Unser Test zum Spiel: Comic Workshop 2

Wer schon immer einmal eigene Comics oder Manga zeichnen wollte, hat nun mit Comic Workshop 2 erneut die Gelegenheit dazu. Das Zeichenprogramm bietet sich neben der Art Academy-Reihe dafür an, eigene Kunstwerke auf dem Nintendo 3DS zu zeichnen. Der Fokus liegt hier allerdings darauf, in kleineren zusammenhängenden Bildern Geschichten zu erzählen. Nach diesem Prinzip war auch der Vorgänger, Comic Workshop, gestrickt. Welche Möglichkeiten euch der Nachfolger bietet, erfahrt ihr in den unten stehenden Zeilen.


Wer einen Comic zeichnen möchte, muss sich auch an die Feinheiten wagen.

Bevor ihr überhaupt Hand an einen Stift oder ähnliches Zeichenmaterial legt, bestimmt ihr im Vorfeld, ob ihr Links- oder Rechtshänder seid. Das könnt ihr jederzeit im Hauptmenü ändern, das optisch selbst wie ein Comic mit drei verschiedenen Panels, also Bildabschnitten, aufgebaut ist. Wer noch nicht so viel Erfahrung im digitalen Zeichnen hat, sollte unbedingt das Tutorial abschließen, bevor es ans Kreieren des eigenen Comics oder Manga geht. Dieses bietet euch insgesamt 29 Lektionen, die euch Schritt für Schritt an die Bedienung und Funktionen des Programms heranführen.

Weil Comic Workshop 2 hinsichtlich der grafischen Gestaltung zahlreiche Optionen bietet und sich hinter größeren, professionellen Zeichenprogrammen nicht allzu sehr zu verstecken braucht, solltet ihr schon ein bisschen Zeit für das Tutorial mitbringen. Die ersten Lektionen bringen euch die Grundbedienung näher und falls ihr schon Erfahrung im digitalen Zeichnen habt, könnt ihr auch gezielt Lektionen zu Themen auswählen, die euch interessieren. Im Prinzip lernt ihr alles für das Comic-Zeichnen Wissenswerte über Linien, Formen, Farben, Sticker, Sprechblasen, Layer (Ebenen), Sättigung, Text-Optionen, Arten von Comics und noch vieles mehr. Wenn ihr das volle Potenzial von Comic Workshop 2 ausschöpfen wollt, empfiehlt es sich wirklich, Geduld mitzubringen und die jeweils ein bis drei Minuten langen Lektionen im Vorfeld abzuarbeiten.

Im Übrigen ist das ganze Programm auf Englisch gehalten. Das dürfte jedoch durch die begleitende Visualisierung der Möglichkeiten kein Problem darstellen. Wenn ihr eine Zeichenoption nicht versteht, einfach kurz ausprobieren, und ihr wisst, was ihr damit anstellen könnt. Der wichtigste Punkt im Hauptmenü verbirgt sich hinter dem größten Panel und heißt „Time to draw“. Damit ist der Freies Zeichnen-Modus gemeint, dem ihr euch nach dem Tutorial widmen könnt. Jetzt geht es also richtig los und ihr könnt zeigen, was ihr gelernt habt!

Um ein Projekt zu beginnen, dürft ihr als erstes eine Mappe anlegen und sie benennen. Danach bestimmt ihr das Format der Seiten, die ihr danach nach Herzenslust gestaltet. Dabei könnt ihr die Höhe und Breite individuell festlegen. Es gibt aber auch verschiedene Voreinstellungen, die ihr auswählen könnt. Wenn ihr die erste Seite eures Comics auswählt, könnt ihr euch anschließend für ein Layout der Panels entscheiden, von denen euch eine Vielzahl zur Auswahl angeboten wird. Die Seitenaufteilung ist dabei nicht final, aber ihr solltet hier schon im Kopf haben, wie viele Panels ihr benötigt und was größenbedingt darin gezeichnet wird.

