Taktischer Dungeon Crawler belohnt mit angenehmen Gameplay-Loop

Die Nintendo Direct-Präsentation vergangenen Juni hatte einige Kracher auf Lager, die noch dieses Jahr erscheinen sollten. Eines von ihnen möchte Silent Hope sein, ein klassischer Dungeon Crawler mit süßer Chibi-Optik, der in einer unbekannten Anime-Welt spielt und euch auf eine Reise mit gleich sieben Heldinnen und Helden in den Abyss schickt. Auf der diesjährigen gamescom durften wir einen ersten spielbaren Blick auf das knuffige Rollenspiel werfen und verraten euch in dieser Vorschau, was ihr von dem Nintendo Switch-Titel erwarten könnt.


Alle Klassen spielen sich grundlegend unterschiedlich und sorgen für taktisch spannende Situationen

© Marvelous Inc.

Angekommen beim Marvelous-Stand wurde ich auch schon direkt in den Dungeon-Abyss von Silent Hope geschmissen, nachdem ich mir die drei spielbaren Klassen anschauen durfte. Mein Team bestand aus einem Archer, der vor allem seine Bogenfähigkeit unter Beweis stellen konnte, und einem klassischen Wanderer, der mit Schwert und Schild ausgerüstet war. Die kleine, aber feine Truppe wurde mit der Klasse des Farmers abgerundet und schon stürmte ich in den ersten Dungeon. Auch wenn ich keinen großen Einblick bekommen habe, sollt ihr im finalen Spiel gleich sieben unterschiedliche Charaktere unter eure Fittiche nehmen können, die mit einem jeweils eigenen Kampfstil daherkommen – dementsprechend wird das Repertoire um gleich vier Klassen erweitert.


Im ersten Dungeon gelandet, geht es auch schon los mit der Klopperei: Ausgerüstet mit Schwert und Schild kämpft ihr euch durch die verschiedenen Bereiche und erlegt jeden Gegner, der euch in den Weg kommt. Neben Standardangriffen, die sich von Klasse zu Klasse in ihrer Geschwindigkeit und im Schaden unterscheiden, gibt es dazu noch klassenspezifische Fertigkeiten. Diese können je nach Klasse eher offensiv oder defensiv ausfallen, indem sie euch temporäre Kräfte verleihen, oder einen Rundumschlag austeilen. Hier unterscheiden sich die Charaktere grundlegend und können situativ taktisch klug eingesetzt werden. Silent Hope verlangt, dass ihr euch ausprobiert und euren Spielstil findet – wenn ihr nämlich einen neuen Charakter im Dungeon an bestimmten Auswechselpunkten einsetzt, versorgt euch das Spiel mit einem temporären Buff, sodass die Charaktervielfalt gefördert wird. Diese Vielfalt ist auch nötig, um die verschiedenen Schwächen der Gegner vollumfänglich anzugehen; mit klug eingesetzter Charakterwahl wird der Dungeon ein Spaziergang.


Die Dungeons belohnen euch mit neuen Items und Erfahrungspunkten zum Aufwerten eurer Charaktere

© Marvelous Inc.

Wird der Spaziergang dann doch eher holprig, helfen euch – wie im Genre üblich – die neuen Items, die ihr auf dem Weg findet. Diese haben verschiedene Stärkestufen und bereiten euch auf anspruchsvollere Kämpfe vor. Hier greift ein wirklich sehr angenehmer Gameplay-Loop, der motiviert, die letzten Ecken der Gebiete auszukundschaften, um stärkere Ausrüstung euer Eigen nennen zu können. Das Belohnungssystem ist dadurch wirklich ansprechend gelungen und wird von klassischen Rollenspiel-Erfahrungspunkten, die eure Statuswerte erhöhen, untermauert. Dadurch soll ein angenehmer Progress im Spiel aufgebaut werden, der sich aber auch im euren Spielstil wiederfindet. Denn, wie ich vermute, wird die Krux von Silent Hope sein, sich mit den Charakter-Kombinationen auseinanderzusetzen und diese aufeinander abzustimmen, um so möglichst effektiv durch die Dungeons zu gleiten. Wie oben angerissen, fokussieren sich manche Klassen, wie der Farmer, eher auf defensive Komponenten wie Heilung, während sich der Wanderer sofort ins Getümmel stürzt. Für etwas sicheren Fernkampf sorgt der Archer und gibt euch etwas Luft zum Verschnaufen.


Die Steuerung eines jeden Charakters sitzt schnell, geht butterweich von der Hand und wird vom intuitiven Kampfsystem abgerundet. Die Monster und zu findenden Truhen mit Gegenständen waren in meinem Dungeon ebenfalls angenehm gesetzt und es kam wenig Langeweile auf. Das Highlight der Dungeons ist natürlich ein Bosskampf, der in der Demo jetzt nicht sonderlich spannend ausfiel, allerdings einen guten ersten Eindruck vermittelte, was uns im Oktober erwarten wird. Technisch lief Silent Hope auf der Nintendo Switch ebenfalls absolut fehlerfrei; grafisch dürft ihr aber kein Meisterwerk erwarten. Die Farben sind relativ flach, Charakterdesigns und die zu durchstreifende Welt werden ebenfalls schlicht gehalten. Vielleicht bekommen wir zum Release am 3. Oktober ein etwas hübscheres Bild geliefert, ganz so schwer ins Gewicht fällt diese Kritik allerdings nicht. Wir sind vorsichtig positiv gespannt, freuen uns aber auf einen belohnenden Gameplay-Loop und ein seichtes Kampfsystem!

Unsere Prognose

Meinung von Michael Barg

Silent Hope definiert das Genre des Dungeon Crawlers wohl kaum neu: Mit einem Team aus unterschiedlichen Klassen mit verschiedenen Funktionen werdet ihr ins namengebende Abyss geschmissen und müsst euch dort wieder herauskämpfen. Auf dem Weg trefft ihr auf allerlei Monster und Truhen, die jeweils eine Menge Loot abschmeißen, das ihr euch als Vorbereitung auf die nächsten Kämpfe anlegen könnt. Die Gebiete sind recht übersichtlich, laden aber dennoch kurzweilig zum Erkunden ein. Das Gameplay und Charakter-System mit unterschiedlichen Klassenfunktionen stellen wohl das Highlight des Titels dar und bieten viel Potential für strategisch kluge Zusammenstellungen. Fans des Genres sollten Silent Hope definitiv im Auge behalten.
Mein persönliches Highlight: Der belohnende Gameplay-Loop!

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