@SirDavid1979
Das Erwähnen hat irgendwie nicht geklappt, weshalb ich keine Benachrichtigung bekommen habe. Habe deine Antwort jetzt nur zufällig entdeckt.
Was Google und Apple macht wissen wir nicht, auch mit deaktivierten GPS und Bluetooth nicht, aber wenn die Corona App die Freigabe hat, haben die anderen Apps die nicht gleich automatisch mit, die Rechte gibt es pro App und da ist nachgewiesen, dass die App kein GPS benutzt.
Das ist der springende Punkt. Wir wissen überhaupt nichts. Wir können nur prüfen, analysieren, Wireshark und Metasploitable anwerfen und versuchen irgendwas daraus zu extrahieren. Es ist die Plattform, was das eigentliche Problem verursacht. Selbstverständlich wurde die Corona-App mit größter Sorgfalt hinsichtlich Datenschutz entwickelt. Das hätte ich aus meinen Beitrag deutlicher (bzw. überhaupt) hervorheben sollen. Aber die Tatsache, dass es auf Android veröffentlicht wurde, macht das ganze fast wieder obsolet. Fast. Wie zahlreich sind die Berichte, dass trotz alle eingestellten Datenschutzeinstellungen unter Windows 10, dennoch Telemetriedaten gesendet werden. Ich glaube fast, das kam sogar von CCC selbst, und war etwas länger her. Aber ich sehe - ich erzähle nichts neues, da du voll und ganz in dem Bereich bist.
Zur Kompatibilität, Google hat das bis auf Android 6 zur Verfügung gestellt, bei Apple läuft IOS 13.5 bis runter zum iPhone 6s, ich denke mal dass deckt schon sehr viele Handys die in täglicher Benutzung sind ab. Ich finde auch der Prozentsatz der da reinfällt ist dadurch abgedeckt, das viele der anderen mitmachen
Das Problem was ich beschrieben habe war nicht die fehlende Abdeckung, sondern gerade durch die Verteilung der älteren Android-Versionen die fehlenden Sicherheitspatches.
Laut Bitkom haben sich 80% der Menschen in den letzten zwei Jahren ein aktuelles Handy gekauft, die Handys die unterstützt werden reichen 5 Jahre und länger zurück, also sehe ich hier den Prozentsatz, die ein nicht kompatibles Handy haben als sehr gering an, bzw. auch zusammen mit dem oben genannten so niedrig, dass die Wirkung, der App voll erreicht werden könnte.
Du beziehst es auf folgende Umfrage auf Basis von 1.000 Personen ab 14 Jahren. Aufgrund der statistischen Hochrechnung handelt es sich per Definition sicherlich um eine repräsentative Umfrage. Es fällt also schwierig, hierbei einzuhaken, da ja per Definition diese so gilt. Ja, in der Hinsicht ist deine Aussage vollständig und korrekt. Ich verweise an diese Stelle dennoch auf die aktuelle Verbreitung [1][2][3] von Android sowie auf die Tatsache, dass ältere Smartphones noch immer nicht vom Playstore ausgeschlossen werden [4]. Es bleibt einem also selbst überlassen, welche Daten hier einen kräftigeren Aussage bildet.
Und fernab von irgendwelche komische Balkendiagramme, gibt es viele Menschen, ob nun ältere oder aber auch jüngere wie Studenten oder Minijobber, die sich keinesfalls solche neueren Handys aus Prinzip nicht leisten können. Gebrauchte Smartphones gehen über die Online-Theken genauso schnell wie warme Brötchen. Wie oft Discounter wie Aldi, Lidl, aber auch REWE praktisch jede Woche ein Top-Aktuelles Smartphone von seltsamen Anbieter anbieten - seit Jahren, kann man sich an diese Stelle denken, dass das Hochaktuelle Top-Prozessor Smartphone von vor 2 Jahren im Aldi-Prospekt für 125 €, noch immer im Besitz von sehr vielen Menschen, darunter auch Senioren, Mütter, weniger Technisch-affine Menschen haben. Für sie reicht es vollkommen aus, wenn Whatsapp, Facebook - oder wenn die Mutter ein wenig mit der Zeit geht - auch Youtube auf ihren Smartphone läuft.
Und diese Menschen sehen im Fernsehen, dass es eine "Corona-App" existiert. Klar, wird sofort installiert. Man möchte sich und ggf. andere Menschen Gutes tun. GPS und Bluetooth aktiviert - und schon kann das Tracking seitens Google beginnen. Ziel erreicht, wenn auch durch einen Nebeneffekt des Apps und so in dem Sinne nie von Google tatsächlich beabsichtigt. Und die Corona-App entsprechend dem Nutzer einordnen? Also ein wenig Kreativität ist hier jetzt echt nicht zuviel verlangt!
Aktivierter GPS, Bluetooth mit Gegenstellen, Sendemasten. Hier kann jegliche Blödsinn betrieben werden. Es gab tatsächlich einen Beitrag, den ich an diese Stelle aber nicht wieder finden kann, dass mit Bluetooth-Gegenstellen durchaus der Nutzer identifiziert werden konnte - mal abgesehen davon, dass das ganze natürlich auch auf dem Google-OS läuft.
Ich finde diese Szenarien rein akademischer Natur, das es 80% der Leute eh nicht betrifft, die nutzen eh Bluetooth und GPS, für Kopfhörer, Smartwatch oder einfach die Wetter App, aber gerade viele aus dieser Gruppe schieben das gerade vor und das ist aus meiner Sicht dann nicht mehr wirklich nachvollziehbar.
Und das finde ich sehr schade. Aber sie repräsentiert den Massenmarkt. Komfort ist wichtiger als Datenschutz. Aber das kann man den Menschen auch nicht vorwerfen. Niemand möchte sich einschränken lassen und seine coole Bluetooth-Headset auf Android 6 anwerfen.
Man kann ewig darüber diskutieren, streiten, darüber lustig machen. Eine halbwegs neutrale Meinung wirst du nicht finden. Es wird eben immer die Kritiker geben, es wird auch immer die Befürwörter geben. Argumente klingen auf beiden Seiten schlüssig.
[1] https://9to5google.com/2020/04…distribution-numbers-web/
[2] https://www.t-online.de/digita…kend-weit-verbreitet.html
[3] https://www.googlewatchblog.de…ilung-februar2018-nougat/
[4] https://android-developers.goo…rvices-discontinuing.html