© Nintendo / Creatures / GAME FREAK

Pokémon-Sammelkartenspiel: Wir nehmen das neue Set „Karmesin & Purpur – Paradoxrift“ unter die Lupe Spezial

Nicht wenige unter euch werden derzeit sicherlich noch ihren Spaß mit der kürzlich für das Pokémon-Sammelkartenspiel erschienenen Erweiterung „151“ haben. Doch was ein solches Nebenset nicht selten ebenfalls mit sich bringt: Der Release der nächsten Haupterweiterung ist nicht fern. So fiel auch tatsächlich bereits der Startschuss für Paradoxrift, der uns unter anderem viele neue Pokémon aus der gefährlichen, aber auch faszinierenden Zone Null bescherte. Im Vorfeld sorgte das gerade bei den aktiven Spielerinnen und Spielern des Sammelkartenspiels für eine aufgeregte Stimmung. Warum das so ist – und was das Set sonst noch so zu bieten hat –, wollen wir uns im Folgenden einmal anschauen.


149874-1000-200-664e48a9ab2dee5c263e309d2bc9965b1e3b6376.jpg

© Nintendo / Creatures / GAME FREAK, Bildmontage: © ntower


Allgemeines zur neuen Erweiterung


Paradoxrift kommt mit dem Kürzel „PAR“ daher und setzt sich aus Karten diverser japanischer Sets zusammen. Interessant dabei ist, dass die beiden japanischen Erweiterungen „Future Flash“ und „Ancient Roar“ erst seit vergangener Woche offiziell erhältlich sind, sodass hier bei einem Großteil der Karten von einem fast simultanen Release die Rede sein kann – eine durchaus ungewöhnliche Begebenheit im Rahmen des Pokémon-Sammelkartenspiels, die in jüngster Vergangenheit aber häufiger beobachtet werden konnte. Davon ab verfügt Paradoxrift nach offizieller Zählung über 182 neue Karten, zusammen mit den vielen verschiedenartigen Secret Rares wird die Anzahl aber auf insgesamt 266 Karten aufgebläht.


Als auffälligste Neuerung ist die Einführung von Vergangenheit- und Zukunft-Pokémon und -Itemkarten zu nennen. Im Grunde bringen diese aber vorrangig nur einen neuen visuellen Anstrich mit sich und haben bisher kaum eigene Spielmechaniken zu bieten. Es darf aber davon ausgegangen werden, dass in kommenden Sets vermehrt Karten erscheinen werden, die Stil-exklusive Mechaniken ermöglichen. Ähnliches ließ sich bereits bei der Einführung der „Fokussierter Angriff“- und „Fließender Angriff“-Stile während der Schwert & Schild-Ära beobachten. So dürfen sich aber zunächst Sammlerinnen und Sammler über die Reverse-Holo-Karten freuen, die bei Vergangenheit- und Zukunft-Pokémon und -Itemkarten über kein Muster verfügen, sondern spiegelglatt erscheinen.


Darüber hinaus finden sich unter den Ausrüstungskarten nun Technische Maschinen. Eine wiederkehrende Mechanik, durch welche euer Pokémon für eine Runde einen neuen Angriff erlernt. In Paradoxrift könnt ihr gleich vier verschiedene TMs finden, von denen die einen mehr, die anderen wiederum weniger nützlich erscheinen.


Zusammengefasst hat Paradoxrift folgende Karten mit besonderer Seltenheit zu bieten:


Bezeichnung/Seltenheit Anzahl Symbol Holografisch Texturiert
Pokémon-ex 20 dLyyfhr.png X
davon Terakristall-Pokémon-ex 5 dLyyfhr.png X
Seltene Illustration (AR) 34 Vxwszl2.png X
Seltene, besondere Illustration (SAR) 15 MGpCARu.png
Ultraselten (UR/FA), Pokémon 18 EgyJWBu.png
Ultraselten (UR/FA), Trainer 10 EgyJWBu.png
Hyperselten (HR/Gold) 7 JGwN54W.png


Die neue Erweiterung aus Sicht von Sammlerinnen und Sammlern


Paradoxrift hat so wie eigentlich jede aktuelle Erweiterung viele tolle Karten zu bieten, die es sich zu sammeln lohnt. Doch während die meisten Sets darüber hinaus auch waschechte Chase-Karten zu bieten haben – also Karten, die jede Sammlerin und jeder Sammler unbedingt haben will –, scheint sich das bei Paradoxrift nicht so recht herauszukristallisieren. Nichtsdestotrotz finden sich aber auch hier teure Karten. So tauchen die beiden Cover-Pokémon der Erweiterung, Donnersichel und Eisenkrieger, in verschiedenen Varianten auf. Die SAR-Versionen stellen dabei die beiden teuersten Karten des Sets dar.


