Bleed – Der Retro-Shooter für unterwegs

Der Nintendo eShop der Nintendo Switch wächst und gedeiht und ist vergleichbar mit einer Pflanze. Je mehr Spiele der digitale Shop erhält, desto größer wird die Vielfalt. Da ist es natürlich verständlich, dass derzeit fast jeder PC-Port auf der Nintendo Switch erscheint, um etwas vom Kuchen abzukriegen. Dies dachte sich bestimmt auch Ian Campbell, ein „Ein-Mann-Indie-Studio“, welches Bleed und Bleed 2 für den PC entwickelte. Beide Spiele erhielten auf Steam sehr gute Wertungen und positive Kritiken. Da ergriff der Entwickler natürlich die Chance sein Spiel, Bleed, für die Nintendo Switch zu portieren, um sein Publikum zu erweitern. Ob jedoch seine Umsetzung geglückt ist?


Feuer frei! Der Raketenwerfer sieht nicht nur gut aus, auch die Geschosse darin blasen den größten Gegner in wenigen Sekunden von der Bildschirmfläche weg.

In diesem 8-bit-Abenteuer geht es um die Hauptprotagonistin Wryn, ein Mädchen mit vielen Träumen und… Waffen. Ihr Ziel und Traum ist es die ultimative Videospiel-Heldin zu werden. Dabei könnt ihr Wryn helfen, indem ihr im actiongeladenen Bleed sämtliche Level bestreitet, Bosse und Gegner besiegt, die besten Helden aller Zeiten stürzt und den Titel an euch reißt, um der Welt zu zeigen, wie ein wahrer Videospiel-Held aussieht. Klingt verrückt? Ist es auch. Wie auch schon bei den meisten anderen Retro-Spielen ist auch Bleed sehr simpel aufgebaut. Im 2D-Stil ballert ihr euch durch Gegner und Hindernisse hindurch. Ihr könnt dank einer tollen Fähigkeit akrobatisch ausweichen und in einer bestimmten Zeit in Zeitlupe eure Gegner besiegen. Ihr könnt stets zwei Waffen tragen und diese mit den Schultertasten wechseln. Angefangen mit zwei Pistolen und einem Raketenwerfer könnt ihr die ersten Gegner aus dem Weg räumen und dabei euren Weg zum Endboss bahnen. Insgesamt gibt es im Spiel sieben Level, die ihr nach und nach bestreiten müsst. Leider klingt das auf dem ersten Blick etwas wenig und das ist es auch. Das Spiel hatte ich innerhalb von 1,5 Stunden grob durchgespielt. Zwar könnt ihr danach noch vieles weiteres machen, aber spätestens nach den 90 Minuten flacht die Motivation etwas ab. Aber kommen wir nochmal zur Level-Struktur zurück.


Im allerersten Level wird euch die Mechanik des Spiels intensiver erklärt. Mit dem linken Analog-Stick lauft ihr, springen könnt ihr auch mit der rechten hinteren Schultertaste, die Zeitlupe-Funktion ist mit dabei auf der anderen Seite, um gegnerischen Angriffen besser auszuweisen und das Schießen mit dem dazugehörigen Umschauen mit dem rechten Analog-Stick ist ebenfalls möglich. Zwar steuert sich das Schießen etwas merkwürdig am Anfang, wer allerdings größere Probleme damit hat, kann in den Optionen die gesamte Steuerung auf dem Controller ändern, was wirklich praktisch ist. Auch wenn es leider so wenige Level sind, sind diese jedoch umso abwechslungsreicher. Jedes Level bringt auch eigene Mechaniken mit sich. So gibt es im zweiten Level einen Bohrer, der euch unter die Erde bohrt, und dabei müsst ihr auf gegnerische Würmer schießen. Auch Level, bei denen ihr euch vor Laserstrahlen anhand von Steinen schützen müsst, sind mit von der Partie und bestehen nicht nur aus stupiden und sinnlosem Geballer. Die Sprungpassagen der Level sind sowieso super gestaltet, da diese eine schöne Herausforderung bieten. So müsst ihr des Öfteren im Zeitlupenmodus Felsen ausweichen und dabei zum perfekten Zeitpunkt abspringen. Metroid-Fans können hier vom Wandsprung sehr gut profitieren und damit ein leichteres Spiel haben.


