmung bei. Hinzu kommt noch das Pochen des Herzens, etwas schrill sind hingegen eure Gegner. Träger von Kopfhörer bekommen zwar das Bestmögliche aus den Klängen heraus, aber die Schreie und Geräusche der Monster können dem einen oder anderen in den Ohren schmerzen. Dafür ist der 3D-Effekt ein richtiger Augenschmeichler. Obwohl man nur mit der Taschenlampe weit sieht, sieht der Effekt so aus, als ob man in den Bildschirm greifen könnte.
Bei diesen kleinen Würmern braucht man schon mehr als eine Taschenlampe.
Unser Fazit
8
Ein Spiele-Hit