Unser Test zum Spiel: Hasbro: Spiel mal wieder!

Mit dem Einzug der virtuellen Spielerlebnisse erlitten besonders traditionelle Brettspiele in den jüngeren Zielgruppen einen Nachfrage-Rückgang. Die schönen Sonntag nachmittags-Brettspielchen in trauter Familienrunde schienen gezählt, da der Nachwuchs vor der Konsole hockte, um sich dort seine alltägliche Spieldosis abzuholen. Doch nun bringt EA die Familien wieder zusammen und veröffentlicht mit Hasbro: Spiel mal wieder! bereits die zweite Brettspielsammlung rund um Hasbros Brettspielklassiker für Nintendos Wii. Ob euch mit dem Titel ein echter Partykracher für die ganze Familie ins Haus steht oder das Spielen eher zur Qual wird, erfahrt ihr in unserem nun folgenden Review.

Insgesamt hat sich zum Vorgänger Hasbro: Familienspieleabend nicht wirklich viel getan. Diesmal gibt es anstatt der sechs mehr oder weniger bekannten Brettspiele nur noch fünf, dafür können diese jedoch in einer klassischen sowie einer aufgepeppten Remix-Version gespielt werden. Mit von der Partie sind diesmal Jenga, 4x4 Gewinnt, Doktor Bibber, Pictureka!, und Bob It! So führen euch wahlweise Mr. Potatoe Head oder sein weibliches Gegenstück durch die bunten Menüs, in denen ihr euch für eines der einzelnen Brettspielchen entscheiden könnt. Oder ihr startet den Punktejagd-Modus, welcher euch durch einige kleine Minispielchen führt, die thematisch an den enthaltenen Brettspielen orientiert sind. Dort gilt es dann eine möglichst hohe Punktzahl ab zu stauben, um eines der vielen Extras für Mr. Potatoe Head frei zu spielen.

Gesteuert wird das Spiel nur mit der Wiimote, welche in den einzelnen Spielen zumeist von der Pointer-Steuerung Gebrauch macht. Leider ist die Steuerung des Titels besonders bei Jenga sehr träge und wirkt keineswegs so dynamisch wie die eines Boom Blox, das eindeutig zeigt, dass ein Jenga-ähnliches Spielprinzip hervorragend auf der Wii funktionieren kann. Ebenso erweist sich die Bewegungsabfrage bei Bop It! als sehr kritisch, da sie häufig eure Bewegungen als falsch oder gar nicht erst erkennt. Auch so ist das gesamte Spiel eher träge und wirkt besonders gegen K.I.-Gegner recht schnell ermüdend, da das Beisammensein mit echten Gegnern sowie die Schadenfreude bei einem Fehler eines Kontrahenten einfach fehlen. Daher solltet ihr das Spiel am besten nur in geselliger Runde spielen. Hier verdienen die Entwickler ein kleines Lob, denn wie im Vorgänger können alle menschlichen Spieler gemeinsam Punkte sammeln, um neue Extras frei zu spielen und Erfolge zu erhalten.

Kommen wir nun zu den einzelnen Spielen: Jenga dürfte jedem von euch ein Begriff sein. Ihr habt ein Holztürmchen, das es abzubauen gilt. Es gibt wahlweise die Möglichkeit, die Steine wieder oben auf den Turm legen zu müssen, ohne dass dieser einstürzt oder die ganz normale Abbaumethode. Hier kann man auch gleich die Remix-Versionen der Titel erklären: So wird bei Jenga ähnlich wie in Boom Blox mit bunten Steinen gespielt und zuvor ausgelost, welche Farbe man als nächstes ziehen muss. Ihr seht, das Spielprinzip ist fast unverändert und die Remix-Versionen bringen nur kleinere Änderungen mit sich. 4x4 Gewinnt ist im Prinzip wie das herkömmliche 4 Gewinnt, nur dass nun mit zwei Feldern „hintereinander“ gespielt wird, sodass man mehr Möglichkeiten hat, Steine zu platzieren und mehr aufpassen muss, was der Gegner macht. Bop It! ist ein bloßer Reaktions- und Gedächtnistest, bei dem ihr eine vorgeführte Kombination aus Bewegungsabläufen nachmachen müsst. Leider versaut die recht schlechte Bewegungsabfrage das Spiel total. In Doktor Bibber ist ebenfalls euer Geschick gefragt, denn hier gilt es zum Beispiel, bestimmte Gegenstände aus dem Körper des Patienten zu ziehen. Hierfür müsst ihr einfach eure Wiimote in die jeweilige Richtung neigen, was sehr gut funktioniert. Last but not least wäre da das Logikspiel Pictureka, in welchem euch verschiedene Aufgaben wie zum Beispiel „Finde fünf Gegenstände, die rauchen“ erwarten. Diese müsst ihr dann aus einer schier endlos erscheinenden Bildermasse herausfischen. Wird die Aufgabe erfüllt, hagelt es massig Punkte. Pictureka ist zugleich auch das beste Spiel in der Sammlung und macht vor allem in geselliger Runde Spaß, da es als einziges der fünf Spiele auch ein wenig Dynamik im Gameplay vermittelt und nicht nur auf drögem Knöpfchen drücken und Remote bewegen aufbaut. Wenigstens werden alle Spiele auf Wunsch ausführlich für den Spieler erklärt, sodass jeder die Regeln der Spiele verstehen kann. Zudem bringen die umfangreichen anpassbaren Regeln zu den jeweiligen Spielen ein wenig mehr Abwechslung in das Spielgeschehen.

Ja, grafisch gesehen ist der Titel wohl als zweckmäßig zu bezeichnen. Die Miis und Mr. Potatoe Head sind spärlich animiert und winken höchstens ein bis zweimal in die Runde. Auch die Spiele sind grafisch arg unspektakulär umgesetzt und können höchstens durch dezent nervendes Kantenflimmern für Aufsehen sorgen.

Auch bei der Vertonung des Titels gibt es keine wirklichen Highlights, über die es sich zu schreiben lohnt. Aufsehen erregende Hintergrundmelodien mit Ohrwurmgarantie oder eine umfangreiche Sprachausgabe sucht ihr in Hasbro: Spiel mal wieder! vergeblich.

Unser Fazit

4

Erträglich

Meinung von Christian Ibe

Leider reiht sich <em>Hasbro: Spiel mal wieder!</em> in die Reihen der missglückten Brettspielversoftungen, wie es sie schon zur Genüge gibt, ein. Das Spielgefühl ist extrem träge und langweilt euch schon nach kurzer Zeit! Lediglich im Mehrspieler-Modus kommt ein wenig Spaß auf, welcher aber unter Steuerungsmacken leiden muss. Holt euch für das Geld lieber ein bis zwei anständige Brettspiele, da habt ihr mehr von und werdet länger euren Spaß damit haben.

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