Unser Test zum Spiel: Rock Band: Green Day

Erfolgreiche Spiele-Serien ziehen meist einen Nachfolger nach dem anderen nach sich. So natürlich auch das überaus erfolgreiche Rock Band-Franchise. Obwohl man bei den letzten Veröffentlichungen nicht wirklich von einem richtigen Nachfolger sprechen kann, da diese bis auf kleine Verbesserungen dem Grundprinzip der Serie treu blieben und nichts großartig Neues boten. Statt ausgeklügelter neuer Modi oder dem Einführen neuer Instrumente (ab Rock Band 3 wird es eine tragbare Keytar geben, also ein Keyboard, das wie eine Gitarre gehalten wird) wurde der Schwerpunkt auf einzelne Bands gelegt. Nach AC/DC und den Beatles können nun die Fans von Green Day die digitalen Musikfans zum Kochen bringen. Doch eignet sich die Musik des Dreier-Gespanns für ein Musikspiel? Das erfahrt ihr im Review zu Green Day: Rock Band.

Kaum eine Band kommt ohne musikalischen Fortschritt bzw. einer ständigen Weiterentwicklung aus. Auch Green Day machen da keine Ausnahme. Die drei Musiker haben ihren Stil vom Punk in der Kerplunk!-Ära zur regelrechten Rock-Opera in 21st Century Breakdown ausgebaut (womit sie schon in American Idiot anfingen) und so ihre Fan-Basis stetig erweitert. Ihren Wurzeln sind sie trotzdem treu geblieben, denn auch auf dem neuesten Album bahnen sich die Punker in Billy Joe Armstrong, Mike Dirnt und Tré Cool gerne den Weg an die Oberfläche. Dieser musikalische Werdegang der Band ist in Green Day: Rock Band sehr gut zu beobachten bzw. zu hören. Zwar übergeht das Spiel Kerplunk!, bietet euch aber neben den kompletten Dookie-, American Idiot und 21st Century Breakdown-Alben immerhin jeweils drei Songs von Insomniac und Nimrod sowie zwei aus Warning. Doch halt, sagte ich komplette Alben? Das trifft auf 21st Century Breakdown leider nur begrenzt zu, denn hier war anscheinend die Geldgier bei EA zu groß: Einige Titel des Albums befanden sich bereits vor Release des Spiels im Music Store und sind daher nicht im Spiel enthalten. Wer also das Album komplettieren möchte, muss zusätzlich Geld für die restlichen Songs ausgeben. Das muss auch jeder, der alle Herausforderungen in Green Day: Rock Band abschließen möchte, denn ohne die herunterladbaren Songs ist die Aufgabe, das gesamte Album zu spielen, nicht machbar. So nicht, EA!

Das Spielprinzip wurde so gut wie unangetastet gelassen, einige kleine, aber feine Verbesserungen sollten trotzdem erwähnt werden. So bleiben euch nach dem Verlassen des Pause-Modus zurück zum gerade gespielten Song nun drei Sekunden Zeit, um eure Finger auf die richtigen Tasten zu legen. So werden unabsichtlich verfehlte Noten vermieden, nur weil der Pizzabote vor der Tür steht. In Song-Sets, in denen ihr mehrere Titel hintereinander spielen müsst, werden die Punkte nun auch während des Spielens nur zusammengerechnet angezeigt. Und der Überschuss an Overdrive am Ende eines Songs wird auf den nächsten übertragen. Besonders in den "Spiele das komplette Album"-Aufgaben kommt dadurch das Feeling, tatsächlich das Album und nicht einfach aneinandergereihte Titel zu spielen, sehr gut rüber. Kommt ihr in der Karriere voran, schaltet ihr nach und nach Fotos und Videos der Band frei. Besonders die Live-Mitschnitte einiger Songs sind überaus sehenswert. Nur live dabei zu sein ist noch besser. Leider gibt es lediglich drei Bühnen, auf denen ihr euer Können unter Beweis stellen könnt. Alles weitere zur Umsetzung des Green Day-Themas erfahrt ihr im Grafik-Bereich des Reviews. Doch jetzt folgt erst einmal eine Auflistung aller im Spiel enthaltenen Songs, unterteilt nach Album:

Dookie:
Burnout
Having a Blast
Chump
Longview
Welcome to Paradise
Pulling Teeth
Basket Case
She
Sassafrass Roots
When I Come Around
Coming Clean
Emenius Sleepus
In the End
F.O.D.

