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Pokémon-Sammelkartenspiel: Wir nehmen das neue Set „Karmesin & Purpur – Obsidianflammen“ unter die Lupe Spezial

Spielerinnen und Spieler des Pokémon-Sammelkartenspiels richten ihren Blick derzeit nach Japan, denn dort finden an diesem Wochenende die Pokémon-Weltmeisterschaften statt. In etwa zur selben Zeit ist nun aber auch seit dem 11. August die nächste Erweiterung für das Pokémon-Sammelkartenspiel offiziell erhältlich. Obsidianflammen ist der Name des dritten Sets des Karmesin & Purpur-Zyklus und hält neben Glurak auch einige andere neuen Karten bereit. Wir haben uns die Erweiterung näher angeschaut und teilen euch in gewohnter Manier mit, worauf sich Spielerinnen und Spieler als auch Sammlerinnen und Sammler freuen können.


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© Nintendo / Creatures / GAME FREAK, Bildmontage: © ntower


Allgemeines zur neuen Erweiterung


Obsidianflammen kommt mit dem offiziellen Kürzel „OBF“ daher und umfasst 197 neue Karten – zumindest nach offizieller Zählung. Nimmt man die sogenannten „Secret Rares“ hinzu, also Vollbild-Karten, Gold-Karten und Karten mit besonderer Illustration, bietet die neue Erweiterung tatsächlich 230 Karten. Das herausstechende Merkmal des Sets ist, dass es das erste Mal terakristallisierte Pokémon-ex mit einem ungewöhnlichen bzw. abweichenden Typen beinhalten wird. So ist ein Teil der Erweiterung beispielsweise ein terakristallisiertes Glurak-ex, das nicht über den Typ Feuer verfügt, sondern dem Unlicht-Typ angehört. Gleichzeitig werden für den Angriff des Pokémon aber wiederum Energiekarten des ursprünglichen Typs, hier also Feuer-Energiekarten, benötigt.


Ansonsten bietet die neue Erweiterung vorrangig mehr vom selben. Es fällt allerdings auf, dass das Set deutlich weniger Secret Rares als beispielsweise das Vorgänger-Set „Entwicklungen in Paldea“ enthält. Das ist aber keineswegs etwas Schlechtes, denn so kommen gerade Sammlerinnen und Sammler sicherlich schneller auf ihre Kosten.


Zusammengefasst hat Obsidianflammen folgende Karten mit besonderer Seltenheit zu bieten:


Bezeichnung/Seltenheit Anzahl Symbol Holografisch Texturiert
Pokémon-ex 21 dLyyfhr.png X
davon Terakristall-Pokémon-ex 4 dLyyfhr.png X
Seltene Illustration (AR) 12 Vxwszl2.png X
Seltene, besondere Illustration (SAR) 6 MGpCARu.png
Ultraselten (UR/FA), Pokémon 8 EgyJWBu.png
Ultraselten (UR/FA), Trainer 4 EgyJWBu.png
Hyperselten (HR/Gold) 3 JGwN54W.png


Die neue Erweiterung aus Sicht von Sammlerinnen und Sammlern


Der Elefant im Raum ist aus Sicht der Sammlerinnen und Sammler sicherlich die neue Glurak-Karte, die innerhalb der Erweiterung übrigens in gleich vier verschiedenen Varianten erhältlich ist: als reguläre Pokémon-ex-Karte, als ultraseltene Vollbild-Karte, als hyperseltene Gold-Karte sowie als Karte mit seltener, besonderer Illustration. Die letztgenannte Version stellt mit weitem Abstand auch die teuerste Karte des Sets dar. Ansonsten erreichen die finanziellen Werte der anderen Karten aber bereits zum jetzigen Zeitpunkt keine außerordentlichen Höhen mehr.


Auf diese Weise wird die tatsächliche Illustration einer Karte zu einem entscheidenden Faktor, wenn es darum geht auszumachen, was man selbst als sogenannte „chase card“ definiert – also die Karte des Sets, die man unbedingt besitzen möchte. Hier stechen natürlich die AR-Karten hervor, die beispielsweise mit Vulnona oder Ferkuli überaus imposante Illustrationen zu bieten haben. Auf der anderen Seite könnte man sich aber auch mit der Entwicklungsreihe rund um Taubsi beschäftigen. Die AR- sowie SAR-Karten dieser Reihe überzeugen mit einem zwar konsistenten, jedoch durchaus eigenwilligen Zeichenstil. Da Tauboss zudem über eine äußerst nützliche Fähigkeit verfügt, ist die Karte auch für Spielerinnen und Spieler interessant, was die Nachfrage steigen lässt. Darüber hinaus eine kurze Erwähnung wert: Mobai. Das Baby-Pokémon und gleichzeitig die Vorentwicklung von Mogelbaum wurde, obwohl es bereits seit der vierten Generation existiert, bislang nur ein einziges Mal vor über 15 Jahren im westlichen Raum als Pokémon-Karte umgesetzt. Nun ist es aber ein Teil von Obsidianflammen, sodass es für die emsigen Mobai-Sammler nun eine zweite Kartenadaption zu ergattern gibt.