Das liegt zu einem nicht unwesentlichen Teil aber auch daran, dass die beiden Pokémon besonders spielstark erscheinen. Grundsätzlich lässt sich Paradoxrift als eine Erweiterung einordnen, die sich vorrangig an die Spielerinnen und Spieler des Sammelkartenspiels richtet und hat dahingehend auch sehr viel Interessantes zu bieten. Wenn ihr als Sammlerin oder Sammler den merkwürdig benannten Pokémon aus Vergangenheit und Zukunft aber derzeit noch skeptisch gegenübertretet, kommt ihr hier dennoch nicht zu kurz. Gerade unter den AR-Karten durften sich wieder verschiedene Künstlerinnen und Künstler mit den unterschiedlichsten Stilen austoben, sodass euch hier eine Auswahl an Pokémon erwartet, die bunter nicht sein könnte. Letztlich sind natürlich auch die Vollbild-Unterstützer-Karten immer einen Blick wert, gerade in den SAR-Varianten.


149872-1000-350-dfb8e58d3c01c311970a00ca264137fa5fb2fd55.jpg

Auch bei diesem Set gehören die Karten mit seltener, besonderer Illustration zu den wertvollsten Karten

© Nintendo / Creatures / GAME FREAK, Bildmontage: © ntower


Im Folgenden findet ihr wie immer eine Liste mit den 15 teuersten Karten des Sets, gemessen an den aktuellen Einträgen auf Cardmarket, dem größten Marktplatz für Sammelkarten im europäischen Raum. Beachtet, dass die aufgeführten Preise nur eine Momentaufnahme darstellen und in Zukunft aller Wahrscheinlichkeit nach sinken werden.

  1. Donnersichel-ex (251/182) - 77,00 €
  2. Eisenkrieger-ex (249/182) - 56,00 €
  3. Schirmdame (255/182) - 47,00 €
  4. Eisenhand-ex (248/182) - 45,00 €
  5. Altaria-ex (253/182) - 36,25 €
  6. Knackrack-ex (245/182) - 36,00 €
  7. Donnersichel-ex (262/182) - 30,00 €
  8. Groudon (199/182) - 29,99 €
  9. Monetigo-ex (252/182) - 29,99 €
  10. Cay (258/182) - 29,99 €
  11. Knackrack-ex (260/182) - 28,00 €
  12. Sandfell-ex (250/182) - 26,99 €
  13. Kapu-Riki-ex (247/182) - 22,99 €
  14. Eisenkrieger-ex (261/182) - 21,50 €
  15. Prof. Antiquas Vitalität (256/182) - 20,00 €


Die neue Erweiterung aus Sicht von Spielerinnen und Spielern


Für die eingangs erwähnte Aufregung unter Spielerinnen und Spielern gibt es vorrangig einen Grund: Eisenhand-ex. Das an Hariyama erinnernde Zukunfts-Pokémon ist als Basis-Pokémon durch seine 230 KP allein schon eine beeindruckende Karte, wird durch seine Attacken aber umso eindrucksvoller – wobei sich das im Grunde nur auf einen Angriff konzentriert. Denn während „Armpresse“ zwar immerhin 160 Schadenspunkte austeilt, durch seine hohen Kosten von drei angelegten Energiekarten aber eher mäßig überzeugen kann, ist der zweite Angriff „Amplifizierter Dank“ umso interessanter. Denn während dieser zwar eine vierte angelegte Energiekarte erfordert und dafür zudem nur 120 Schaden macht, dürft ihr euch aber eine zusätzliche Preiskarte nehmen, wenn ihr damit ein gegnerisches Pokémon besiegt. Ein wahrer Killer für allerlei Einzelpreisdecks wie die aktuell vielfach gespielten Nirgendwo-Decks, da dort vorhandene Schlüsselkarten wie beispielsweise Zobiris und Urgl über weniger als 120 KP verfügen.


Rüstet ihr euer Eisenhand-ex zudem mit der neuen Ausrüstungskarte „Energiekapsel aus der Zukunft“ aus, wird das Pokémon aufgrund seines Elektro-Typs auch für höherpreisige Karten gefährlich. Denn durch die Energiekapsel teilen Angriffe grundsätzlich 20 Schadenspunkte mehr aus, sodass „Amplifizierter Dank“ auf 140 Schadenspunkte kommt. Damit befinden sich dann auch andere im kompetitiven Bereich vielfach gespielte Karten wie Lugia-VSTAR oder Tauboss-ex in OHKO-Reichweite („one hit knock-out“), da beide zwar über 280 KP verfügen, aufgrund ihres Normal-Typs aber eine Schwäche gegen Elektro haben und daher doppelten Schaden von Angriffen dieses Typs einstecken müssen.


