Mama, woher kommt diese Figur eigentlich?

Obwohl ich noch recht jung bin, kann ich doch tatsächlich schon von meiner Kindheit sprechen. In dieser habe ich regelmäßig ferngesehen und dabei auch die verschiedensten Sender geschaut. Nickelodeon war einer meiner liebsten Sender. Klaro, wie kann ein Kind solch Serien wie SpongeBob Schwammkopf oder Jimmy Neutron denn nicht mögen? Es dauerte eine Weile bis ich schlussendlich erfuhr, dass es auch Spiele zu meinen verehrten Fernsehhelden gab. Und wie hätte es auch anders sein können? Ich spielte sie, ich spielte sie gerne. Das neueste Nickelodeon-Spiel kommt aus dem Hause GameMill Entertainment und nennt sich Nickelodeon Kart Racers. Eine Sache kann ich vorwegnehmen, dieses Spiel spiele ich nicht so gerne. Warum? Das lest ihr in den folgenden Zeilen.


Ich startete das Spiel und das erste was mir ins Gesicht sprang, war ein Patrick, der mich mit seelenlosen, toten Augen anstarrte. Doch nun gut, man beurteilt ein Buch ja schließlich nicht nach seinem Einband. Kommt ihr in das Hauptmenü, werdet ihr direkt die Auswahl zwischen Single- und Multiplayer-Modus haben. Des Weiteren gibt es noch einen Shop, zu diesem kommen wir aber später. Beide Modi haben im Grunde genommen denselben Spielinhalt, egal, ob alleine oder mit zwei bis vier Spielern. Habt ihr euch für die Spieleranzahl entschieden, werden euch der „Grand Prix“-, der „Freies Rennen“- und der „Zeitangriff“-Modus angeboten. In Zeitangriff wird gemessen, wie schnell ihr eine Strecke fahrt, im freien Rennen dürft ihr euch eine Strecke aussuchen und einfach drauf losfahren und im Grand Prix fahrt ihr vier ausgewählte Strecken und versucht dabei, den ersten Platz zu erringen.


Dass ein Kind vor diesem Blick keine Angst bekommt...

Um diesen zu erreichen, müsst ihr aber mehr tun als einfach nur zusehen. Euer Auto fährt zwar von selbst, aber beschleunigen könnt ihr dennoch. Wie gesagt, laut dem Spiel kann man zwar beschleunigen, es fühlt sich aber nicht so an, als würdet ihr das tun. Des Weiteren könnt ihr noch driften, dies ist relativ simpel. Nehmt ihr eine Kurve im Drift und lasst den entsprechenden Knopf danach los, erhaltet ihr einen kleinen Boost. Apropos Boost, dieser ist auch ein wichtiges Gameplay-Element. Auf jeder einzelnen Strecke ist der ikonische Nickelodeon-Schleim verteilt. Fahrt ihr durch diesen, füllt sich oben rechts eine Leiste. Diese ist in drei Segmente unterteilt und stellt euren Boost dar. Je weiter diese Leiste gefüllt ist, desto länger hält euer Boost an. Dies halte ich persönlich für unpraktisch, da ihr nicht entscheiden könnt, wie viele Segmente eurer Leiste ihr jetzt leeren wollt. Man kann das in der Tat mir den Turbo-Pilzen aus Mario Kart vergleichen.


Wo wir schon bei den Turbo-Pilzen sind, Items gibt es in diesem Spiel auch. Diese sind gewiss nichts, was man noch nie gesehen hat, aber dennoch nennenswert. So gibt es beispielsweise Seifenblasen, welche man auf die Straße wirft. Fährt ein Gegner durch diese hindurch, rutscht er aus. Ähnliche Funktion wie die Bananenschalen aus Mario Kart also. Jedoch möchte ich an dieser Stelle noch erwähnen, dass die Items definitiv nicht gut oder gar in Ordnung sind. Viele Items, die vom Gegner losgelassen werden, übersieht man ganz einfach, da sie plötzlich neben eurem Kart auftauchen und euch sofort treffen. Des Weiteren wird bei sehr vielen Items deren Funktion gar nicht erklärt, obwohl ich das in der Tat für nötig gehalten hätte. Es ist leider nicht alles selbsterklärend.


