Unser Test zum Spiel: Extreme Exorcism

Stell dir vor, dass du ein Spiel spielst. In diesem Spiel hast du nur einen wirklichen Gegner: dich selbst! Du kennst dich, du weißt genau, was du als nächstes tun wirst. Und trotzdem wirst du dich niemals endgültig besiegen. Die Frage ist nicht, ob du dich im Kampf bezwingen kannst, sondern nur, wie lange du überleben wirst. Für eine derart verfahrene Situation können nur Geister verantwortlich sein! Versuche ruhig, sie dir selbst auszutreiben, du wirst scheitern. Das ist Extreme Exorcism.


Geister haben nur Schabernack im Sinn. Darum müsst ihr sie austreiben und anschließend gegen euch selbst kämpfen.

Also was genau ist es, das die Geister im Spiel treiben? Das Spielprinzip ist einfach und irgendwie genial: Ihr wählt einen Exorzisten und schickt ihn los, um einen Geist zu besiegen. Das ist auch gar nicht so schwer, denn im Level befinden sich verschiedene Waffen, mit denen ihr den Gegner nur einmal treffen müsst. Das Problem: Danach ist es nicht vorbei! In der nächsten Runde kämpft ihr zusätzlich gegen euren eigenen Geist. Alle Bewegungen und Schüsse, die ihr in der letzten Runde ausgeführt habt, werden jetzt von einem Geist wiederholt. Ihr kämpft praktisch gegen euch selbst.

Dieses Spielchen wiederholt sich immer wieder: In der dritten Runde ist euer Geist aus Runde 1 erneut dabei, zusätzlich werden eure Aktionen aus Runde 2 von einem weiteren Geist wiederholt. Eine Runde endet, wenn ihr das eigene, gespenstische Ich aus dem jeweils letzten Durchgang erledigt. So tummeln sich immer mehr Gegner auf dem Bildschirm. Ihr könnt durch erfolgreiches Spielen den Highscore erhöhen und neue Stages oder Waffen freischalten, aber letztlich ist es eine Frage der Zeit, bis ihr scheitert. Taktisch ergeben sich daraus natürlich bestimmte grundsätzliche Vorgehensweisen: Versucht, den gejagten Geist möglichst mit einem einzigen Schlag oder Schuss zu besiegen. Jeder weitere Angriff bedeutet ein gefährlicheres Umfeld für die folgenden Runden. Auch den diversen anderen Geistern sollte man aus diesem Grund besser ausweichen als sie anzugreifen. Der Fokus in Extreme Exorcism liegt also bei dem einen Ziel, das die Runde beendet.

Zugleich kann man versuchen, das eigene Gedächtnis herauszufordern, indem man sich die eigenen Wege und Aktionen merkt und den daraus resultierenden gefährlichen Situationen in den Folgerunden aus dem Weg geht. Das funktioniert natürlich nur begrenzt, hilft aber dabei, den Highscore noch etwas nach oben zu schrauben. Wer etwas Abwechslung sucht, kann anstelle des Arcade-Modus' auch den Bereich Aufgaben wählen, in dem ihr beim Spielen bestimmte Voraussetzungen zum Bestehen erfüllen müsst, zum Beispiel eine bestimmte Anzahl von Runden zu überleben.

Unterhaltsam ist Extreme Exorcism auch im lokalen Multiplayer. Bis zu vier Spieler können gemeinsam oder gegeneinander antreten. Im Arcade-Modus spielt ihr zusammen gegen die Geister. Wenn eure Freunde wild springend und rennend auf Geisterjagd gehen, könnt ihr euch sicher vorstellen, dass es schnell chaotisch und schwierig werden kann. Wenn ihr euch aber taktisch absprecht und die Waffen sparsam einsetzt, können die Mitstreiter auch eine große Hilfe sein und die Aufgabe vereinfachen. Wollt ihr lieber gegen eure Freunde antreten, ist das Deathmatch die richtige Wahl. Hier bekämpft ihr nicht nur eure menschlichen Gegner, auch die Geister mischen wieder mit. Natürlich versucht ihr hier, der letzte überlebende Exorzist zu sein.

Technisch wird das Spiel im einfachen, aber charmanten Retro-Stil präsentiert. Es liegt ganz bei euch, ob ihr die Pixelgrafik liebt oder lieber ein Abenteuer im modernen Look vor Augen hättet. Enttäuscht bin ich von der Einbindung bzw. Nicht-Einbindung des GamePads. Dessen Bildschirm hat nämlich praktisch keine Funktion, die Action findet auf dem Fernseher statt. Extreme Exorcism ist nicht das erste Spiel, das sich nichts Besonderes in dieser Hinsicht ausdenkt, aber warum man dann nicht einfach das Bild optional auf dem Controller darstellen lässt, um das Spielen ohne Fernseher zu ermöglichen, ist mir ein Rätsel.


Schwieriger, aber auch spaßiger, wird es, wenn ihr weitere Mitspieler für den Exorzismus anheuert. Bald wimmelt es von Geistern.

Unser Fazit

7

Spaßgarant

Meinung von Roman Dichter

Extreme Exorcism ist ein Spiel mit einer simplen, aber tollen Idee: Eure eigenen Aktionen werden von Geistern wiederholt, sodass ihr gegen immer mehr Versionen von euch selbst spielt. Das wird zwar ein wenig eintönig, zumal ihr auch mit neuen Waffen und Stages letztlich immer dieselbe Aufgabe habt, aber diese ist wirklich unterhaltsam und fordert gewisse taktische Planungen. Zudem bringt ein weiterer Modus mit speziellen Herausforderungen etwas Abwechslung und im Spiel mit oder gegen bis zu drei Freunde im lokalen Mehrspielermodus kommt Stimmung auf. Ob euch der Retro-Look dabei zusagt, ist Geschmackssache. Einigen Spaß könnt ihr mit Extreme Exorcism auf jeden Fall haben!

Die durchschnittliche Leserwertung

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