Chaos pur in der Werkstatt!

Im Rahmen der vergangenen Nintendo Direct-Ausgabe wurde der Couch Koop-Titel Manic Mechanics vorgestellt. Das Spiel verspricht nicht nur unterhaltsame Runden für Einzelspieler, denn vor allem im Mehrspieler-Modus sollen Spieler auf ihre Kosten kommen. Wir haben uns die Arbeitshandschuhe übergeworfen und etliche Fahrzeuge in den vergangenen Tagen auf Vordermann gebracht und klären nachfolgend auf, warum wir zwar viel Spaß hatten, es zum großen Coup jedoch nicht gereicht hat.


Die einzelnen Level werden im Spielverlauf immer chaotischer

© 4J Studios

Manic Mechanics lässt euch bereits kurz nach dem Start des Spiels Platz in einem fahrbaren Untersatz nehmen. Mit diesem befindet ihr euch in einer Art Oberwelt, durch welche ihr euch fahrend, rasend oder auch hupend fortbewegt. Diese dient als Hub und lässt euch die einzelnen Level des Spiels ansteuern. Dank kleinerer Überraschungen ist diese trotz ihrer Einfachheit interessant genug, alle Geheimnisse lüften zu wollen. Für Spieler mit großem Entdeckerdrang bietet sie jedoch zu wenig.


Das ist am Ende nicht sonderlich schlimm, da der Fokus klar auf den actionreichen Leveln liegt. In diesen seid ihr zu Fuß unterwegs und versucht stets, die euch präsentierten Fahrzeuge zu reparieren. Hierzu bekommt ihr zum einen angezeigt, was für Arbeiten zu erledigen sind, zum anderen könnt ihr von einem Fließband benötigte Objekte für die Reparatur erhalten. Hierzu gehören beispielsweise Motoren, Türen oder Reifen, welche jedoch erst vorbereitet werden müssen. Um diesen Aufgaben nachzukommen, findet ihr an verschiedenen Stellen Werkzeugtische mit dem passenden Equipment. Dadurch lassen sich Fahrzeugteile lackieren oder Reifen mit Luft füllen. Dies alles passiert jedoch nicht automatisch, sondern ist stets an kleine Aufgaben gekoppelt. Vom schnellen Hämmern des X-Knopfes bis zum gezielten Drücken und Loslassen sind diese einfach gehalten, jedoch passend für das Gameplay.


Freischaltbare Charaktere sind toll, diese bieten aber leider keine individuellen Eigenschaften

© 4J Studios

Ein Zeitlimit setzt euch nämlich stets unter Druck und nur wenn ihr genug Reparaturen durchgeführt habt, sammelt ihr ausreichend Punkte, um die Level zu beenden. Besondere Anreize bieten dabei bereits fertige Bauteile, die ab und an über das Laufband fahren, und wechselnde Ereignisse, die die Level voneinander unterscheiden. Neben unterschiedlichen Hindernissen, die eure Wege abschneiden, bis hin zu einem dreckigen Boden, welcher gewischt werden muss, um nicht auszurutschen, sind diese durchaus unterhaltsam und stets passend zum Spiel und den Leveln gestaltet. Insgesamt waren mir viele der Aufgaben im Kern aber doch zu ähnlich, um mich als Einzelspieler auf Dauer zu begeistern. Zwar motivierten mich die kurzen Spielabschnitte stets, dem Ende des Spiels näher zu kommen, boten aber zu wenig Ideenreichtum, um mich auch für die Punktejagd nach Highscores zu motivieren. Zwar gibt es gerade im späteren Spielverlauf ulkige Ideen, die ein Lächeln ins Gesicht zaubern, das grundlegende Spielprinzip blieb mir persönlich aber zu repetitiv.


Etwas anders sah dies im Mehrspieler-Modus aus. Dieser kann wahlweise vor dem heimischen TV oder über das Internet mit bis zu vier Spielern erlebt werden. Durch die erhöhte Anzahl an Teilnehmern wird das Spiel wunderbar chaotisch und gerade beim Spielen vor dem gleichen Bildschirm ergaben sich herrlich witzige Gespräche und Zurufe. Hier liegt definitiv die große Stärke des Spiels. Solltet ihr also mit euren Freunden oder Kindern einige Runden wagen wollen, werdet ihr definitiv nicht enttäuscht.


Technisch bekommt ihr ein grundsolides Spiel abgeliefert. Grafisch geht durchaus mehr und auch die Ladezeiten sind stellenweise etwas zu lang für meinen Geschmack. Hinzu kommen zwar grundsätzlich gute deutsche Bildschirmtexte, welche zum Teil jedoch schlecht angepasst waren und über die Textboxen hinausragten. Dafür ist die Steuerung perfekt auf das Spiel ausgelegt, da diese simpel gehalten ist und dadurch schnell verinnerlicht werden kann. Schade ist jedoch, dass für ein Spiel stets ein Joy-Con-Paar benötigt wird und das, obwohl die Steuerung auf nur wenige Knöpfe ausgelegt ist. Grundsätzlich hätte ich mir daher etwas mehr Feinschliff gewünscht.


Spielspaß könnt ihr mit Manic Mechanics durchaus lange haben, je nachdem, wie euch das Spiel mitreißt. Alleine seid ihr bereits nach einigen Spielstunden durch die Kampagne mit den insgesamt 25 Leveln durch, gemeinsam kann die Punktejagd aber auch mehr als zehn Stunden begeistern. Grund hierfür sind vor allem die abzuschließenden Erfolge und die freischaltbaren Charaktere. Letztere unterscheiden sich zwar nur optisch, reizen dennoch zum Wechseln von Runde zu Runde. Zudem bieten sich euch dank des Online-Modus auch gemeinsame Runden mit Freunden über das Internet, mit fremden Teilnehmern ist dies jedoch leider nicht möglich. Alles in allem bleibt somit ein gutes Gefühl zurück, welches sich vor allem aufgrund des spaßigen Mehrspieler-Parts einstellt.

Unser Fazit

6

Überzeugend

Meinung von Maik Styppa-Braun

Manic Mechanics ist ein toller Titel für gemeinsame Spielrunden. Das Spielprinzip ist einfach zu erlernen und macht gemeinsam einen Heidenspaß. Leider ist dies im Einzelspieler nicht in der Art gegeben. Viele Ideen sind am Ende zu ähnlich, auch wenn die Level sich durch ihren Aufbau und ganz eigenen Mechaniken deutlich voneinander unterscheiden. Habt ihr jedoch einen oder vielleicht sogar mehrere Spielpartner, könnt ihr auf Punktejagd gehen, Erfolge meistern und auch einige lustige Charakterefreischalten. Gerade letzteren hätten individuelle Eigenschaften aber gut gestanden, um auch taktisch an die Aufgaben des Spiels heranzutreten.
Mein persönliches Highlight: Das einfache, aber zugleich unterhaltsame Spielprinzip

Awards

Multiplayer-Hit

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