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Die Entwicklungsreihe rund um Tauboss bietet einen wohl selten gesehenen Zeichenstil

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Im Folgenden findet ihr eine Liste mit den 15 teuersten Karten des Sets, gemessen an den aktuellen Einträgen auf Cardmarket, dem größten Marktplatz für Sammelkarten im europäischen Raum. Beachtet, dass die aufgeführten Preise nur eine Momentaufnahme darstellen und in Zukunft aller Wahrscheinlichkeit nach sinken werden.

  1. Glurak-ex (223/197) – 125,00 €
  2. Glurak-ex (228/197) – 50,00 €
  3. Glurak-ex (215/197) – 44,00 €
  4. Sagaria (226/197) – 24,00 €
  5. Vulnona (199/197) – 19,00 €
  6. Tauboss-ex (225/197) – 19,00 €
  7. Poppy (227/197) – 16,00 €
  8. Despotar-ex (211/197) – 14,00 €
  9. Etta (221/197) – 13,50 €
  10. Glurak-ex (125/197) – 12,00 €
  11. Scherox (205/197) – 11,00 €
  12. Kubuin-ex (222/197) – 11,00 €
  13. Pii (202/197) – 10,95 €
  14. Knattatox-ex (224/197) – 10,00 €
  15. Sagaria (218/197) – 9,95 €


Die neue Erweiterung aus Sicht von Spielerinnen und Spielern


Man mag es als Zufall bezeichnen oder nicht, aber um das polarisierendste Pokémon des Sammelkartenspiels lässt sich auch ein tendenziell spielstarkes Deck bauen. Denn kombiniert ihr ein Glumanda mit der Item-Karte Sonderbonbon, könnt ihr geschwind ein Glurak-ex ins Spiel bringen, dessen Auftritt durch die Fähigkeit „Infernalische Herrschaft“ noch imposanter wird. Dadurch könnt ihr nämlich euer Deck einmalig – eben dann, wenn ihr die Karte von eurer Hand spielt, um ein Pokémon zu entwickeln – nach bis zu drei Feuer-Energiekarten durchsuchen und direkt an Pokémon eurer Wahl anlegen. Angesichts der Grundregel, dass ihr normalerweise nur eine Energiekarte pro Zug von eurer Hand an ein Pokémon anlegen könnt, ist dies eine starke Beschleunigung, um euch kampfbereit zu machen. Aber auch der Angriff von Glurak ist ziemlich beeindruckend. Sobald ihr nämlich nur zwei Feuer-Energiekarten an das Pokémon angelegt habt, könnt ihr die Attacke „Brennende Finsternis“ verwenden. Diese teilt grundsätzlich 180 Schadenspunkte aus und wird umso stärker, je mehr Preiskarten euer Gegner bereits auf seine Hand genommen hat – was fast schon ein Glurak-typisches Merkmal darstellt, denn auch beim beliebten „Strahlenden Glurak“ (aus den Erweiterungen Pokémon GO oder Zenit der Könige) spielen die Preiskarten des Gegners eine Rolle. Dadurch wird die Karte mit zunehmender Spieldauer immer wichtiger.


Für sich genommen ist Glurak-ex als alleiniger Angreifer eures Decks fast schon ausreichend, sodass ihr euch darüber hinaus auf unterstützende Pokémon wie Arceus-VSTAR oder das neue Tauboss-ex konzentrieren könnt, die euch mit ihren Fähigkeiten helfen, das sonst erforderliche Glück beim Ziehen von Karten zu minimieren bzw. zu umgehen und direkt nach benötigten Karten in eurem Deck zu suchen. Andernfalls oder ergänzend könnte auch das normale Glurak aus der Pokémon GO-Erweiterung in Kombination mit dem neuen Entei eine Option darstellen. So oder so ein potenziell mächtiges Deck, das den Fan-Liebling wieder mehr als nur spielbar macht.


