Entspannung auf der Couch: Mit Alba im Einsatz für den Naturschutz
Mit Alba: A Wildlife Adventure entführt uns das Entwicklerstudio Ustwo Games auf eine idyllische Mittelmeerinsel. Beim Erkunden und Erforschen der hiesigen Tierwelt können wir uns zurücklehnen und vor der Konsole entspannen. Das Versprechen: Ein Titel zum Wohlfühlen. Wie gut haben die durch ihren Mobile-Hit Monument Valley bekannten Macher das kurzweilige Abenteuer auf der Nintendo Switch umgesetzt? Das kläre ich in meinem Lesertest.
Willkommen im bedrohten Paradies
Wir schlüpfen in die Rolle von Alba. Das junge Mädchen besucht ihre Großeltern auf einer idyllischen Mittelmeerinsel. Nach der Ankunft treffen wir unsere Freundin Inés wieder. Gemeinsam mit ihr gründen wir kurzerhand die Wildtierrettungsliga, als ein gestrandeter Delfin unsere Hilfe benötigt.
Das sollte jedoch nicht die letzte Aufgabe für die neue Vereinigung sein: Vor den versammelten Bewohnern der Insel stellt der Bürgermeister die Baupläne für ein gewaltiges Luxushotel vor. Zum Unmut der beiden Mädchen mitten in einem Naturschutzgebiet. Für Alba und Inés ist klar: Das muss verhindert werden. Wir beginnen Unterschriften gegen das Projekt zu sammeln. Um die Menschen vor Ort zu überzeugen, erkunden wir die hiesige Tierwelt, befreien die Landschaft von Müll und bringen die Insel auf Vordermann.
Den Tieren auf der Spur
Im Fokus steht die Suche nach den über 60 verschiedenen Vögeln, Vierbeinern und Co. Haben wir ein Tier entdeckt, zücken wir unser Smartphone und klicken auf den Auslöser der verbauten Kamera, um die Sichtung zu katalogisieren. Das geht meist leicht von der Hand. In wenigen Fällen brauchen wir Geduld. Zum Beispiel, wenn wir eine flinke Vogelart ablichten möchten. Ein Wildtierratgeber verrät uns, in welcher Umgebung das gesuchte Objekt beheimatet ist. So laufen wir nicht völlig ziellos in der offenen, aber überschaubaren Spielwelt umher. Das Katalogisieren macht Spaß, hätte aber auch für ein Wohlfühl-Spiel mehr Herausforderungen vertragen. So ist es etwa nicht notwendig, sich an ein Tier vorsichtig anzuschleichen.
Nicht alle Spielmechaniken stehen uns von Beginn an zur Verfügung, sondern werden mit dem Fortschreiten der Story eingeführt. Um kaputte Bänke zu reparieren, benötigen wir beispielsweise erst einen Werkzeugkasten. Ohne einen Medizinkoffer können wir kranken Eichhörnchen keine Hilfe leisten. Im Spielverlauf verstreichen mehrere Tage. Stress kommt dabei nicht auf, denn wir bestimmen selbst, wann wir uns im Heim unserer Großeltern schlafen legen und einen Tag beenden. Selbst nach dem Abschluss der Hauptstory, welche im Finale nochmal Fahrt aufnimmt, können wir weiter an noch offenen Aufgaben arbeiten.
Stimmige Atmosphäre mit Abstrichen
Die Gespräche mit den Bewohnern der Insel tragen zur insgesamt stimmigen Atmosphäre bei. So bekommen wir Einblick in mehrere Nebengeschichten. Leider ist nicht klar, wann wir alle Dialogoptionen mit einer Person für einen Tag aufgebraucht haben. Dadurch kommt es häufig vor, dass wir uns wiederholt durch die gleichen Texte klicken müssen. Immerhin ist das Spiel vollständig auf Deutsch verfügbar. Eine Vertonung der Charaktere gibt es nicht.
Auf musikalische Untermalung müssen wir weitestgehend verzichten. Die Laute der tierischen Inselbewohner stehen im Vordergrund, wenngleich mir diese nur selten beim Aufspüren geholfen haben. Der gewählte Grafikstil gewinnt keine Preise, passt aber zum Spielprinzip des Wohlfühl-Abenteuers. Für einige Texturen hätte ich mir dennoch mehr Detailtiefe gewünscht. Insbesondere die Tiere sind allerdings ansprechend und niedlich gestaltet.
Drei bis sechs Stunden Spielzeit ohne technische Probleme
Alba: A Wildlife Adventure bietet etwa drei bis sechs Stunden Beschäftigung, je nachdem, ob lediglich die Hauptgeschichte fokussiert wird oder wir alle Tiere finden und auch die letzte Dose am Strand aufsammeln wollen. Mich hat jedenfalls das Sammelfieber gepackt und ich habe das Spiel zu 100 Prozent abgeschlossen. In meinem Test auf der Nintendo Switch OLED lief der Indie-Titel auf dem TV-Bildschirm und im Handheld-Modus ruckelfrei und ohne Abstürze.
Mein Fazit
6
Überzeugend