Sonic Superstars - Ein Stern, der verglüht bevor er richtig strahlen kann
(Habe auf der PS 5 gespielt)
Es ist eine Krux mit den Sonic-Spielen. Einerseits durften wir in den letzten Jahren die Perle Sonic Mania spielen, andererseits hat kein 3D Sonic nach Unleashed mehr einen besseren Status als Mittlemäßig erreicht. Die letzten beiden (Forces und Frontiers) empfand ich sogar als Tiefpunkt der Serie. Doch da gibt es ja immer noch 2D-Sonic. Advance, Rush, Colors DS-Version oder auch das angesprochene Mania, in 2D flitzte der blaue Igel schneller, besser und zugänglicher über die Bildschirme.
Selbst Sonic Origins hatte seinen Charme, wenn auch unfertig veröffentlicht und vom Umfang her eher mager. Mit Sonic Superstars sollte diese Serie nun fortgesetzt werden. Man veröffentlichte das Spiel sogar in der selben Woche, wie Nintendo´s Super Mario Bros. Wonder. Doch soviel sei gesagt, Nintendo muss sich absolut keine Sorgen machen, dass Sonic Superstars ihnen Käufer abluchsen könnte.
Die Grafik
Für mich einer der Hauptkritikpunkte am Spiel. Das sieht stellenweise wie im 12 Jahre alten Generations auf der XBOX 360 aus, alles wirkt zu clean, zu plastisch, zu wenig organisch. Wo die Klassiker und Mania mit ihrem Pixelstil und Advance und Rush mit dem eher cartoonigen Stil überzeugen konnten, wirkt Superstars eher wie ein mit vorgegebenen Assets zusammengebautes Unity-Spiel. Zwar sind die Level an sich schön gestaltet, was der Grafikstil aber wieder zunichte macht.
Dann wäre da noch die Übersichtlichkeit. Ab Welt 3 leidet diese enorm. Die Level wirken willkürlich zusammengesetzt, teilweise rennt man unerwartet in Sackgassen und Gegner. Letzteres ist so 2001, Advance hat angerufen und will sein einziges negatives Gameplay-Element zurück.
Der "Soundtrack"
Wie schon bei Frontiers ist der Soundtrack nun schon zum zweiten Mal nicht das Element, welches das Spiel gerade noch auf den Wert durchschnittlich bringt, wie bei Forces, wo der durchaus geile OST einiges gerettet hat. Die Musiken in Superstars klingen alle wie generische Levelmusik.mp3, es ist mir kein Stück im Ohr geblieben, was bei Mania zum Beispiel durchaus der Fall war und ist. Wenn ich alleine an den Banger-Song aus der Studiopolis Zone denke, davon ist der Superstars-Soundtrack Meilenweit entfernt.
Das Gameplay
Ich mochte die 2D Abschnitte in Generations nicht sonderlich, weil sie einfach nicht gut programmiert waren und sich schwammig angefühlt haben. Das man hier 1:1 das gleiche nochmal versucht, Hut ab. Nicht nur das schon angesprochene verwirrende Leveldesign, nein auch die an sich träge Steuerung tragen zum Frust bei. Der größte Downer sind aber die Rücksetzpunkte. Nicht nur, dass man bei Bossen immer komplett von vorn anfangen darf, was bei dem kruden Boss-Design tierisch nervt, nein auch bei Bonuswelten hat man sich für einen sehr nervigen Weg entschieden. Bei Mania und Origins konnte man nämlich Medaillen ausgeben, um eine Bonuswelt einfach ein weiteres Mal zu spielen, sollte man gescheitert sein. Bei Superstars geht das nicht. Man muss jedes einzelne Mal wieder den kompletten Level spielen, bis man wieder am Bonusring ist.
Und dann spielt man eine Bonuswelt, die sehr inkonsequent und frustig gestaltet ist. Denn anstatt eine Rutschbahn entlang zu laufen oder anderweidig direkt zum Emerald zu gelangen, muss man diesem folgen, indem man sich an Ringen und blauen Kugeln entlang hangelt, was dank der seit Unleashed nicht funktionierenden Ziel-fähigkeit zu mehr Frust als Lust führt. Man visiert ein Ziel an, drückt und springt daneben.
Die durch die Chaos-Emeralds erhaltenen Fähigkeiten erinnerten mich an die Wisps aus Sonic Colors. Manchmal waren die bei einem Boss nützlich, darüber hinaus habe ich sie allerdings nie großartig benutzt. Sie bereichern das Gameplay nicht, sind aber auch kein großartiger Downer.
Nach Welt 2 fällt das Spiel Gameplay-technisch komplett auseinander, fast als hätte Sonic Team die ersten beiden Welten gemacht und dann an Arzest übergeben.
Mein Fazit
5
Für Genre-Fans
