Unsere Highlights von der GG Bavaria Spezial
Geschrieben von Florian McHugh am 04.03.2023
Gamescom, E3, Tokyo Game Show, The Video Game Awards … das sind nur ein paar der großen Messen und Veranstaltungen, die sich rund um das Thema Videospiele drehen. Dass es auch eine ganze Nummer kleiner und gemütlicher gehen kann, bewies nun die GG Bavaria, die vom 25. bis 26. Februar in der Alten Kongresshalle in München stattfand. Wie der Name es vielleicht schon vermuten lässt, handelt es sich hier um eine Messe, bei der Entwickler, Künstler und Bildungseinrichtungen aus ganz Bayern zusammengekommen sind, die etwas mit dem Thema Gaming zu tun haben. Zusammen mit meinem Kollegen Felix Kraus habe ich mich auf die GG Bavaria begeben und ein wenig die Augen nach potenziellen Spielen offen gehalten, die für uns Nintendo Switch-Besitzer von Interesse sein könnten. Da die Messe an sich recht überschaubar war, haben wir uns drei Titel rausgesucht, die uns am meisten ins Auge gestochen sind.
Als erstes sei hier das Murder-Mystery-Spiel The Murder Hotel genannt, das von der Ein-Mann-Entwicklerschmiede Wegenbartho-Games stammt. Fans der Ace Attorney- und Daganronpa-Spiele sollen hier auf ihre Kosten kommen. Wir konnten auf der Messe einen frühen Prototypen auf der Nintendo Switch anspielen und der wusste schon einmal zu gefallen. In dem Tutorial-ähnlichen Fall mussten wir einen Mordfall aufklären, bei dem das Opfer in einem fremden Hotelzimmer aufgefunden wurde und natürlich wird die eigentliche Zimmerbewohnerin verdächtigt. Was im ersten Moment noch nicht großartig originell klingt, wird durch einen kleinen Kniff erweitert. Anstatt nämlich einfach nur per Multiple-Choice-Verfahren verschiedene Fragen durchzuklicken, nutzt das Spiel ein Vokabelsystem, mit dem man aus verschiedenen Verben und Objekten Fragen zusammenbasteln kann. Das gelang in diesem frühen Stadium der Entwicklung bereits recht gut und so mussten wir uns nicht nur in den Fall hineindenken, sondern auch überlegen, welche Fragen sich mit den vorgegebenen Bausteinen bilden lassen.
Das Vokabelsystem soll euch spielerisch mehr fordern (Konzeptbild)
© Wegenbartho-Games
Dazu kommen noch genretypische Elemente wie die Funktion, dass ihr einen Verdächtigen mit gesammelten Hinweisen konfrontieren könnt. Alles in allem hatte Felix den Fall deutlich schneller als meine Wenigkeit gelöst, aber nichtsdestotrotz macht The Murder Hotel einen durchaus interessanten Ersteindruck. Das Spiel soll für die Nintendo Switch erscheinen und letztendlich fünf Kapitel bieten, in denen ihr eure Fähigkeiten als Ermittler unter Beweis stellen dürft.
Ich gebe es ja zu: Ich habe ein ziemliches Faible für Spiele wie Vampire Survivors, Brotato und co. Entsprechend interessiert habe ich am Stand von Wolpertinger Games angehalten und einen Blick auf das Gewusel auf dem Bildschirm vor mir geworfen, ehe ich dann selbst Platz nehmen und eine Runde spielen durfte. Das Spielprinzip folgt dabei den Genrekonventionen: Ihr steuert eine Figur über ein Spielfeld, auf dem immer wieder Wellen von Gegnern erscheinen, die euch ans Leder wollen und die mit der Zeit immer stärker werden. Euer Ziel: Bis zur letzten Runde überleben. So weit, so bekannt. Was Survivor Mercs nun jedoch anders als die vielen Vampire Survivors-Klone macht, ist der Umstand, dass ihr als Figur nicht selbst kämpft, sondern bis zu fünf Söldner anheuert.
Zum Glück hat unsere Figur bei all dem Getümmel seine Söldner um sich, die ihn beschützen
© Wolpertinger Games
Was zuerst wie ein simpler Waffenersatz klingt, hebt sich spielerisch deutlich von der Konkurrenz ab. Im Laufe der Runden heuert ihr nämlich stets weitere Söldner an, die allesamt unterschiedliche Fähigkeiten bieten, welche am Ende auch spezielle Synergien ermöglichen sollen. Natürlich kann eure eigene Figur noch in ihrem Level aufsteigen und so diverse Upgrades erhalten, wodurch ihr entweder eure eigenen Werte oder die einzelnen Söldner verbessern könnt. Ich konnte das Spiel auf einem Steam Deck anspielen, wo es wirklich gut von der Hand ging und für mich jetzt schon ein potenzieller Pflichttitel geworden ist.
Abschließend möchten wir noch über Trail of Toads sprechen. Der 3D-Platformer wird derzeit von der Bayreuther Spieleschmiede Sleeprunner Studios entwickelt und war ebenfalls mit einer umfangreichen Demo auf der GG Bavaria vertreten. Darin schlüpft ihr in die Rolle des amphibischen Helden Kaeru, dessen Aufgabe es ist, den Ursprung einer rätselhaften Seuche zu ermitteln, die den Wald der Kröten verdirbt und das einst friedliche Biotop ins Chaos stürzt. Hierfür springt, schwingt und rutscht ihr durch eine Handvoll weitläufiger Level, die allesamt gespickt mit Hindernissen, Fallen und anderen Gefahren sind. Das Spielprinzip von Trail of Toads zeichnet sich durch seine nonlineare Struktur und die Aktionsvielfalt eures Charakters aus.
Trail of Toads wusste mit seinen Platformer-Einlagen zu unterhalten
© Sleeprunner Studios
Überall gibt es versteckte Passagen und optionale Herausforderungen zu entdecken, die euch mit zusätzlichem Sammelkram und Spielspaß belohnen. Mittels Sprint und Doppelsprung lassen sich auch die entferntesten Punkte des Forsts erreichen und sollte es doch einmal an Reichweite fehlen, könnt ihr diese mit eurer klebrigen Zunge überbrücken. Auch Kämpfe stehen in Trail of Toads auf der Tagesordnung und werden mit simplen Schlagkombinationen ausgefochten. Schon jetzt versprüht das dreidimensionale Jump 'n' Run eine Menge Charme und sorgte für tolle Momente während unserer Anspielzeit. Bis zur finalen Veröffentlichung auf dem PC und der Nintendo Switch werden jedoch noch ein paar Monate vergehen.