Insomniac:
Brain Stew
Jaded
Geek Stink Breath

Nimrod:
Hitchin' a Ride
Good Riddance (Time of Your Life)
Nice Guys Finish Last

Warning:
Minority
Warning

American Idiot:
American Idiot
Jesus of Suburbia
Holiday
Boulevard of Broken Dreams
Are We the Waiting
St. Jimmy
Give Me Novacaine
She's a Rebel
Extraordinary Girl
Letterbomb
Wake Me Up When September Ends
Homecoming
Whatsername

21st Century Breakdown:
Song of the Century
21st Century Breakdown
Before the Lobotomy
Last Night on Earth
Peacemaker
Murder City
¿Viva La Gloria? (Little Girl)
Restless Heart Syndrome
Horseshoes and Handgrenades
The Static Age
American Eulogy
See the Light

Tré Cool trägt ein verschmitztes Lächeln im Gesicht, Mike Dirnt wirkt wie in seiner eigenen Welt und Billy Joe Armstrong trägt die Emotionen der Songs über die Mimik hinaus weiter. So kennen wir die drei Musiker, und so finden wir sie auch in Green Day: Rock Band. Die digitalen Abbilder der Band-Mitglieder entsprechen sowohl in der jungen als auch der etwas älteren Variante sehr passend den realen Künstlern. Wenn Tré dann zu Beginn eines Songs von seinem Schlagzeug weg nach vorne an die Bühne rennt und das Publikum dazu auffordert, im Takt mit zu klatschen, kommt echtes Konzert-Feeling auf. Dieses wird noch dadurch auf die Spitze getrieben, dass immer wieder Feuersäulen in die Höhe schießen oder Lichtshows für hübsche Effekte sorgen. Auch die Animationen wissen zu überzeugen. Leider ist die Abwechslung mit den drei zur Verfügung stehenden Bühnen, die auf realen Auftritten basieren (so spielt ihr die American Idiot-Songs auf der Milton Keynes-Bühne, bekannt aus der Live-DVD Bullet In A Bible) und damit einhergehenden drei Klamotten-Sets der Band nicht gerade groß. Und warum das Publikum aus höchstens drei unterschiedlichen Charakteren besteht, ist ebenfalls sehr schade. Weniger ist eben nicht immer mehr.

Jeder einzelne Song klingt, als würdet ihr direkt eine CD abspielen. So wirkt alles irgendwie klinisch rein, was nicht so ganz zum Live-Faktor beiträgt, den das Spiel in der Karriere rüberbringen will. Das ist besonders schade, da das Milton Keynes-Konzert bereits als Live-CD vorliegt. Auch das Publikum trägt entscheidend zur Atmosphäre bei und ihr fühlt euch, als stündet ihr tatsächlich auf der Bühne. Green Day-Fans werden garantiert ihre helle Freude daran haben, zu Basket Case oder American Idiot ab zu rocken.

Unser Fazit

9

Geniales Spiel

Meinung von Pascal Hartmann

Green Day: Rock Band ist erneut ein gelungener Ableger der Rock Band-Serie. Aufgrund geringer Abwechslung, was die Bühnen betrifft, und dem Zwang, für das komplette 21st Century Breakdown-Album zusätzliche Kohle im Download-Store ausgeben zu müssen, kommt es jedoch nicht an die Beatles-Version des Musikspiels heran. Die freischaltbaren Fotos und Videos sind ein nettes Schmankerl für jeden Fan. Positiv hervorzuheben sind die kleinen Verbesserung im Spielablauf wie die dreisekündige Unterbrechung, bis der zu spielende Song nach dem Beenden des Pause-Menüs weitergeht. Natürlich sind die Akkord-lastigen Stücke aus den frühen Jahren der Band nicht sonderlich anspruchsvoll, stattdessen wird ein belastbares Handgelenk gefordert. Spaß macht aber jeder Song. Und das ist doch die Hauptsache.

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