Ein Nachteil von „Amplifizierter Dank“ sind aber die hohen Angriffskosten von vier angelegten Energiekarten. Da davon aber nur eine Karte eine Elektro-Energiekarte sein muss, könnte Eisenhand-ex beispielsweise in die bestehende Deck-Struktur rund um Baojian-ex und Espinodon eingebaut werden. Dieses Deck fristete im kompetitiven Bereich trotz einiger jüngster Top-8-Platzierungen ein gewisses Schattendasein, könnte von Eisenhand-ex nun aber enorm profitieren, sodass man es in Zukunft gewiss häufiger antreffen wird.


149873-1000-350-61aea29d886873e4d58344ecfc427782e7d82c21.jpg

Diese Karten wird man im Spiel (auch in Kombination) künftig häufiger sehen

© Nintendo / Creatures / GAME FREAK, Bildmontage: © ntower


Ein mindestens ebenso großes Potenzial lässt sich einem völlig neuen Deck rund um Donnersichel-ex bescheinigen. Das Vergangenheit-Pokémon kommt ebenfalls als Basis-Pokémon mit 230 KP daher und verfügt auch über zwei Angriffe, von denen beide aber sehr interessant sind. Für den Einsatz von „Fieberhaftes Ausstechen“ benötigt ihr zunächst zwei angelegte Finsternis- und eine Farblos-Energiekarte. Das lohnt sich aber, denn die Attacke verfügt über einen automatischen Knock-out des gegnerischen aktiven Pokémon – ganz egal, wer euch gegenüberstehen mag. Das kommt aber nicht ganz ohne Nachteil: Nach dem KO bekommt auch euer Donnersichel-ex stolze 200 Schadenspunkte aufgebrummt.


Für dieselbe Kombination von angelegten Energiekarten könntet ihr aber auch „Unheilvoller Sturm“ einsetzen. Dieser Angriff teilt grundsätzlich 100 Schaden aus, wenn sich aber eine Stadionkarte im Spiel befindet, kann diese für zusätzliche 120 Schadenspunkte auf den Ablagestapel gelegt werden. Insgesamt 220 Schadenspunkte sind schon eine Hausnummer, wird aber gegen die derzeit allgegenwärtigen Decks rund um Mew-VMAX einerseits und Guardevoir-ex andererseits umso interessanter, da beide Psycho-Karten eine Schwäche gegen den Finsternis-Typen haben.



Donnersichel oder Eisenhand – mit welchem Pokémon würdet ihr euch eher ins Gefecht stürzen?

Teilen


Kommentare 4

  • Ascredaris

    Don't blink!

    Kleiner Korrekturvorschlag:

    Terakristall-Pokémon-EX: Sind diese nicht auch texturiert? Mein Mewtu EX (PAR 058) hat jedenfalls eine Struktur.

  • Miriam-Nikita

    Bewohnerin

    Rein optisch hat es mir die normale Eisenhand EX Karte sehr angetan :)


    Insgesamt gibt es in diesem Set allerdings weniger Karten, die mir gefallen. Da hatten Entwicklungen in Paldea oder 151 deutlich mehr zu bieten.

  • Chris Holletschek

    ...

    Ascredaris der Vorschlag gibt mir zu denken. Muss eine Texturierung auch fühlbar sein oder reicht es schon, wenn diese nur sichtbar ist? Bei den Terakristall-Pokémon ist es auf jeden Fall sichtbar, es erscheint mir aber dennoch eine glatte Oberfläche zu sein.

  • Ascredaris

    Don't blink!

    Ascredaris der Vorschlag gibt mir zu denken. Muss eine Texturierung auch fühlbar sein oder reicht es schon, wenn diese nur sichtbar ist? Bei den Terakristall-Pokémon ist es auf jeden Fall sichtbar, es erscheint mir aber dennoch eine glatte Oberfläche zu sein.

    Also bei meinem Mewtu fühlt es sich, wie auch bei einer SAR, texturiert an – jedenfalls nicht so glatt wie bei meiner Donnersichel EX aus dem regulären Set, das ich als Vergleich genommen habe. Aber es ist leider bislang das einzige Terakristall-Pokémon, das ich aus dem Set habe. So ist ein Vergleich mit den anderen leider schwierig.