Beiträge von Ronsarde


    Tagebucheintrag: 06.11.2018



    Als ich am Abend, nach der Arbeit, die News von ntower durchstöberte, bin ich auf ein Gewinnspiel für Dark Souls: Remasterd gestoßen. Dabei ein Guide, welchen ich kurz überfolgen habe. Auf einem Bild steht in großen Buchstaben geschrieben: „Ihr seid gestorben“. Nicht sehr einladend.


    Noch dazu wirkt es sehr düster und deprimierend. Außerdem ist es wohl sehr schwer und komplex.



    Ich klicke mich wieder raus aus dem Beitrag und sage so nebenbei „Ich bin doch nicht wahnsinnig, so etwas freiwillig zu spielen, geschweige denn, bei dem Gewinnspiel mitzumachen!“.



    Ich bilde es mir sicher nur ein, doch ich glaube durch mein offenes Fenster habe ich, in einem widerlichem, kicherndem Tonfall, die Worte: „Noch nicht!“ vernommen. So ein Schwachsinn.



    Es war ein langer Arbeitstag . . .




    Tagebucheintrag: Wahrscheinlich 07.11.2018



    Als ich gestern Abend ins Bett ging, war die Welt noch in Ordnung,
    aber was zum Teufel ist passiert?


    Seitdem ich aufgewacht bin, befinde ich mich in einem dunklen Raum, welcher nur durch einen minimalen Lichtstrahl, der durch ein kleines Loch in der Wand bricht, davor bewahrt wird, in völliger Finsternis zu versinken. Es riecht nach Schwefel und Erbrochenem.
    Außerdem ist es kalt. Sehr kalt. Der Boden besteht aus kalten, rauen Steinen.


    An meinem Körper trage ich nicht mehr als zerlumpte Stofffetzen, die gerade so als Kleidung durchgehen würden.



    Ich habe Hunger. Großen Hunger. Und Angst. Angst, hier nicht mehr heraus zu kommen. Angst hier drin zu verenden, elendig zu Grunde zu gehen. Keiner wird mich finden . . .


    Meine Augen haben sich mittlerweile an die Dunkelheit gewöhnt und so kann ich erkennen, dass die Wände mit alten, widerlichen, rostigen Werkzeugen geschmückt sind. An einigen scheint eine dunkelrote Flüssigkeit zu haften. Ich möge mir nicht ausmalen, wofür diese genutzt worden.


    Außerdem liegen in der einen Ecke Reste von gehäuteten Kadavern. Der Ekel kommt in mir hoch.



    Wo bin ich hier nur gelandet? Und warum?


    Was für ein perverser Streich wird mir hier gespielt?


    Der abartige Gestank betäubt meine Sinne, so dass ich immer wieder kurz vor der Ohnmacht stehe.


    Ich sollte meine Kräfte sparen und sie nicht mit dem Schreiben dieses dämlichen Buches vergeuden . . .





    Tagebucheintrag: Datum ungewiss



    Wie spät ist es? Oder noch besser, welcher Tag ist heute? In dieser Finsternis vermag ich nicht zu äußern, wie schnell die Zeit vergeht.


    Sicher ist, dass ich mehrfach geschlafen habe. Einmal bin ich aufgewacht und es stand eine kleine Portion Essen neben mir. Also bin ich doch nicht allein. Ich habe, wahrscheinlich über Stunden hinweg, um Hilfe gerufen, doch nichts ist passiert.



    So langsam zweifle ich auch an meinem Verstand. Vielleicht stand das Essen ja auch schon von Anfang an dort und ich habe es nur nicht gesehen.


    Was solls, ich teile mir die Portionen sorgsam ein, auch wenn mein Bauch sich bereits vor Hunger krümmt.



    Viel schlimmer ist diese elendige Kälte, welche nach meinen Knochen greift und jede Bewegung mit Schmerzen straft.





    Tagebucheintrag: Datum weiterhin ungewiss



    Ich habe das Gefühl eine halbe Ewigkeit in diesem Gefängnis zu sein. Meine Finger spüre ich bereits seit langem nicht mehr. Mein Proviant ist auch verbraucht. Ich habe notgedrungen versucht etwas von den Kadavern zu mir zu nehmen. Das ging mir zweimal durch den Kopf.



    Mittlerweile habe ich jegliches Gefühl für Zeit und Raum verloren. Manchmal glaube ich, lachende Stimmen durch die Decke zu hören, in anderen Momenten bebt die Erde unter meinen Füßen.


    Ich bin fest davon überzeugt, dass dies alles nur Halluzinationen sind. Schließlich bin ich hier allein in der Finsternis.


    Der kleine Lichtstrahl, welcher mit unermüdlicher Ausdauer durch das Loch in der Wand scheint, gab mir bisher noch etwas Hoffnung, dass ich hier wieder rauskomme. Alle Versuche, das Loch mit dem alten Werkzeug zu erweitern sind allerdings klärglich gescheitert. Vielmehr habe ich mir selbst Wunden mehrere zugezogen.


    Seitdem habe ich das Gefühl hier nie wieder entkommen zu können.



    Jeden Tag rede ich mit mir selbst, oder mit sonst wem, der nicht vorhanden ist, nur um meinen Verstand zu behalten.


    Vielleicht ist es einfach besser, die Augen zu schließen und nicht mehr aufzuwachen. Dann hat das hier alles ein Ende.




    Tagebucheintrag: Tag der Wende?



    Heute ist etwas anders als sonst! Als ich aus meinem fast schon komatösen Schlaf erwacht bin, musste ich feststellen, dass vor mir eine Art Altar aufgebaut steht. Das wenige Licht, welches ich habe hauchte dem Ganzen fast schon eine Art Göttlichkeit ein.



    Auf dem Altar befindet sich eine Switch, sowie zwei Blatt Papier und ein Stift.


    Das eine Blatt ist leer, auf dem anderen steht folgendes geschrieben:




    Besiege Siff und du bekommst Nahrung




    Besiege Priscilla und du bekommst Wärme




    Besiege Manus und du bekommst Licht




    Besiege Gwyn und entscheide ob du


    gehen möchtest oder weiterspielst





    Was zum Teufel soll das bedeuten? Und was heißt hier gehen oder weiterspielen?



    Plötzlich höre ich wieder diese ekelhafte, kichernde Stimme:


    Na! Bist du nun wahnsinnig genug, um teilzunehmen und freiwillig Hand an Dark Souls zu legen? Dann berichte der Welt, wie du dich vorbereitest!



    Ob ich bereit bin, mich diesem Spiel zu stellen?


    Ich habe seit langem nichts gegessen, mein Magen schmerzt, allein bei dem Gedanken etwas zwischen die Zähne zu bekommen!


    Ich habe das Gefühl, dass ich bereits am Kältetod gestorben bin, spüre weder Finger noch Zehen.


    Ich habe jegliches Empfinden für Hoffnung verloren.


    Alles was ich spüre ist Angst und der Wunsch nach Erlösung.



    Und Ihr wollt wissen, wie ich mich vorbereitet habe?




    Bringt mir das Spiel, nichts kann mich noch erschüttern, ich werde sie alle töten!