Kommen wir mal zu den spielbaren Charakteren. Davon gibt es insgesamt zwölf. Darunter sind drei SpongeBob-Charaktere, zwei aus Hey Arnold, drei aus Rugrats und alle vier Teenage Mutant Ninja Turtles. An und für sich wäre dies ja gar keine schlechte Auswahl, wenn die Kinder heutzutage die Charaktere kennen würden. Ich bin ja gerade einmal knappe 17 Jahre alt und in meiner Kindheit liefen Serien wie Rugrats und Hey Arnold schon nicht mehr im TV. Wie soll denn dann ein Kind, welches heute etwa zehn Jahre alt ist, diese Figuren kennen? Meiner Meinung nach hätte man entweder Rugrats und Hey Arnold durch aktuellere Serien wie Cosmo & Wanda – Wenn Elfen helfen und Willkommen bei den Louds ersetzen, oder gleich eine größere Auswahl an Charakteren in das Spiel einbauen sollen.


Diese Strecke erinnert ein wenig an die Party Straße aus Mario Kart.

Bevor wir zu den Strecken kommen, noch ein kurzer Exkurs zu den Karts, dessen Teilen und dem Shop. Jeder Charakter hat sein eigenes Kart, welches unterschiedliche Werte in den Kategorien „Tempo“, „Beschleunigung“, „Traktion“, „Handling“ und „Glibber-Handling“ besitzt. Jedoch sind diese Werte durch Kart-Teile individuell gestaltbar. Zu Beginn des Spieles habt ihr lediglich Standard-Teile, jedoch könnt ihr durch Spielen des Spiels andere Teile freischalten, welche die Werte verbessern. Im zu Anfang des Absatzes erwähnten Shop könnt ihr diese Teile auch durch Ingame-Währung, welche ihr auf den Strecken findet, kaufen.


Doch nun gut, sprechen wir auch endlich mal über die Strecken. Davon gibt es 24 Stück und jede davon ist an einem der vier im Spiel vorkommenden Nickelodeon-Cartoons angelehnt. So findet ihr beispielsweise zwei Strecken, die euch dieselbe Rundfahrt durch Bikini Bottom gewähren, aber auch eine Strecke, die durch die immer wache Stadt aus Teenage Mutant Ninja Turtles führt. Sonderlich schön ist keine dieser Strecken, dem Spieler würde nicht mal auffallen, in welchem Universum er sich befindet, wenn nicht hier und da ein bekannter Charakter oder ein ikonisches Gebäude stehen würde. Neben den normalen Strecken gibt es noch die Glibber-Strecken und diese sind alles andere als schön. Auf diesen fahrt ihr wirklich nur auf grünem Glibber, ihr bekommt keinen festen Boden unter den Rädern. Dies ist nicht nur hässlich, es sorgt sogar dafür, dass mir persönlich schlecht wurde. Befindet ihr euch auf Glibber, so wackelt euer Charakter ganz komisch hin und her, als wäre er auf einem Floß in einer starken Strömung. Dies ist äußerst lästig und nichts, was ihr mehr als ein paar Sekunden machen wollt.


Wo wir es ja schon vom Design der Strecken hatten, können wir auch gleich zum audiovisuellen kommen. Weder grafisch noch visuell ist das Spiel sonderlich gut, wobei die Grafik noch erträglich ist, die Musik auf Dauer aber nicht. Diese ist das ganze Spiel über pseudo-fröhlich, eintönig und monoton. Zwar haben die Strecken ihre eigenen Tracks, jedoch sind auch diese, wie eben beschrieben, nichts was man lange hören möchte. Auch die Soundeffekte sind fragwürdig. So gibt es ein Item, welches eine Babyflasche voller Milch darstellt und ähnlich wie ein grüner Panzer in Mario Kart funktioniert. Trifft dieses Item, wird ein völlig unpassendes und suspektes Explosionsgeräusch abgespielt.

Unser Fazit

3

Eher nicht überzeugend

Meinung von Erwin Sigle

Kaum eine erwachsene Person wird Gefallen an Nickelodeon Kart Racers finden, Kinderaugen hingegen könnten in der Tat Spaß mit diesem Spiel haben. Jedoch empfehle ich es nicht, da die Kinder die Charaktere und demnach auch die Strecken teilweise gar nicht kennen können. Des Weiteren glaube ich, dass das Spiel auch den Eltern ziemlich schnell auf die Nerven gehen könnte. Das Schlimmste jedoch ist, dass das Spiel für 39,99 € verkauft wird, was es definitiv nicht wert ist. Mario Kart 8 Deluxe, die wohl beste Alternative, kann man mittlerweile für den selben Preis kaufen und dann auch einen garantierten Spaß für die ganze Familie haben.
Mein persönliches Highlight: Die Tatsache, dass SpongeBob im Spiel vorkommt.

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