Lesertest von AnimalM zu Prince of Persia: The Lost Crown - Nintendo Switch

Endlich, nach über einem Jahrzehnt seit dem letzten Serienteil bringt uns Ubisoft mit „the lost crow“ ein neues Prince of Persia. Und was für eins! Denn anders als in den 3D-Action-Adventures der Sands-of-Time-Reihe geht es nun verstärkt zurück zu den Wurzeln. So ist der neueste Teil nun wie der erste Teil von 1989 ein Abenteuer in der Seitenperspektive. Ein Metroidvania um genau zu sein und damit (natürlich) ideales Futter für einen Leser-Test von mir 😉

Irgendwas schien die Gemüter bei den ersten Trailer zu „the lost crown“ getriggert zu haben. Völlig zu Unrecht wurde hier ein Spiel abgestraft, das bis dahin noch keiner außerhalb des Studios gespielt haben dürfte. Vermutlich hatten sich einige einfach etwas anderes erhofft und konnten mit einem Neustart der Serie nicht viel anfangen. Und so wurde erst einmal alles kritisiert: Grafik, Protagonist, Sound… Aber vielleicht war das auch gar nicht so schlecht. Denn umso größer dürfte die Überraschung gewesen sein, als erste Spieleindrücke gezeigt, später dann eine Demo und schließlich das finale Spiel präsentiert wurde.

Aber fangen wir mal bei der Geschichte an: Anders als in den meisten vorherigen Teilen steuert ihr diesmal nicht den Prinzen, sondern Sargon, ein Mitglied einer Truppe, die sich die Unsterblichen nennen. Kurz nach dem Epilog wird der Prinz jedoch entführt und zum Berg Qaf gebracht. Es ist nun an euch, den Prinzen zu finden und zu retten. Doch anders als erwartet (zumindest für Sargon), steckt viel mehr dahinter. Und auch der Berg selbst hat so einige Geheimnisse zu offenbaren.

Gameplay technisch kommen Freunde des Metroidvania-Genres voll auf ihre Kosten: Sargon spring, hüpft und „fliegt“ durch die verzweigten, labyrinthartigen Level wie ein Meister des Parcours und steuert sich dabei butterweich und intuitiv. Man merkt, dass hier mit dem Rayman-Team Leute am Werk waren, die sich mit präzisen Platformern auskennen. Ebenfalls genretypisch findet ihr immer weitere magische Fähigkeiten, mit denen ihr neue Wege und Orte erreichen könnt. Neben dem Erkunden spielt dabei das Kämpfen eine große Rolle. Mit zwei Säbeln bewaffnet stürzt ihr euch auf Untote und allerlei mystisches Getier, um euren Weg freizuräumen. Ein Highlight sind dabei die abwechslungsreichen und toll inszenierten Boss-Kämpfe, die euch einiges an Geschicklichkeit abverlangen.

Hier kommen einem die Entwickler aber entgegen: so ist der Schwierigkeitsgrad in den Kämpfen wunderbar auf die eigenen Bedürfnisse anpassbar und selbst knifflige Sprungpassagen können dank Hilfestellungen leicht überwunden werden. Vorbildlich!

Neben neuen Fähigkeiten findet ihr auch Amulette, mit denen ihr euch je nach Spielstil verstärken könnt. Diese und auch eure Waffen lassen sich sogar verbessern. Dazu gibt es in den Level kleine Geheimnisse zu entdecken, Nebenaufgaben zu erfüllen und Sammelgegenstände zu finden. Dabei hilft auch die Karte sehr, auf der ihr sogar per Knopfdruck Screenshots einfügen könnt. Ebenfalls hilfreich ist einer eurer Gefährten, der euch an zentraler Stelle die Finessen des (nur augenscheinlich simplen) Kampfsystems näherbringt.

Grafisch ist das Spiel (Achtung: meine Meinung) absolut traumhaft. Das Spiel läuft flüssig, der Stil weiß zu gefallen und die Level stecken voller kleiner Details, weitläufigen Hintergründen und tollen Settings. Das persische Flair wird definitiv atmosphärisch eingefangen und gut getroffen. Am Sound habe ich ebenfalls nichts zu meckern. Der stimmungsvolle, eher auf Atmosphäre ausgerichtete Soundtrack passt sehr gut, könnte aber vielleicht etwas prägnantere Melodien haben. Das ist aber auch schon alles, was ich anzumerken hätte.