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Die Kombination aus Glumanda und Sonderbonbon ergibt ein feuriges Spektakel

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Ein wenig im Schatten des wohl bekanntesten Feuer-Pokémon der ersten Generation steht das im Grunde nicht viel weniger beliebte Despotar. Auch das an Godzilla erinnernde Pokémon tritt in Obsidianflammen in einer terakristallisierten Form auf und verfügt dort statt Kampf oder Unlicht über den Typen Elektro. Was Despotar-ex darüber hinaus besonders macht, ist nicht etwa eine ausgefeilte Fähigkeit, sondern die pure Stärke seiner Angriffe. Mit nur einer angelegten Kampf-Energiekarte steht euch die Attacke „Bergschleuderer“ zur Verfügung, die ordentliche 120 Schadenspunkte austeilt. Nach dessen Einsatz müsst ihr aber auch die zwei obersten Karten eures Decks auf den Ablagestapel legen. Wesentlich interessanter ist aber ohnehin der zweite Angriff, der sich nutzen lässt, sobald eine zweite Kampf-Energiekarte angelegt wurde. Dadurch setzt ihr eurem Gegner grundsätzlich mit 150 Schadenspunkten zu, macht aber zusätzliche 100 Schadenspunkte, wenn eines eurer Pokémon auf der Bank bereits Schaden erlitten hat.


Um diese Voraussetzung sicherzustellen, könnt ihr beispielsweise Gengar (aus Verlorener Ursprung) einsetzen. Denn ist das bekannte Geist-Pokémon einmal auf eurem Ablagestapel gelandet (wofür der erste Angriff von Despotar-ex dann doch nützlich sein könnte), könnt ihr die Fähigkeit „Portal zum Schattenreich“ aktivieren. Das erinnert zwar einerseits gewiss an ein konkurrierendes Sammelkartenspiel, lässt euch Gengar andererseits aber sofort auf eure Bank legen. Macht ihr das auf diese Weise, müsst ihr zudem sofort drei Schadensmarken auf Gengar legen, wodurch der verheerende Angriff von Despotar entfesselt wird.


Grundsätzlich ist es spannend zu sehen, dass Phase-2-Pokémon, die vor dem letzten Turnuswechsel kaum eine Rolle spielten, nun zunehmend wichtiger werden und auch valide Optionen darstellen. Gleichzeitig werden mit einer aktuellen Erweiterung auch immer neue Karten eingeführt, die dabei helfen sollen, das Leben für bestehende Top-Decks etwas zu erschweren. Bringt ihr beispielsweise die neue Stadion-Karte „Pokémon-Liga Hauptquartier“ ins Spiel, erhöhen sich die Kosten für Angriffe von Basis-Pokémon um eine zusätzliche Energiekarte. Das kann als ein klarer Schuss gegen die derzeit dominierenden Nirgendwo-Decks verstanden werden, die sich nicht selten auf den Einsatz von Basis-Pokémon, allen voran Zobiris (aus Verlorener Ursprung), konzentrieren.



Habt ihr an diesem Wochenende Zeit, euch mit dem neuen Set zu befassen, oder gilt eure volle Aufmerksamkeit den Weltmeisterschaften?

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Kommentare 3

  • SasukeTheRipper

    Meister des Turms

    Hab heute 4 Booster gekauft und nur Müll gezogen. Werde wieder zu den Einzelkarten gehen, die allgemeine Pullrate scheint ja so gut zu sein, dass sich Booster eh kaum lohnen.

  • Tomberyx

    Minish Mage

    SasukeTheRipper irgendwann wird Pokemon weltweit verboten weil es nur noch Unmut und Frust auslöst... :D"

  • Crow

    Der schwarze Vogel

    Online sieht man gerad eunglaublcih viele Arces/Glurak Decks, aber ich finde die eigentlich ganz gut balanced, von daher eine gelunge Erweiterung, ohne die Meta komplett zu shiften.

    Tauboss ex ist einfach allgemein ziemlich spielstark in den ganzen aktuellen Decks, da viele ohnehin Sonderbonbon spielen.
    Gekauft habe ich seit Jahren keine Pokemonkarten mehr. Streng genommen ist ja auch nichts anderes als FUT, nur mit Wiederverkaufswert. Bin ich froh, dass der Corona Hype schon um ist. Ein Freund sammelt noch recht aktiv und was zu der Zeit abging, war einfach jenseits von gut und böse.