Nun habt ihr die Möglichkeit, euch nach Herzenslust auszutoben und eure eigene Geschichte mit euren Figuren aufs digitale Papier zu bringen. Euren Seiten könnt ihr dabei eine Beschreibung verpassen, damit ihr einen Anhaltspunkt habt und euch eventuelle Ideen für später aufbewahren könnt. Wichtig zu beachten ist hierbei, dass eure Seite in zwei verschiedenen Modi vorliegen kann, Clean Copy und Storyboard. Der erste Modus ist dabei dem Feinschliff und der Überarbeitung der Seite im Endstadium gewidmet, während der zweite den Fokus auf das Zeichnen der Geschichte legt. Diese wird üblicherweise in Comics und Manga mit Textboxen, Sprechblasen, Rasterfolien und Stickern bzw. visualisierten Geräuschen/Aktionen dargestellt. Das alles könnt ihr nur im Storyboard-Modus hinzufügen und überarbeiten.


Seid ihr mit einer Seite zufrieden, könnt ihr sie abspeichern und sie liegt als JPG-Datei auf eurer SD-Karte bereit. Das dauert allerdings ziemlich lange und bei Seiten mit vielen Panels können schon einmal gut und gerne ca. drei Minuten vergehen, in denen ihr einfach nur dem Ladebalken zuschaut. Auch zwischendurch habt ihr natürlich jederzeit die Möglichkeit, euren Fortschritt abzuspeichern. Ihr könnt also am Ende euren ganzen Comic auf den PC übertragen und sogar ausdrucken. Allerdings kann der Detailgrad bzw. die Bildqualität dabei nicht mit einem Programm wie Photoshop mithalten, was angesichts des mobilen Zeichenprogramms völlig in Ordnung ist. Außerdem könnt ihr eure Kreationen im Miiverse teilen. Das funktioniert jedoch nicht, falls ihr eigene Bilder von der SD-Karte in euren Comic oder Manga eingebaut habt.

Comic Workshop 2 bietet verglichen mit dem Vorgänger genau dasselbe Zeichenprogramm, allerdings mit vielen kleineren Verbesserungen, die das Zeichnen angenehmer gestalten. Das Shortcut-System und die Preview-Option wurden überarbeitet, neue Tools wie das horizontale Spiegeln und eine verbesserte Farbabstufung sowie eine komplett neue Farbpalette für Formen und Sprechblasen wurden hinzugefügt, ebenso wie zwei neue Blending-Modi. Dazu kommen noch weitere Feinheiten, weshalb es sich empfiehlt, direkt zum zweiten Teil der Reihe zu greifen. Solltet ihr den Vorgänger bereits besitzen, müsst ihr selbst entscheiden, ob euch diese Verbesserungen das neue Programm wert sind.


Mit vorgefertigten Designs und vielen weiteren Möglichkeiten peppt ihr eure Geschichte auf.

Unser Fazit

8

Ein Spiele-Hit

Meinung von Daniela Schlögel

Comic Workshop 2 ist all denjenigen ans Herz gelegt, die schon immer einmal eigene Comics oder Manga zeichnen wollten und denjenigen, die gerne zeichnen und abseits von gewöhnlichen Zeichenprogrammen Lust auf etwas Neues haben. Zeichenmuffel werden mit Comic Workshop wahrscheinlich nicht warm, vor allem, da es empfohlen ist, zuerst das umfangreiche Tutorial zur Bedienung und den Funktionen abzuschließen. Der Titel vermittelt euch zum einen den lockeren Einstieg in die Materie und die Grundlagen, zum anderen ermöglicht er es darüber hinaus, die eigene Kreativität zu entfalten und wirklich gute Comics zu erstellen. Mit professionellen PC-Programmen kann Comic Workshop 2 zwar nicht mithalten, bietet euch aber als kleineres, mobiles Programm auf dem Nintendo 3DS jede Menge Umfang.

Awards

Spiele-Hit

Die durchschnittliche Leserwertung

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Kommentare 2

  • JoWe

    Splatoon-Tagger

    Schön ausführlicher Test, danke!
    Aber ich werde mir für die U ArtAcademy runterladen ...

  • thehunter

    Turmfürst

    Mir hat schon der erste Spaß gemacht, hab mir gestern den 2. runtergeladen