Unsere Vorschau zum Spiel: Star Fox Zero
Star Fox Zero ist eines dieser Spiele, die bereits lange vor ihrer Veröffentlichung zahlreiche Diskussionen auslösten. Im Fokus standen besonders zwei Aspekte: die Grafik und die Steuerung! Während es in Zeiten von Screenshots und Videos im Internet recht einfach geworden ist, sich eine eigene Meinung über die optische Erscheinung eines Spiels zu bilden, sind viele von euch sicher noch unsicher, ob die Steuerung, die auch auf den Gyrosensor setzt, den Spaß am Spiel bereichern oder verderben könnte. Darum konzentrieren wir uns in dieser Vorschau darauf, auf welche Weise wir die Kontrolle über Fox McClouds Arwing (und andere Fortbewegungsmittel) erhalten können.
Hier die Cockpit-Ansicht: Das Fadenkreuz könnt ihr durch Bewegen des Wii U GamePads auf das gewünschte Ziel richten.
Wie schon in anderen Star Fox-Ablegern ist das Kampfflugzeug, der Arwing, der Haupt-Arbeitsplatz von Fox und seinen Kameraden. Wer die volle Kontrolle darüber haben möchte, muss sich allerdings in etwas komplexere Strukturen einarbeiten als etwa bei Star Fox 64. Im Wesentlichen verkomplizieren zwei Dinge die Sache: Zum einen bieten euch Wii U GamePad und Fernseher zwei verschiedene Blickwinkel auf das Geschehen – in der Regel bietet das GamePad die Cockpit-Perspektive, die besonders für gezieltes Schießen vorteilhaft ist, während auf dem Fernseher die Außenansicht präsentiert wird. Ihr könnt aber per Minus-Knopf jederzeit die Bildschirme tauschen. Zum anderen können die Flugrichtung (durch den Analog-Stick) und die Richtung eurer Laserschüsse (durch den Gyrosensor) unabhängig voneinander gesteuert werden.
Kann man die Bewegungssteuerung auch abstellen? Nein. Aber: Schnell ist mir aufgefallen, dass man bei ruhig gehaltenem GamePad im Grunde nicht viel anders steuert als bei den Vorgängern, wo die Schussrichtung der Flugrichtung entsprach. Auch bei Star Fox Zero werden eure eingebauten Laserkanonen grundsätzlich geradeaus abgefeuert. Per Bewegungssteuerung kommt als zusätzliche Komponente praktisch eine Feinjustierung der Schussrichtung hinzu. Das macht die Aufgabe durchaus komplexer und bedarf einiger Eingewöhnung. Wenn man sich aber erstmal eingespielt hat, klappt das immer besser und die zusätzliche Präzision der eigenen Angriffe wird zunehmend zu einer willkommenen Ergänzung. Hilfreich ist es übrigens auch, im Pausenmenü auszuwählen, dass die Bewegungssteuerung nicht permanent, sondern nur beim Anvisieren von Gegnern aktiv ist. Probiert also aus, welche Variante euch besser liegt.
Was die Eingewöhnungszeit zusätzlich verlängert, ist die Orientierung auf den beiden Bildschirmen. Auch hier ist es eine Frage des individuellen Geschmacks, wie man damit umgehen möchte. Dennis beispielsweise guckt praktisch nur auf den Fernseher und tauscht bei Bedarf die beiden Ansichten per Knopfdruck. Ich dagegen bevorzuge es, beide Perspektiven auf ihrem eigenen Bildschirm zu haben und den Blick wandern zu lassen. Doch wie oft ist der Blickrichtungswechsel notwendig? Zumeist liegt es an euch, welche Ansicht ihr bevorzugt. Wenn die Kamera hinter dem Arwing ist, habt ihr eine bessere Übersicht. Aus dem Cockpit ist das genaue Anvisieren eurer Ziele besser möglich. In manchen Situationen ist der Perspektivwechsel aber nicht nur Geschmackssache, sondern notwendig.
Nicht nur per Arwing brecht ihr in die Schlacht auf. Der Gyrowing kann auf der Stelle fliegen und einen Hilfsroboter abseilen.
Beispielsweise gibt es auch im aktuellen Teil der Reihe Abschnitte, in denen ihr in offener Formation fliegt. Das bedeutet, dass ihr nicht (wie zumeist) in eine bestimmte Richtung fliegt und dabei lediglich nach oben, unten, links und rechts Feinden und Hindernissen ausweichen könnt, sondern euch frei innerhalb eines bestimmten Gebietes bewegt und auch komplett die Richtung ändern könnt. In der offenen Formation könnt ihr Objekte oder gegnerische Flieger mit der Kamera fixieren (taktische Ansicht). Dann betrachtet ihr das Geschehen nicht mehr aus der Position hinter dem Arwing. Der Fernseher wird fast zu einer Übersichtskarte, die euch dabei Hilft, das Ziel im Auge zu behalten. Das ist auch sehr praktisch, weil man gerade bei beweglichen Zielen sonst schnell die Orientierung verlieren kann. Während die grobe Flugrichtung so durchaus gut bestimmt werden kann, sind gezielte Schüsse ohne einen Blick aus dem Cockpit kaum zu bewerkstelligen. Besonders hier kann man also beobachten, dass der häufige Blickwechsel zwischen den Bildschirmen herausfordernd, aber durchaus sehr vorteilhaft sein kann.
Letztlich ist die Steuerung eine Gewöhnungssache – und damit habt ihr einiges zu tun, denn nach der Eingewöhnung kommt die Umgewöhnung. Der reine Arwing-Flug wird nämlich immer wieder durch andere Arten der Fortbewegung abgelöst, die wiederum eigene Steuerungsbefehle von euch erwarten. So könnt ihr euer Fluggerät per Knopfdruck zum Walker transformieren, der sich laufend über Land-Abschnitte oder durch große Raumschiffe bewegen kann. Ebenfalls auf dem Boden unterwegs ist der Landmaster, ein Panzer, mit dem Fox seine fliegenden Freunde unterstützen kann. Der Gyrowing dagegen fliegt, kann aber drohnenartig auf der Stelle verweilen. Zudem kann er einen kleinen Roboter abseilen. Dieser „Direct-i“ genannte Helfer hat selbst eine Kamera eingebaut, deren Perspektive ihr dann auf dem GamePad bewundern dürft. Alle Fahr- und Flugzeuge haben ihre Eigenarten bei der Steuerung, wenngleich auch viele Aspekte gleich sind und intuitiv gestaltet wurden.
Unterm Strich kann man festhalten: Star Fox Zero ist nicht ganz so einfach zu steuern wie seine Vorgänger. Bewegungssteuerung, zwei Bildschirme und verschiedene Fortbewegungsarten machen die Sache deutlich komplexer. Das gilt besonders für Einzelspieler, denn zu zweit könnt ihr Fliegen und Schießen einfach untereinander aufteilen. Kein Wunder also, dass Nintendo dem Spiel einen Trainings-Modus spendiert hat, in dem ihr zunächst eure Fähigkeiten am GamePad schulen dürft. Zwar ist es etwas schade, dass man zu Beginn nicht einfach einschalten und loslegen kann, aber wenn man die Eingewöhnungsphase erst überstanden hat, dann lassen sich die Vorteile der Neuerungen erkennen: Das Spiel bietet kurzweilige Abwechslung, Ziele könnt ihr dank der Bewegungssteuerung genauer anvisieren und der zweite Bildschirm liefert dem geschulten Auge eine bessere Übersicht.
Haltet ihr den Feuerknopf gedrückt, lädt der Schuss auf und kann einen anvisierten Gegner eigenständig verfolgen.