Selbst der Schwierigkeitsgrad "Normal" wird euch ordentlich zu schaffen machen.

Jedes Level bringt zwei Kämpfe gegen Bosse/Helden mit sich. Im ersten Kampf lernt ihr entweder einen Zwischenboss oder den finalen Boss kennen und im Endshowdown müsst ihr eure wahre Größe zeigen, um der Welt zu beweisen, dass ihr die beste Videospielheldin seid. Das gesamte Spiel habe ich im normalen Schwierigkeitsmodus gespielt und hatte mit sämtlichen Endbossen meine Probleme. Aber keine Sorge, das Spiel sorgt für keinerlei Frustrationsmomente. Sobald ihr mitten im Raum oder wo anders sterbt, fangt ihr wieder am Anfang des jeweiligen Abschnittes an. Das heißt, ihr habt keine begrenzten Leben und müsst nicht vom Anfang beginnen, was in manchen Spielen sehr frustrierend ausfallen kann. Für die Anfänger gibt es noch einen leichten Schwierigkeitsgrad oder für die Experten unter euch, einen schweren und sehr schweren Modus. Am Ende eines Levels werdet ihr mit Punkten belohnt, damit könnt ihr entweder eure Lebens- oder Zeitlupenanzeige erweitern oder euch neue Waffen kaufen, wie zum Beispiel einen Flammenwerfer oder einen Revolver. Allerdings gibt es auch freischaltbare Waffen, wenn ihr einen schweren oder sehr schweren Schwierigkeitsgrad erfolgreich meistert.


Falls ihr alleine keine Lust mehr habt, das Spiel zu bestreiten, gibt es die Option, dass ihr mit zwei Joy-Con gemeinsam eure Krone für euren Titel als beste Videospiel-Helden verdienen könnt. Auch eine Option wäre es den Arcade-Modus zu versuchen, in dem ihr mit einem einzigen Leben versucht, das gesamte Spiel durchzuspielen. Doch sobald ihr verliert, müsst ihr wieder von Anfang beginnen. Passt also auf! Im Challenge-Modus habt ihr die Option euch bis zu drei Endgegnern zu stellen und dabei den Schwierigkeitsgrad und die Arena auszuwählen. Der technische Aspekt des Spiels ist relativ simpel gestaltet, grafisch begegnet euch ein sehr detailverliebtes 8-bit Abenteuer und auch der Sound hat großen Ohrwurm-Charakter. Aber wie auch schon bei Stardew Valley oder DOOM begegnet euch hier ab und zu ein komisches Knistern aus den Lautsprechern. Dieses Problem wird aber sicherlich bald behoben sein.

Unser Fazit

7

Spaßgarant

Meinung von Dennis Meppiel

Bleed ist für die Nintendo Switch ein wirklich cooles, aber auch kurzes Spiel. Zwar könnt ihr noch weitere Stunden mit dem Spiel verbringen, wenn ihr die 100% knacken möchtet, allerdings müsst ihr euch damit abfinden, dass ihr nach 90 Minuten die Story zu Ende gespielt habt. Jedoch muss ich noch erwähnen, dass ich diese 1,5 Stunden sehr genossen habe und ich riesigen Spaß mit dem Spiel hatte. Auf technischer Seite gibt es wirklich nichts zu meckern und auch der Port vom PC auf die Nintendo Switch ist sehr sauber und kam ohne weitere Probleme. Wer also Lust auf ein klassisches 2D-Spiel im Retrolook hat und gerne eine Herausforderung sucht, ist bei Bleed genau richtig. Jetzt müssen wir hoffen, dass auch Bleed 2 für die Nintendo Switch so schnell wie möglich erscheinen wird.
Mein persönliches Highlight: Wryn, die stets taff ist und sich mutig in die Abenteuer stürzt.

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