Ein Fest für Speedrunner

Es gibt sie noch: Diese Spiele, welche durch ihre simple Steuerung und ihre einfache Geschichte schnell zu erlernen sind, dennoch aber ein intensives Spielerlebnis bieten. Ein solcher Titel ist Mr. Run and Jump. Der Platformer besticht durch sein neonfarbenes Äußeres und bietet nicht nur für Speedrunner eine ordentliche Priese Tiefgang, auch Casual-Spieler werden sich dank gut platzierter Checkpoints und einer kontinuierlich steigenden Lernkurve an den einzelnen Leveln versuchen. Wieso wir das glauben, klären wir in den nachfolgenden Zeilen.


Die Schwierigkeit der Sprungpassagen steigert sich im Verlauf des Abenteuers deutlich

© Atari Interactive

Mr. Run and Jump macht bereits im Titelbildschirm eine gute Figur. Ein kurzer Tastendruck ermöglicht es euch nämlich, den Spieletitel vollends zu ändern. Ihr habt die Wahl als Mr., als Ms. oder auch ohne jeglichen Titel den Platformer zu erleben. Ein kleines, aber feines Gimmick, welches ich so noch nicht nicht erlebt habe. Nach eurer Entscheidung startet dann die Geschichte, welche sehr simpel gehalten ist. Ihr folgt nämlich eurem Hund Leap, welcher durch ein Portal in eine andere, vollkommen bunte Welt gelangt. Dort sammelt ihr geheimnisvolle Kraftjuwelen, um die Leere zu besiegen. Auf eurem Weg trefft ihr immer wieder auf einige NPCs, die mit wenigen Informationen durch das Spiel leiten, insgesamt liegt der Schwerpunkt aber klar auf den Platformer-Passagen.


Diese sind unheimlich abwechslungsreich und bieten euch von Level zu Level immer wieder neue oder abgewandelte Hindernisse. Eure Fähigkeiten reichen von einfachen Sprüngen über das Rollen bis hin zu Wand- und Hechtsprüngen. Es wird sich somit an klassischen Elementen des Platformer-Genres bedient, großartige eigene Ideen oder gar Innovatives sucht man leider vergeblich. Mit diesen Talenten im Gepäck gilt es, Wände zu erklimmen, Stacheln zu überspringen oder auch Feinden auszuweichen, um das Ende eines jeden Levels zu erreichen. Auf eurem Weg könnt ihr allerlei geheime und deutlich schwierigere Passagen finden und auch etliche Collectables sammeln, die euch beispielsweise mit neuen Hüten zum Einkleiden belohnen.


Dank individuell anpassbarer Hilfen ist Mr. Run and Jump gut zu meistern

© Atari Interactive

Grundlegend ist damit auch bereits das Ganze Spielprinzip erklärt, welches jedoch keinesfalls langweilig ist. Die stetigen Veränderungen von Level zu Level, die bunten Umgebungen und die vielen sammelbaren Gegenstände motivieren sehr, jede Ecke zu erkunden, vor allem da die Steuerung gut von der Hand geht. Lediglich ein hoher Sprung nach oben führte nicht immer zum Erfolg, da die unterschiedlichen Sprünge oftmals dann doch zu viele gleiche Eingaben benötigen. Dennoch stimmt das Grundkonzept und dank freischaltbarer Zeitrennen können auch Highscore-Jäger ihr Talent unter Beweis stellen.


Besonders angenehm empfand ich die anpassbaren Hilfen bei Problemen in den Leveln. Ihr habt es nämlich frei in der Hand, wie viele Hilfen ihr für die einzelnen Passagen aktiviert. Dadurch finden auch Casual-Spieler schnell in das Geschehen rein, ohne zu viele Frustmomente zu erleben. Das ist im späteren Spielverlauf eine willkommene Möglichkeit, da es sehr knackige Stellen gibt, die einiges an Fingerspitzengefühl benötigen. Speedrunner werden hingegen durch präzise Sprünge nur so durch die Level fliegen, was ebenso gut möglich ist. Das Balancing stimmt daher für mich persönlich.


Technisch kann man daher nicht meckern: Durch die präzise Steuerung und die wirklich schicke grafische Darbietung hatte ich unheimlich viel Spaß. Die von den Entwicklern angedachten 30 Stunden Spielspaß kann ich dabei jedoch nicht bestätigen, was aber auch daran liegt, dass ich selbst kein Fan von Zeitrennen bin. Solltet ihr jedoch alles aus Mr. Run and Jump rausholen wollen, ist eine Spielzeit zwischen zehn und zwanzig Stunden durchaus realistisch, wobei ihr rein für die Story deutlich weniger Zeit benötigt. Dennoch stimmt das Gesamtpaket bei einem Preis von 25 Euro, bei welchem nicht nur Fans von Platformern ihren Spaß haben werden.

Unser Fazit

7

Spaßgarant

Meinung von Maik Styppa-Braun

Mr. Run and Jump ist ein netter kleiner Titel, welcher durch ein stimmiges Äußeres und eine gute Steuerung überzeugt. Die vielen kleinen Passagen in den Leveln sind abwechslungsreich und bieten immer neue Herausforderungen, an die sich auch Casual-Spieler dank anpassbaren Hilfen gut wagen können. Am Ende fehlte mir dann jedoch etwas der Tiefgang in der Story und auch die Steuerung ist trotz der Einfachheit zugleich etwas überladen, da manche Sprünge ähnliche Tastenkombinationen benötigen. Dennoch ist das gebotene Paket rund und kann vor allem Highscore-Jäger auf Dauer beschäftigen.
Mein persönliches Highlight: Die farbenfrohe Neonwelt

Die durchschnittliche Leserwertung

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